Abeseloms Abgang trifft den FV doppelt

„Auf den sollten sie gut aufpassen. So ein schneller Mann kann Spiele entscheiden“, hatte Markus Bochtler, Trainer des Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd, nach der Pokalpartie in Ravensburg ein Lob an den Stürmer und zugleich eine Empfehlung an den FV Ravensburg ausgesprochen. Tatsächlich liegt es nicht daran, dass der Verein sich zu wenig für einen Verbleib des 23-Jährigen eingesetzt hätte. „Wir haben versucht und gehofft, dass Awed hier ein duales Studium beginnen kann. Das hat aber leider nicht geklappt“, erklärt Fabian Hummel, FV-Manager und Trainer der U23. Im Breisgau scheint Abeselom nun einen Studienplatz zu bekommen, auch wenn noch nicht alles zu 100 Prozent in trockenen Tüchern sei, wie Hummel betont. „Wir haben bis zuletzt gehofft, dass er bleibt. Aber das Studium geht vor, das ist klar.“

Bis zum Ende der Rückrunde wird Abeselom noch für den FV auflaufen, dann ist Schluss. Dass der Angreifer unter der Woche bei einem Verein in Freiburg trainiert und am Wochenende weiter für Ravensburg aufläuft, ist für Manager Hummel keine Option. „Das ist ein Aufwand der zu brutal ist - und auch eine finanzielle Frage.“

Der Verlust des 23-Jährigen trifft den FV Ravensburg doppelt. Einerseits ist er Leistungsträger in der U23, anderseits gilt er als erster Nachrücker ins Oberligateam. „Eigentlich war Awed dieses Jahr schon für die erste Mannschaft vorgesehen. Aufgrund der unklaren Situation, ob er bleibt oder geht, haben wir uns aber dazu entschieden, dass er vor-erst weiter in der der U23 spielt.“

Auch Oberligatrainer Steffen Wohlfarth bedauert den Abgang, sagt aber klar: „Natürlich ist Awed ein guter Spieler, der vor allem wegen seiner Schnelligkeit auffällt. Aber in der U23 gibt es einige Talente, zum Beispiel Jonas Hoffmann, die auch sehr gut sind, nach oben drängen und sicher auch die Chance bei uns bekommen werden. Da muss man Fabian mal ein großes Lob aussprechen, er leistet als Trainer der U23 eine hervorragende Arbeit.“

Dass Awed Issac Abeselom am Mittwoch im Oberligaspiel gegen den SV Oberachern (18 Uhr, Cteam-Arena) nicht im FV-Kader stehen wird, hat nicht mit seinem bevorstehenden Abgang zu tun. Vielmehr hat sich der Angreifer im Spiel gegen Schussenried eine Muskelzerrung zugezogen. Nach 17 Minuten war Schluss, die haben aber gereicht, um das Spiel zu entscheiden.