2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
– Foto: A. Fischer / cwa

FuPa Corona-Check FV Mosbach

Der Ball ruht. Schon wieder. Das trifft die Fußballklubs in ganz Deutschland hart. Wir wollen von den Vereinen hören, wie sie dazu stehen und was sie glauben, wann und wie es weitergehen kann. Deshalb haben wir den Klubs aus dem FuPa Baden Gebiet einen Fragenbogen mit der Bitte zum Ausfüllen geschickt. Dominic Krümpelbeck/Leif Haupert, Trainer der 1. und 2. Mannschaft (Landesliga + Kreisliga) des FV Mosbach, haben den Corona-Check für Ihren Verein gemacht.

Frage 1: Es ist wieder Pause. Ist das die richtige Entscheidung aus Ihrer Sicht?

Das ist eine Entscheidung der Behörden und Landesverbände. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen und der immer wieder zu beobachtenden Abstandsverletzungen war diese Entscheidung zumindest für den Spielbetrieb nachzuvollziehen. Der Trainingsbetrieb hätte unserer Ansicht nach weiterlaufen können, zumal die Infektionsketten sehr schnell nachvollziehbar gewesen wären. Dennoch ist es ja auch klar: In jedem Teil der Gesellschaft besteht eine Kontakteinschränkung, somit auch im Amateursport.

Frage 2: Nun wird es noch schwieriger alle Spiele durchzubekommen. Muss ein alternatives Spielmodell (Beispiel Playoffs) her, oder ist der normale Plan mit Hin- und Rückspiel bis Juni vollständig umsetzbar?

Für die Landesliga Odenwald gilt ja bereits die „Playoff“- Regelung. Je nachdem wie lange die Unterbrechung andauert, gehen wir davon aus, dass wir nur eine Hinrunde spielen werden und dann im Sommer wieder neu starten. Wichtig wird sein, dass der Verband flexibel ist und sich viele Möglichkeiten offenhält. Aufgrund von Corona hätte sicherlich auch in der Aufstiegsregelung eine Ausnahme gemacht werden können. So wäre Türkspor Mosbach aufgestiegen und in der Verbandsliga wären 17 Teams und in der Landesliga „nur“ 18. Ungewöhnliche Situationen erfordern nun mal ungewöhnliche Maßnahmen, für die wahrscheinlich jeder andere Verein Verständnis gehabt hätte. Ähnlich sehen wir das auch in der Kreisliga Mosbach, wo wir auch das alternative Spielmodell vorschlagen würden um den Termindruck zu entzerren. Durch die Pause besteht evtl. auch eine Möglichkeit wie vom Verband vorgeschlagen schon früher in die Restsaison zu starten

Frage 3: Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um mit Ihren Spielerinnen und Spielern über die Pause in Kontakt zu bleiben und sie gleichzeitig in Form zu halten? Machen Sie Cybertraining oder ähnliches?

Bisher haben wir noch nichts festgelegt. Durch die Absage der Spiele für das Jahr 2020 haben wir uns entschieden direkt in die Pause zu gehen. Zuerst muss klar sein, wann es weiter geht, damit man ein Ziel hat und die Pläne auch dementsprechend gestaltet werden können.
Für alle die etwas für sich machen möchten oder einfach nur nach Anregungen suchen: Unser Trainerkollege Hannes Ehrhard hat ein tolles Angebot für individuelles Home-Training (www.fussball-heimtraining.de) erstellt.

Überragende Übungen insbesondere für die Technik und kognitive Fähigkeiten werden per Video vorgestellt. Das Team um Hannes bittet lediglich um Spenden für das Benefiz Projekt scharinger-friends.de und legt Wert darauf, dass es sich nicht um eine kommerzielle Geschichte handelt.

Frage 4: Mit Ausblick auf das Jahr 2021/22, sehen Sie generell gravierende Veränderungen für den Amateurfußball und das Vereinsleben?

Es hängt alles mit der weiteren Entwicklung von Covid-19 zusammen. Je länger wir eine Fußballsaison unterbrechen, desto mehr Jugendliche widmen sich anderen Hobbys und gehen dem Sport langfristig verloren. Weiterhin wird das Vereinsleben auf eine große Probe gestellt. Es werden keinerlei Einnahmen aus dem Laufenden Spielbetrieb generiert, was einige Vereine vor großen Herausforderungen in vielen verschiedenen Bereichen (z.B. kleinere Sponsoren ziehen sich zurück, fehlende Einnahmen aus dem Spielbetrieb und Vereinsheimbewirtung, Identifikation mit dem Verein aufgrund anderer Hobbys/fehlende Aktionen geht verloren, Verlust von Jugendspielern etc.) stellt. Der Profisport „jammert“, dass viele Vereine existenziell bedroht sind. Wir hoffen, dass die Basis nicht vergessen wird, denn die kleinen Vereine im Amateursport trifft Corona mindestens genauso hart wie den Profibereich.

Aufrufe: 04.12.2020, 15:30 Uhr
FV Mosbach / red.Autor