2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Foto: Christian Hagenbuch
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"Einstellung kann den Unterschied machen"

FV Mosbach mit dem zweiten personellen Umbruch hintereinander +++ Mittelfristiges Denken im Vordergrund +++ Erneuter Fehlstart soll vermieden werden

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Der FV Mosbach befindet sich in einem mittelfristig ausgelegten Aufbauprozess. Äußeres Kennzeichen ist das erneut in Rotation geratene Personalkarussell, welches schon vor Beginn der abgelaufenen Saison eine große Zahl an Passagieren befördert hatte. „Wir haben bei den Abgängen nochmals einen großen Erfahrungs-Aderlaß gestandener Landesliga-Akteure zu verzeichnen“, sagt MFV-Trainer Erkan Tagun.

Jugend für Routiniers

Routiniers wie Mathias Hummler, Daniel Dörzbacher und Jochen Weimer fehlen nun auf dem Spielberichtsbogen. „Die meisten neuen Gesichter sind jung an Jahren. Der Stamm der Mannschaft wurde aber größenteils erhalten, daher hoffe ich auf eine stärkere Übernahme von Verantwortung durch die 23-/24-Jährigen. Aber das wird nicht über Nacht passieren“. Zumal das Auftaktprogramm mit Schloßau, Uissigheim, Königshofen und Gommersdorf „enorm ist. Es gäbe sicherlich auch leichtere Startaufgaben als gleich vier Top-Spiele“. Doch als Ausrede läßt die sportliche Führung der Kreisstädter die Spielplangestaltung nicht gelten. Wollen die Verantwortlichen doch Parallelen zur vergangenen Saison, als der MFV kurzzeitig am Tabellenende stand, tunlichst vermeiden. „Die Einstellung kann den Unterschied machen“, sagen auch Jörg Ebert und Andreas Marx vom Spielausschuss. Die drei Fußball-Musketiere sind sich einig: „Wenn die Vorbereitung passt und sich niemand ernsthaft verletzt, können wir auf einen gesunden Mittelfeldplatz hoffen. Und bei Kontinuität von Anfang an sollte vielleicht die obere Mitte möglich sein“. Der Blick nach ganz oben sei (derzeit) jedoch gar kein Thema. Zwar habe der letztjährige Zwischenspurt gezeigt, dass die Mannschaft „Substanz und Qualität hat“, so Tagun. „Aber für höhere Ziele braucht man einen Knipser. Noch sehe ich keinen, allerdings könnte sich aus dem Kader im Laufe der Zeit ein Spieler unvermutet herausschälen“. Hoffnungen bestehen außerdem bei einer Rückkehr des verletzten Goalgetters Dominik Schneider. Immerhin ist die Schwachstelle – ganz vorne – bereits identifiziert.

Liga dürfte eng werden

Vorne, an der Tabellenspitze, wähnt man beim MFV andere Vereine. Erkan Tagun: „Gommersdorf und Lauda dürften einen Tick besser sein als das übrige, übrigens sehr ausgeglichene Feld. Der Wettbewerb ist nochmals härter geworden. Ich müsste jetzt suchen, wer ganz unten landen könnte“. Der Status als einer von drei noch verbliebenen Vertretern des Fußballkreises hat für Mosbach jedoch keine sportlichen Auswirkungen. Andreas Marx: „Es wird weniger Derbys und damit weniger Zuschauer geben“. Als Ex-Verbandsligist darf man sich fragen lassen, ob eine Rückkehr mittelfristig eine ernsthafte Option ist. „Mittelfristig ist für mich drei Jahre“, sagt Tagun. „Bis dahin muss es Ziel für einen Verein einer Großen Kreisstadt sein, wieder an der Verbandsliga zu kratzen. Wenn es bis dahin mit dem Aufstieg klappen würde, wäre das natürlich top“. Entscheidend ist aus seiner Sicht „die Kontinuität. Es gibt viele Unwägbarkeiten, das notwendige Glück muss man sich erarbeiten. Dazu gehört Fleiß, Qualität kommt auch von quälen“. Ergänzend Ebert: „Die Verbandsliga macht nur Sinn mit einer gewachsenen und geschlossenen Mannschaft. Diese Zeit werden wir uns geben bis zum nächsten Schritt“. Bereits jetzt stimmt nach einhelliger Meinung das Umfeld, wie Ebert weiter ausführt: „Mit Erkan hat sich in der jüngsten Vergangenheit schon einiges bewegt. Der Altersschnitt liegt jetzt bei etwa 22 Jahren“. Zwei sehr gute Rasenplätze kämen hinzu, die Trainingsausrüstung sei optimal. „Wir sind breit aufgestellt das Drumherum ist bereitet“. Und der Blick auf die Zukunft gerichtet: Seit dem Sommer kooperieren FV und FC Mosbach in der Jugendarbeit mit einer Spielgemeinschaft bei B- und C-Jugend. Ex-Zimmern-Coach Thomas Scheck wurde als Jugendkoordinator und Bindeglied zur Seniorenmannschaft an Bord geholt. Der Schwerpunkt unterhalb der ersten Mannschaft soll auf die Gewinnung und Weiterbildung qualifizierter Trainer für den Nachwuchs gelegt werden. Jörg Ebert ausgangs: „Wir wollen die Zukunft gestalten“.

Aufrufe: 08.8.2014, 10:00 Uhr
Christian HagenbuchAutor