2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Muss pausieren: Preussen-Stürmer Ceif Ben-Abdallah (22) hat sich im letzten Spiel gegen Brieselang eine Schultereckgelenksprengung zugezogen und fehlt mindestens drei Wochen.  ©Uli Gelmroth
Muss pausieren: Preussen-Stürmer Ceif Ben-Abdallah (22) hat sich im letzten Spiel gegen Brieselang eine Schultereckgelenksprengung zugezogen und fehlt mindestens drei Wochen. ©Uli Gelmroth

Ben-Abdallah fehlt Eberswalde - aber nur kurz

Nachdem er sich in Brieselang die Schulter ausgekugelt hatte, dachte man bei Preussen schon das Schlimmste. Gegen Neustadt wird er noch fehlen, aber bald wieder fit sein.

Er gilt als Königstransfer des Sommers bei Brandenburgligist Preussen Eberswalde - bisher ist Stürmer Ceif Ben-Abdallah aber vom Pech verfolgt. In der Liga hat er erst einmal getroffen, nun fehlt er mindestens drei Wochen verletzt. Doch es hätte auch schlimmer kommen können.

Trainer Obrad Marjanovic hatte schon schwarzgesehen. Ein halbes Jahr Pause, damit hatte er nach dem Unfall von Stürmer Ben-Abdallah eigentlich gerechnet. Der 22-Jährige war im letzten Spiel bei Aufsteiger Grün-Weiss Brieselang in einem Zweikampf schwer zu Fall gekommen und hatte sich dabei die Schulter ausgekugelt. In der Kabine konnte er anschließend seinen Kopf nicht mehr bewegen und musste ins Krankenhaus. Doch Ben-Abdallah hat, so komisch das klingen mag, Glück gehabt. Eine MRT-Untersuchung hat inzwischen ergeben: Er gab keinen Bruch des Schlüsselbeins, was wohl definitiv ein halbes Jahr Pause bedeutet hätte. Festgestellt wurde "nur" eine Schultereckgelenksprengung. "Das hört sich horrormäßig an, ist aber gut behandelbar", sagt Trainer Marjanovic, "in 3 Wochen kann er vielleicht schon wieder spielen."

Für Preussen sind das positive Nachrichten im Vorfeld des 6. Spieltags, an dem man Sonnabend den zweiten Aufsteiger Rot-Schwarz Neustadt erwartet (15 Uhr /Westendstadion). Die zweite positive Nachricht ist: Torwart Lennard Peter, der zuletzt berufsbedingt aussetzen musste, steht wieder im Kader.

Im Sturm ruht die Hoffnung der Eberswalder nach dem Ausfall von Ben-Abdallah vorerst allein auf dem Duo Eric Mba und Raif Windiks. Beide sind in der Liga nach fünf Spielen allerdings noch torlos. Wobei: Auch bei Ben-Abdallah lief es bisher noch nicht rund. In der Vorbereitung hatte der Sommer-Neuzugang, der von Konkurrent TuS Sachsenhausen kam, nach Belieben getroffen und vor allem mit seiner Schnelligkeit überzeugt. Doch in den Pflichtspielen konnte er seine Qualitäten noch nicht wie gewollt zeigen. Erst ein Liga-Treffer steht für ihn nach fünf Partien zu Buche. "Er geht oft ins Eins-gegen-Eins, wird dabei aber viel gefoult", sagt Co-Trainer Rico Musick.

Die Schiedsrichter pfeifen nicht immer. So wie in Brieselang. Da ließ Referee Manuel Gieseler die Szene, bei der Ben-Abdallah im Zweikampf vom robusten Gastgeber-Stürmer Patrick Richter auf der Außenbahn unsanft umgestoßen wurde, einfach laufen. Ben-Abdallah krachte auf den Boden - und blieb liegen. Stefanie Musick, die Frau von Co-Trainer Rico, die den verhinderten Preussen-Physio Marcel Pokrandt vertrat, verhinderte anschließend Schlimmeres. Sie kugelte die Schulter direkt am Spielfeldrand wieder ein. "Das war wichtig, sonst kann es schwere Folgeschäden geben", so Trainer Marjanovic.

Der Preussen-Coach steht mit seiner Elf an diesem Sonnabend gegen Rot-Schwarz Neustadt vor einem richtungsweisenden Spiel. Immerhin kamen die Westender, die erfolgreich mit zwei Siegen und einen Unentschieden in die neue Liga-Serie gestartet waren, in den vergangenen drei Pflichtspielen gehörig außer Tritt. Sie verloren nach dem 1:2-Pokal-Aus beim Landesligisten Eintracht Bernau auch die beiden Punktspiele gegen Guben Nord (0:3) und in Brieselang (0:6) recht deutlich.

Gegen Neustadt fehlt nicht nur Ben-Abdallah, auch Marcel Hellmich braucht noch Zeit bis zum ersten Einsatz. Ins Lauftraining ist Preussens Kapitän aber schon wieder eingestiegen. Erfreulich ist die Rückkehr von Stammkeeper Lennard Peter, der seine große Erfahrung einbringen kann.

Der Gegner aus Neustadt profitierte im Sommer davon, dass drei Landesligisten in die Brandenburgliga aufsteigen durften. Als bester Zweiter der beiden Landesligen begleitete die Mannschaft von Trainer Peter Oberschmidt die Landesliga-Nord-Meister Brieselang und den VfB Krieschow in Brandenburgs höchste Liga.

Dort schlagen die Neustädter sich bisher achtbar. Als Tabellenachter stehen die Rot-Schwarzen nach fünf Spieltagen sogar einen Rang besser als Preussen (9.) da. Beide sind mit sieben Zählern punktgleich. Beim Torverhältnis (Eberswalde 5:10, Neustadt 11:11) haben die Gäste die Nase vorn. Mit einem Unentschieden im Westendstadion wäre die Gäste-Elf sicher schon hochzufrieden, wie vor Kurzem beim 1:1 in Neuruppin.

Mit dem 25-jährigen Paul Döbbelin hat man übrigens einen Törjäger in seinen Reihen, der in fünf Spielen bereits sechs Treffer erzielte - einen mehr, als Preussen in der Liga insgesamt.

Aufrufe: 025.9.2015, 06:32 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor