2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Kaum ein Durchkommen: Der Eberswalder Fatih Aydogdu am Ball wird von Milos Savkovic (l.) und Lenny Canalis Wandel begleitet  ©MOZ/Dirk Schaal
Kaum ein Durchkommen: Der Eberswalder Fatih Aydogdu am Ball wird von Milos Savkovic (l.) und Lenny Canalis Wandel begleitet ©MOZ/Dirk Schaal

Eberswalde verliert im Barnim-Derby einen Routinier und das Spiel

Nach dem Duell mit dem FSV Bernau: Kristian Stelse mit Verdacht auf Kreuzbandriss im Krankenhaus

Verlinkte Inhalte

Im Barnim-Derby der Fußball-Brandenburgliga trennen sich Gastgeber Preussen Eberswalde und Aufsteiger FSV Bernau 0:1. Preussen verbleibt damit auf Tabellenplatz 14 und der FSV klettert auf Rang sieben.

Schon bald nach dem Anpfiff hatten Preussen Keeper Lennard Peter und seine Vorderleute ordentlich zu tun. Erst prüfte Lenny Canalis Wandel den Schlussmann (5. Minute)und dann musste Adam Anton Wiejkuc für die Gastgeber retten (6.). Preussen wirkte ängstlich und bekam nach vorn nichts zustande. Nach einem völlig normalen Zweikampf an der linken Außenbahn blieb plötzlich der Eberswalder Routinier Kristian Stelse mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Auf den Platz geeilte Betreuer zeigten wenig später an, es geht für den 34-jährigen Defensivmann nicht mehr weiter. In der Pause sah man auch dem Eberswalder Vereinschef Danko Jur den Schreck über den Ausfall an. "Wir vermuten einen Kreuzbandriss und hoffen, dass wir uns irren. Es wäre bereits der Dritte", erklärte Jur. So könnte im schlimmsten Fall eine Fußballkarriere ein bitteres Ende nehmen.

Doch ungeachtet dessen ging das Treiben auf dem Rasen weiter. Gut gestaffelt standen die Gäste in der Abwehr. Preussen fand kam ein Durchkommen. Einzelaktionen führten zu Torchancen, wie ein 20-Meter-Schuss von Zimmermann, den der Bernauer Schlussmann Eric Niendorf um den Pfosten herum zur Ecke zirkelte (24.). FSV-Coach Christian Städing forderte mehrmals lautstark mehr Tempo von seinen Schützlingen. Die wollten ihm diesen Wunsch nicht erfüllen, ganz zum Ärger der Bernauer Verantwortlichen.

Das Spiel plätscherte so dahin, Regen setzte ein und am Ende der ersten Hälfte vergab Nick Lange noch aus aussichtsreicher Position (44.) die Führung der Gastgeber. "Wir hätten mit mindestens zwei oder drei Toren führen müssen", polterte FSV-Co-Trainer Bodo Scheffler in die Kabine.

Nach dem Wechsel und langweiligem Spiel versuchte sich ein Bernauer Fan in Vorhersehungen. "Ein typisches 0:0-Spiel", erklärte er seinem Tribünennachbar und genau da knallte es. Kim Schwager spekulierte auf einen schlecht gespielten Rückpass zum Eberswalder Torwart, behielt Recht und ging allein mit Ball auf Peter zu. Der Keeper machte sich breit, drängte Schwager in einen ziemlich spitzen Torwinkel ab. Als die ersten FSV-Fans schon wegen einer vergeben Torchance aufstöhnen wollten, legte der listige Bernauer quer zu Ümit Ejder, dessen Schuss letztendlich trotz zurückgeeilter Eberswalder die Torlinie überwinden konnte (63.). Danach wachten die Eberswalder auf. Zimmermann von der Strafraumgrenze traf ins Tor, doch Schiedsrichter Tobias Collin pfiff zum Ärger von Preussen-Coach Steffen Sasse den Vorteil nach einem Foulspiel ab. FSV-Keeper Nienhaus musste dann Kopf und Kragen riskieren, als er einen Kopfball von Lars Schöffel fast aus dem Dreiangel fischte (85.) und einen strammen Schuss von Aydogdu zur Ecke lenkte (87.).

"Wir waren in der ersten Hälfte die wesentlich bessere Mannschaft und hätten klar führen müssen. Danach haben wir es Eberswalde zu einfach gemacht. Über das ganze Spiel gesehen, wäre auch ein Unentschieden ein gerechtes Ergebnis", kommentierte Christian Städing das Gesehene. Enttäuscht war Steffen Sasse auf Eberswalder Seite: "Wir machen einen Fehler im Spiel und der wird bestraft. Im Gegenzug haben wir kein Glück bei der Schiedsrichterentscheidung, die einen klaren Vorteil abpfeift. Das ist bitter."

Ein Stück des Weges in die Kabinen gingen der Ex-Preusse Kim Schwager und Lennard Peter zusammen. "Hauptsache, er hat kein Tor geschossen", sagte augenzwinkernd der Keeper. Für den Neu-Bernauer ar es ein ganz normales Spiel. "Ich habe schon in vielen Vereinen gespielt und freue mich immer aufs Wiedersehen. Natürlich auch hier in Eberswalde, ich bin ja nicht im Groll gegangen", sagte Schwager. Schlanker ist er geworden, stellten die Eberswalder Fans fest. "Es ist das härtere Training beim FSV", sagte er schmunzeln und dementierte gleich. "Nein, das war nur Spaß. Ich bin endlich mal eine längere Zeit verletzungsfrei geblieben und konnte gut durchtrainieren. Aber ein paar Kilos müssen noch fallen", erklärte der Bernauer Offensivspieler.

>>>Hier findet Ihr alle Daten und Fakten zum Spiel sowie die Wahl zum Mann des Tages!

Aufrufe: 023.10.2017, 07:50 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor