FV Lörrach-Brombach mit beeindruckendem Sturmlauf

Die Bäume rund ums Grütt wogten im Wind hin und her – es war ein stürmischer Nachmittag. Doch war es nicht etwa der Rückenwind, welcher die Kicker des FV Lörrach-Brombach zu einem beeindruckenden Sturmlauf gegen die SF Elzach-Yach trug. „Wir wollten weitermarschieren“, sagte FVLB-Coach Ralf Moser kurz und bündig über das Ansinnen des Spitzenreiters, nahtlos an jene Dominanz vor der Winterpause anzuknüpfen.

In der Anfangsphase überrollte der FVLB die Elztäler und ließ ihnen keine Luft zum Atmen. Falls die Gäste in den Genuss des Ballbesitzes kamen, sahen sie sich einer roten Übermacht ausgesetzt. Lörrach presste früh und hatte spätestens an der Mittellinie den Ball zurückerobert, um wieder zielstrebig vor das Gehäuse der Sportfreunde zu ziehen. „Dieses Tempo habe ich in der Landesliga noch nicht gesehen“, gab ein staunender Gäste-Coach Robert Schäfer später zu Protokoll.



Nils Mayer (2.) und Gianfranco Disanto (5.) hatten schnell zwei dicke Chancen auf den Füßen, bugsierten das Leder aber in Rückenlage über das Ziel hinaus. In der achten Minute hatte Mayer dann leichtes Spiel, als er im Nachsetzen aus wenigen Metern zum 1:0 traf. Es entwickelte sich ein Privatduell zwischen dem Lörracher Torjäger und SF-Schlussmann David Müller. Eine Reihe an weiteren Großchancen erspielte sich der FVLB, spätestens in der 35. Minute rechneten alle mit dem zweiten Treffer: Aus sechs Metern schob Nils Mayer freistehend aufs Tor – diesmal aber staunten die Gastgeber. Müller parierte sensationell zur Ecke. Mayer blieb nur der ungläubige Blick, ehe er anerkennend mit Müller abklatschte. Dem FVLB fehlte es an der Effizienz. „Wir müssten das eine oder andere Tor nachlegen“, benannte Moser das einzige Manko seiner Elf im ersten Abschnitt.

Elzach-Yach hält defensiv immer besser dagegen

Zumal es „hinten raus brenzlig wird, wenn man nur 1:0 führt“, so Moser. Zwar bestimmte der FVLB das Geschehen auch nach der Pause. Doch Elzach-Yach gewann an defensiver Stabilität, stand besser gestaffelt und gewährte den Gastgebern im zweiten Abschnitt kaum mehr eine Großchance. Zudem hatten sich die Gäste schon im ersten Durchgang aus der Lörracher Umklammerung etwas lösen können, auch wenn die Angriffsversuche noch zaghaft blieben. Nach der Pause deuteten dann auch die Sportfreunde ihre offensiven Qualitäten an. Zumeist fehlte es Elzach-Yach aber noch an der Präzision gegen eine gewohnt starke FVLB-Defensive, so dass die Spielzüge noch vor dem Sechzehner ohne Ertrag endeten.

In den Schlussminuten erhöhten die Gäste das Risiko, verlagerten ihre Kräfte zunehmend nach vorne - und waren dadurch in der Defensive offener. Nutzen konnten die Hausherren dies jedoch nicht, so tauchte zwar Angelo di Palma unmittelbar nach seiner Einwechslung frei vor Müller auf, legte den Ball jedoch knapp am langen Pfosten vorbei (86.). So durften die Elztäler weiter auf den Lucky Punch hoffen und nach einer Ecke wurde es tatsächlich nochmal brenzlig für den Tabellenführer. Laurentius Becherer wuchtete den Ball aus 14 Metern über das Getummel aufs Tor, doch streckte FVLB-Torhüter Dominik Lüchinger noch rechtzeitig die Fäuste in die Höhe. Beim Nachschuss blieb Becherer im Lörracher Abwehrblock hängen.

Immerhin: Bis zum Schluss durften die Gäste "das Gefühl haben, dass wir etwas mitnehmen können", zeigte sich Schäfer unterm Strich durchaus zufrieden. "Die Moral war richtig gut", lobte der SF-Coach seine Mannen, die sich im Laufe der Partie immer besser gegen den Ligaprimus gestemmt hatten. Doch ins Wanken geriet der FVLB im stürmischen Grütt letztlich nicht mehr – und liegt nun 14 Punkte vor dem Tabellenzweiten SV Kirchzarten.

FV Lörrach-Brombach - SF Elzach-Yach 1:0 (1:0)
Lörrach-Brombach: Lüchinger, Böhler, Pinke, Billeci, Triller, Nickel, Ceesay (85. di Palma), Glaser (90. Squillace), Mayer, Briegel (78. Colley), Disanto (82. Lismann).
Elzach-Yach: Müller, Maier, Schill, Dick, Laurentius Becherer, Wisser, Volk, Christoph Wernet (83. Hans Becherer), Trenkle (89. Nico Imhof), Geng (55. Marius Wernet), Bayer.
Tor: 1:0 Mayer (8.). Schiedsrichter: Brudek (Rastatt). Zuschauer: 200.