Dießen – Die Fußballerinnen des MTV Dießen waren sich einig: Wenn das Landesliga-Spiel in Obereichstätt noch stattfinden kann, will man auch antreten.
„Ab Donnerstag standen wir in regem Kontakt mit dem FV Obereichstätt, und wir haben dem Gastgeber unsere Zusage gegeben“, sagt Trainer Nico Weis. Doch am Freitagabend kippte die Situation beim MTV Dießen, drei kurzfristige Absagen sorgten plötzlich für eine sehr dünne Personaldecke.
Doch hielt Weis sein Wort. „Kurzfristig abzusagen, nur weil mal ein Leistungsträger ausfällt, ist für mich keine Option.“
Zumal bei der 0:5-Niederlage mit Antonia Liebl und Raffaela Stemmer zunächst auch ein gestandenes Innenverteidiger-Duo auf dem Platz stand.
Doch verletzte sich Liebl nach gerade mal sieben Minuten, musste ausgewechselt werden. „Da wusste ich, dass es die falsche Entscheidung war, zu diesem Spiel anzutreten,“ räumt Weis ein.
Nach einer halben Stunde lag sein Team verdient mit 0:1 in Rückstand, hatte zuvor jedoch durch Zoè Klein die große Chance zum eigenen Führungstreffer gehabt. Allerdings setzte sie den Ball nach Vorarbeit von Steffi Köhler knapp übers Tor.
Nach einer intensiven Halbzeitansprache präsentierte sich der MTV Dießen zu Beginn der zweiten Hälfte robuster. Doch ein bitterer Elfmeterpfiff brach die Moral der Gäste.
„Aus meiner Sicht ein Allerweltszweikampf, Körper an Körper, kein Schubsen, kein Stoßen,“ ärgert sich Weis. Dennoch zeigte der sonst souverän leitende Schiedsrichter auf den Punkt, Katharina Schneider traf zum zweiten Mal und sorgte für die Vorentscheidung.
Danach ging nicht mehr viel beim MTV. „Der Akku war vollkommen leer, wir haben überhaupt nicht mehr ins Spiel gefunden, einen Fehler nach dem anderen gemacht“, bedauert der Coach, fügte aber hinzu: „Am Ende habe ich entschieden, dass wir spielen. Deshalb nehme ich die Niederlage auf meine Kappe und mache den Mädels überhaupt keinen Vorwurf.“
(Tobias Huber)