2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Gerade noch hat der FV Ravensburg (li. Thomas Zimmermann) im Verbandspokal der vergangenen Saison gegen den SSV Ulm 1846 (Burak Coban) gespielt, jetzt geht es in der neuen Pokalsaison zum SV Weingarten.
Gerade noch hat der FV Ravensburg (li. Thomas Zimmermann) im Verbandspokal der vergangenen Saison gegen den SSV Ulm 1846 (Burak Coban) gespielt, jetzt geht es in der neuen Pokalsaison zum SV Weingarten. – Foto: Foto: Rolf Schultes

Ein Spiel zum Lernen

Der SV Weingarten freut sich auf die Herausforderung gegen den FV Ravensburg. Zum Spiel in der ersten Runde des Fußball-Verbandspokals dürfen bis zu 400 Zuschauer ins Weingartener Lindenhofstadion.

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Weingarten / sz - Die Rollen sind klar verteilt: Der Oberligist FV Ravensburg ist am Mittwoch (19 Uhr, Lindenhofstadion) in der ersten Runde des Fußball-Verbandspokals beim SV Weingarten der klare Favorit. "Es ist klar, dass wir gewinnen müssen", sagt FV-Trainer Steffen Wohlfarth. Der Gastgeber aus der Landesliga will es dem Favoriten so schwer wie möglich machen und hofft auf großes Zuschauerinteresse.

400 Besucher darf der SV Weingarten ins Lindenhofstadion reinlassen. Die Tageskasse öffnet ab 17.30 Uhr, einen Vorverkauf hat es nicht gegeben. Sind alle Tickets weg, kommt keiner mehr rein. "Wir bitten alle, möglichst frühzeitig zu kommen", sagt Weingartens Sportlicher Leiter Ralf Wetzel. Zwei Kassen sind geöffnet, die Verantwortlichen des SVW würden lange Schlangen dennoch gerne vermeiden. "Wir haben Markierungen angebracht, daran und an die Abstandsregeln sollten sich die Zuschauer bitte halten", sagt Wetzel. Wie jüngst der FV im Pokal-Viertelfinale der vergangenen Saison gegen den SSV Ulm 1846 oder am vergangenen Sonntag beim Spiel der Frauen-Bundesligisten Freiburg und Bayern München haben auch die Weingartener viel Arbeit reingesteckt, um im Pokal gegen den FV vor Zuschauern spielen zu dürfen.

Auf eine schöne Kulisse hofft SVW-Trainer Thomas Lupfer. "Man hat nicht alle Tage die Möglichkeit, gegen die erste Mannschaft des FV spielen zu dürfen. Das haben sich die Jungs verdient", sagt Lupfer. Der Trainer will von seiner Mannschaft vor allem "Wille und Einsatz" sehen. Dazu sei das Spiel sehr gut geeignet, um zu lernen. "Wir wollen die Jungs besser machen", meint Lupfer. "Aber sie sollen die Partie vor so einem Ambiente auch einfach genießen." Der Alltag in der Landesliga komme früh genug. Die Staffel IV der Landesliga besteht in der Saison 2020/21 aus 20 Mannschaften – nach der Hinrunde gibt es eine Zweiteilung. Für den SV Weingarten wird es ein harter Kampf um den Klassenerhalt. "Die Jungs arbeiten im Training hart", lobt Lupfer.

Weingarten werde es seiner Mannschaft schwer machen, ist Wohlfarth überzeugt. "Sie haben nichts zu verlieren", sagt Ravensburgs Trainer. Der FV dagegen hat einiges zu verlieren – eine Niederlage beim zwei Klassen tiefer spielenden Nachbarn wäre eine herbe Enttäuschung. "Für uns ist das aber auch eine Art Vorbereitungsspiel, was überhaupt nicht überheblich klingen soll", sagt Wohlfarth. Er werde sicher "dem einen oder anderen etwas Spielzeit geben". Etwa dem neuen Innenverteidiger Nicolai Placzek.

Vielleicht auch Dominik Wieland – sollte bis Mittwochabend die Spielgenehmigung da sein. Der 20-Jährige – in Ochsenhausen geboren, ausgebildet in der Jugend des FC Augsburg und des FC Ingolstadt – hat einen Vertrag beim FV unterschrieben. Noch fehlt allerdings die Freigabe. "Das ist bei einem Wechsel aus dem Ausland immer etwas komplizierter", meinte Wohlfarth am Montagnachmittag. Zuletzt hatte Wieland einen Vertrag beim österreichischen Regionalligisten Wiener Viktoria und machte dort mit einem ganz prominenten Fußballer Bekanntschaft. Trainer des Drittligisten ist die österreichische Fußballlegende Toni Polster. Auch in Ungarns erster Liga spielte Wieland bereits. Nun kehrte er in die Heimat nach Laupheim zurück.

Der 1,90 Meter große defensive Mittelfeldspieler könnte beim FV den verletzten Moritz Jeggle ersetzen. "Er ist natürlich noch nicht im Rhythmus", sagt Wohlfarth, denn Wieland hat seit der Corona-Pause kein Spiel mehr bestritten. "Aber er macht zusätzliche Einheiten und ist auf einem guten Weg." Wieland könnte auch in der Innenverteidigung spielen. "Er ist flexibel einsetzbar", sagt Wohlfarth. Seine Mannschaft soll der eigenen U23 in die zweite Pokalrunde folgen. Das 4:2 des FV II gegen den TSV Berg hat Wohlfarth mitverfolgt. "Das war durch die Bank eine Topleistung", lobt der Trainer. Einen ganz starken Eindruck hatte Issac Awed Abeselom hinterlassen. "Er hat mit seinem Tempo eine Qualität, die man nicht antrainieren kann", meint Wohlfarth. "Er ist bei mir immer auf dem Schirm." Allerdings sei beim Stürmer noch nicht klar, wie es mit Studium und Ausbildung weitergeht.

Aufrufe: 011.8.2020, 18:15 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor