2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche
Der jetztige Trainer des FV Geisenheim hat einige spannende Anekdoten aus seiner Laufbahn parat. Ig0rZh – stock.adobe/FSV Winkel/Ocak
Der jetztige Trainer des FV Geisenheim hat einige spannende Anekdoten aus seiner Laufbahn parat. Ig0rZh – stock.adobe/FSV Winkel/Ocak

"Ein Erlebnis, mit einem späteren Profi zusammen zu spielen"

"Nachspielzeit" mit Ilhami Ocak +++ Trainer des FV Geisenheim spricht über außergewöhnliche Erlebnisse in seiner Laufbahn

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Ilhami Ocak. Der Trainer des FV Geisenheim spricht über seine Zeit als Spieler, in der er beispielsweise mit Jan Schlaudraff zusammengespielt hat, über sein letztjähriges Traineramt in der 2. Frauen-Bundesliga und über den aktuellen Umbruch in Geisenheim.

FuPa: Hallo Herr Ocak, wie haben Sie den Umbruch als neuer Trainer in Geisenheim erlebt?

Ilhami Ocak: Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass wir eine neue sowie junge Mannschaft aus dem Boden stampfen. Der Abgang von Jonas Feldhaus und das Karriereende von Christian Obländer waren natürlich sehr schmerzhaft für uns, von daher bot es sich an, auf jungen Spieler zu setzen. Die Jungs geben dem Verein eine gute Perspektive. Bene Franz und Mateo Matijevic hatte ich schon in Winkel unter meinen Fittichen und für weitere Neuzugänge war ich auch zum Großteil verantwortlich.

Wie kam es dazu, dass Sie Trainer in Geisenheim wurden?

Nunja, ich wohne in Geisenheim und ich bin für den DFB Stützpunkt in Oestrich-Winkel zuständig, da beobachtet man natürlich den Jugend- und den Herrenbereich in der Umgebung. Eines Tages kam Harald Lohr auf mich zu (1. Vorsitzender, Anm. d. Red.) und da die Frauenmannschaft des FSV Hessen Wetzlar keine langfristige Option mehr für mich war, war klar, dass ich hier anfangen würde.

Sie haben schon viel erlebt auf und neben dem Platz. Was waren Ihre schönsten Erlebnisse als Spieler?

Da gibt es einige, da weiß ich nicht, wo ich genau anfangen soll. Ich hatte schöne Jahre in der Jugend bei Hassia Bingen, da habe ich beispielsweise mit Jan Schlaudraff zusammengespeilt, das war im Nachhinein schon ein besonderes Erlebnis, mit einem späteren Profi zusammengespielt zu haben. Die gewonnenen Bezirks- und Verbandsmeisterschaften waren auch sehr schön für mich. Ebenso war es auch klasse, gegen Dortmund, Frankfurt oder gegen den FC Bayern in der Jugend zu spielen, aber mein persönliches Highlight war das Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern, was wir aber leider mit 0:2 verloren haben.

Und was waren Ihre schönsten Erlebnisse als Trainer?

Mit den Jugendmannschaften vom FSV Winkel haben wir mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft zweimal oben mitgespielt und einmal sogar den Pokal gewonnen, das war schon außergewöhnlich. Und in der letzten Saison habe ich in sechs Spielen als Trainer in der 2. Bundesliga der Frauen fünf Siege eingefahren und den Klassenerhalt mit den Wetzlar-Frauen geschafft, das war auch ein Highlight in meiner Trainerlaufbahn.

Was rechnen Sie sich am Donnerstag bei Ihrem Mitkonkurrenten der SG Laufenselden aus?

Ich freue mich zuerst auf das Wiedersehen mit Max Merken. Max hat während seiner Trainerausbildung mal bei mir im DFB Stützpunkt hospitiert, aber das muss ich jetzt ausblenden - gegen direkte Konkurrenten müssen wir natürlich punkten. Das Hinspiel haben wir gewonnen, aber auf dem Hartplatz wird das am Donnerstag eine wirklich schwere Angelegenheit, da gilt es mit der richtigen Einstellung ins Spiel zu gehen, um Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Zu guter Letzt: Auf was legen Sie im Training wert und welche Ziele verfolgt man in Geisenheim?

Bei mir geht es darum, dass die Jungs Spaß am Fußballspielen haben. Wir sind kein Verein, bei dem man viel Geld zur Verfügung hat, deshalb wollen wir uns über das Kollektiv auszeichnen. Ich probiere meinen Spielern zu vermitteln, dass sie auch mal Fehler machen dürfen und ich lege sehr viel Wert darauf, dass der Ball sehr oft im Training benutzt wird. Anfangs haben wir uns Platz acht vorgenommen, aber dann hatten wir wegen einer Verletztenmisere einen kleinen Einbruch, was die junge Mannschaft natürlich etwas verunsichert hat. Im Winter müssen wir uns ein neues Ziel festlegen, aber jetzt zählt erst einmal der Klassenerhalt. Nichtsdestotrotz nehmen wir gerne das mit, was geht.

Aufrufe: 07.11.2018, 14:00 Uhr
Tim RespondekAutor