2024-04-23T13:35:06.289Z

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Meister! Der FV Lörrach-Brombach steigt in die Verbandsliga auf. | Foto: Matthias Konzok
Meister! Der FV Lörrach-Brombach steigt in die Verbandsliga auf. | Foto: Matthias Konzok

FV Lörrach-Brombach feiert Landesliga-Meisterschaft

4:0-Sieg gegen den FC Zell +++ Verbandsliga-Aufstieg fünf Spieltage vor Saisonende perfekt

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Verbandsliga! Der FV Lörrach-Brombach hat die Meisterschaft in der Landesliga perfekt gemacht. Der 4:0-Sieg gegen den FC Zell war sinnbildlich für eine Saison der Lörracher Dominanz.
Warten war angesagt. Wer ein Handy in der Hand und den FuPa-Liveticker aus Elzach geöffnet hatte, der war ein gefragter Mann. Die Lörracher hatten ihre Aufgabe erledigt, den FC Zell mit 4:0 besiegt. So hing die Meisterfrage nur noch am Ergebnis des Zweiten SV Kirchzarten - nur ein Sieg des Verfolgers bei den SF Elzach-Yach hätte die Lörracher Feierlichkeiten noch aufschieben können. Fünf Minuten war der FVLB vor dem Parallelspiel in Elzach dran gewesen - und der SVK lag kurz vor Schluss 1:3 zurück. Die Ekstase hing dennoch in der Warteschleife. Die Lörracher, sie warteten auf die endgültige Bestätigung, den Startschuss zur Meisterfeier - sprich den befreienden Schlusspfiff.


Um 18.22 Uhr war es soweit - aus dem Nichts begann die Bierdusche auf dem Rasen, ein roter Jubelknäuel und unzählige Umarmungen. Cheftrainer Ralf Moser flog unter den Händen seiner Mannen über dem Grütt in die Höhe, ebenso wenig später sein Co Mino Bouhabila. "Wir haben seit 2008 darauf hingearbeitet", freute sich FVLB-Vizepräsident Bernd Schleith, der "total erleichtert" war. Die Meisterschaft war absehbar, doch in diesem Moment fiel all die Anspannung, all der Druck von den Lörracher Schultern. Gerade auch weil der FVLB das Scheitern kennt - 2014 und 2015 verpasste man den Sprung in die Verbandsliga in den Aufstiegsspielen. "Vor zwei, drei Jahren sind wir am Boden gelegen und konnten es nicht verstehen", sagte FLVB-Kapitän Sergej Triller mit Blick auf die bitteren Niederlagen. Umso genussvoller ist der Titel mit einer selten gesehenen derartigen Dominanz. "Aber es braucht noch ein bisschen Zeit, um es zu realisieren", sagte Triller mitten in den Feierlichkeiten. Jene Momente 2014 und 2015 hatte auch Moser nicht vergessen, doch "in diesem Jahr konnten wir uns belohnen. Ein ganz tolles Gefühl".

Lörrach zielstrebig, Zell fehlerbehaftet

Der 4:0-Sieg gegen das Schlusslicht war Sinnbild der ganzen Saison: Zielstrebig, drangvoll und hungrig agierten die Lörracher, störten den Zeller Aufbau durch frühes Pressing, suchten ihrerseits schnell den Weg nach vorne, wenn sich die Gelegenheit bot, um jedoch gegebenenfalls die nächste Offensivaktion mit Geduld einzuleiten. Ob per Standard oder per Kombinationen, Torgefahr entwickelte der FVLB regelmäßig und sorgte bis zur Pause für eine 3:0-Führung - dank der drei "B" bei Brombach: Roberto Billeci, Daniel Briegel und Mirco Böhler.

Der FCZ wollte den "Gegner ein bisschen ärgern", wie Spielertrainer Kurt Schwald sagte. Das war den Zellern deutlich anzumerken, doch erlaubten sie sich bei aller Lörracher Dominanz auch entscheidende Fehler. Die ersten beiden Gegentore "waren zu einfach", haderte FCZ-Spielertrainer Kurt Schwald. Defensiv waren die Gäste zu anfällig, und "bei eigenem Ballbesitz zu fehlerbehaftet". Immer wieder erspielte sich Zell gute Ausgangssituationen, machte diese aber regelmäßig durch leichte Ballverluste zunichte. So waren Chancen für den Außenseiter kaum zu verzeichnen. Das änderte sich im zweiten Abschnitt zumindest ein wenig, obgleich Lörrach weitaus mehr und die deutlich besseren Möglichkeiten verbuchte. Eine nutzte der eingewechselte Patrice Glaser zum 4:0-Schlusspunkt (70.). FCZ-Schlussmann Tobias Fräßle sah eine Viertelstunde vor dem Ende die Rote Karte - er hatte einen Schuss außerhalb des Strafraums mit der Hand abgewehrt.

Schöne Geste: Wasmer darf zwischen die FVLB-Pfosten

So plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen, beim FVLB durfte Ersatztorwart Thomas Wasmer in der Schlussphase das 18. Zu-Null des Spitzenreiters in dieser Saison verteidigen, während sich der Blick bereits ins ferne Elztal wandte. Und während die Lörracher ihrem Meisterjubel frönten, war Schwald einer der ersten Gratulanten: "Glückwunsch an den FVLB, sie haben den Titel verdient. Kompliment, dass sie ihn so früh geholt haben", sagte er fünf Spieltage vor Rundenende.

Die Zeller ihrerseits haben sich in der Praxis mit dem Abstieg bereits abgefunden, in der Theorie folgte Schritt eins: Rang 12 ist rechnerisch nun nicht mehr zu erreichen, sollten es indes nur drei Absteiger werden, wäre Zell noch im Rennen - wie gesagt, in der Theorie. So eint Lörrach-Brombach mit dem FCZ, in den verbleibenden fünf Partien auf Abschiedstour in der Landesliga gehen zu dürfen. Doch geht es für den FVLB dann eine Etage nach oben. Es trifft sich ganz gut, dass die Meisterfeier direkt vor Ostern liegt. Der eine oder andere wird bis Montag durchfeiern.

FV Lörrach-Brombach - FC Zell 4:0 (3:0)
Lörrach-Brombach: Lüchinger (78. Wasmer), Billeci, Thiel, Böhler, Triller (66. Pinke), Nickel, Colley (63. Squillace), Lismann, Mayer, Briegel (63. Glaser), Ceesay.
Zell: Tobias Fräßle, Patrick Keller, Neto-Loureiro (66. Lanza), Daniel Philipp, Petrovic (66. Boos), Fabio Muto, Schwald (53. Gutmann), Johannes Rapp, Krumm (76. Christian Rapp), Kevin Keller, Ralf Kiefer.
Tore: 1:0 Billeci (8.), 2:0 Briegel (30.), 3:0 Böhler (45.), 4:0 Glaser (70.).
Rot: Tobias Fräßle (75./Zell/Handspiel außerhalb des Strafraums).
Schiedsrichter: Robert Drews (Freiburg).
Zuschauer: 430.
Aufrufe: 015.4.2017, 23:07 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor