2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der Neubau entsteht direkt neben dem Spielfeld.
Der Neubau entsteht direkt neben dem Spielfeld. – Foto: Grote

"Unser Vereinsheim war das schlechteste in der Kreisoberliga"

Moderne Zeiten in Zehlendorf brechen an: Der Post SV bekommt ein neues Gebäude, in dem Schiri, Gäste und Gastgeber künftig auch mal getrennt duschen können.

Die Umkleidekabinen und Duschräume des Post SV Zehlendorf ließen die Gegner oft zittern. Die Zustände erinnerten an vergangene Zeiten. Außerdem mussten die Gäste zusammen mit den Gastgebern duschen – und mit dem Schiedsrichter. "Der musste dann vorher im Spiel sehr gut pfeifen", sagt der Kreissportvorsitzende Frank Müller und lacht. Doch die Duschen waren auch baulich schon lange unzureichend. "Unser Vereinsheim war das mit Abstand schlechteste in der Kreisoberliga", sagt Vereinschef Udo Neumann.

Jetzt ist die erste Mannschaft der Postler zwar abgestiegen, ein neues Vereinsheim wird dennoch gebaut. Endlich. Denn der Wunsch nach dem Neubau bestand schon sehr lange. Am Montag wurde eine Zeitkapsel mit Zeitungen und Münzen im Grundstein des neuen Hauses versenkt. Der 1,16 Millionen Euro teure Neubau soll in neun Monaten, spätestens zum Saisonbeginn kommenden Jahres, fertig sein.

Im Vergleich zu den beiden bestehenden Gebäuden, die noch zum alten Post-Gelände gehörten, werden gleich mehrere Entwicklungssprünge auf einmal genommen. Der Neubau ist barrierefrei, energieeffizient und aus modernen Materialien. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage für den kompletten Energiebedarf installiert.

800 000 Euro kommen über ein Sportförderprogramm vom Landessportbund. 316 000 Euro steuert die Stadt nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom vergangenen Jahr bei. Viel Geld, um das lange gerungen wurde. Tatsächlich sind die Begehrlichkeiten noch nicht zu Ende. Bürgermeister Laesicke sprach selber von einem ersten Bauabschnitt. Die Gestaltung der Außenanlagen können der zweite Schritt sein. Udo Neumann wünscht sich ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen. Auch ein neuer Ballfangzaun an der Straße sei erforderlich.

"Wir haben sieben Fußballmannschaften", sagt Neumann. Drei Plätze, auch das Fußballfeld in Schmachtenhagen, betreut der Verein. Außerdem wird beim Post SV Tischetennis gespielt und gekegelt. Neueste Mitglieder sind die Beachvolleyballer und 25 Gymnastikfrauen. Fraglich ist die Zukunft der Kegler. Die Bahn ist marode, neben einem angemeldeten Frauenteam kegeln nur Hobbygruppen auf der Bahn. Eine Lösung gebe es noch nicht, sagt Neumann. Nun aber dürfen sich alle Zehlendorfer auf das neue Vereinsheim freuen. Platz zum Feiern gibt es darin auch.

1921 als Eintracht gegründet

Der Post SV Zehlendorf wurde 1921 als Eintracht Zehlendorf gegründet. Aus dem Verein wurde mit der Inbetriebnahme der Sendestation Zehlendorf die Betriebssportgemeinschaft BSG Post SV Zehlendorf. 1991 erhielt der Klub seinen heutigen Namen. 2005 wurde das Sportgelände Vereinseigentum. Aktuell hat der Post SV 200 Mitglieder.

Auf dem Fußballplatz trainieren sieben Mannschaften: zwei Männer- und fünf Jugendteams. Die Kinder und Jugendlichen spielen in der Spielgemeinschaft Zehlendorf/Zühlsdorf. Tischtennis wird in der Schmachtenhagener Sporthalle gespielt.⇥kd

Aufrufe: 018.6.2019, 08:04 Uhr
MOZ.de / Klaus D. GroteAutor