Mittlerweile ist der Aufstieg in die B-Klasse Mainz-Bingen West schon knapp zwei Jahre her und der triste Ligaalltag hat die Hassia eingeholt. „Diese Saison läuft nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Nach dem Mittelfeldplatz in der Premierensaison als Aufsteiger, kämpft Kempten in der zweiten Spielzeit gegen den Abstieg. Kampf um den Klassenerhalt heißt auch immer: Zusammenstehen, den Bock umstoßen und langen Atem beweisen. Die Voraussetzungen dafür sind bei der Hassia gegeben: „Wir motivieren uns gegenseitig. Keiner schiebt einem anderen die Schuld zu. Wir sprechen uns Mut zu, dass es weitergeht. Der Vorteil bei uns ist, dass man sich als Kumpel offen die Meinung sagen kann, das ist schon wichtig“, so Krick.
Im Winter in die Stadt, im Sommer auf den Zeltplatz
Wie der Mittelfeldspieler beschreibt, sind die Kicker in Kempten ein eingeschworener Haufen. Zweimal im Jahr fahren die Fußballer ein Wochenende fort. Im Sommer auf den Zeltplatz nach Losheim und im Sommer in eine Stadt. „Wir waren schon in Düsseldorf, Hamburg und Amsterdam.“ Zudem bauen die Spieler regelmäßig einen Fastnachtswagen, jedes Jahr mit einem anderen Thema. Das verbessert den Teamgeist, weiß Krick. Wenn er Hilfe benötigt oder oder jemanden zum Reden braucht, dann kann er sich auf seine Fußballkollegen immer verlassen. Für den Biologiestudenten sind es die „besten Freunde, die sich immer anbieten.“ Real zu spüren bekam er das, als er sich das Bein gebrochen hat. Nach seiner Operation wurde er „ständig besucht“ und bekam „kleine Aufmerksamkeiten.“ Krick kann sich nicht vorstellen, dass die Kameradschaft in anderen Vereinen vergleichbar stark ist, sodass die Hassia wohl noch lange auf ihn setzen kann.
"Der Hartplatz schreckt viele ab"
Der Allrounder im Mittelfeld spielt schon seit den G-Junioren beim B-Ligisten. Er wohnt in Bingen-Gaulsheim, dem Nachbarort und fing in Kempten mit seinen Freunden an. „Mit jedem verstehe ich mich auf und neben dem Platz", berichtet er. Mit Schier trainiert ihn seit den D-Junioren der gleiche Trainer. Krick meint, dass die lange Zusammenarbeit positiv einzuschätzen ist: „Es ist ein Vorteil, dass er uns lange kennt. Wenn jemand eine schlechte Zeit hat, merkt er das schnell und redet mit ihm.“ Der vereinstreue Kicker möchte Schier in nichts nachstehen und ihm nacheifern. Krick kündigt an: „Wenn die Zeit da ist, dann will ich den Trainerschein machen.“ Gegenwärtig wünscht er sich neben dem Klassenerhalt nur eins bei der Hassia: Einen Rasen- oder Kunstrasenplatz. Seine Hoffnung ruht auf dem 100-jährigen Vereinsjubiläum 2016. Da dürfte der nicht bespielbare Rasenplatz in einen ordentlichen Zustand gebracht werden. Für den Verein, meint Krick, „wäre ein neuer Platz wichtig.“ „Der Hartplatz schreckt viele ab“, sagt der 22-jährige.