2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
FV-Coach Mirko Kremer (rechts) ist mit Trainingsmoral unzufrieden. F: Wolff
FV-Coach Mirko Kremer (rechts) ist mit Trainingsmoral unzufrieden. F: Wolff

Mächtiges Grollen am Adelberg

Spielertrainer Mirko Kremer wettert wegen schlechter Trainingsmoral beim FV Flonheim

ALZEY. Dass der FV Flonheim den zweiten Platz in der Fußball-B-Klasse Alzey bis zum Saisonende halten kann – diese Hoffnung hat Coach Mirko Kremer schon lange aufgegeben. „Für uns geht es ums Überleben“, sagt der Trainer und meint das vollkommen ernst.

Natürlich hatten sie beim FV Flonheim die Probleme, die sich im Winter quer durch die Liga ziehen: Verletzte, schlechte Platzverhältnisse, kaum Testspielmöglichkeiten. Passiert. Abgehakt. Doch dann gibt es da die Sachen, die den Trainer rasend machen. „Ich weiß nicht, wie man unsere Situation so wegwerfen kann“, sagt Kremer und zieht mit einigen seiner Spieler hart ins Gericht. In keiner Trainingseinheit hatte der 40-Jährige mal elf Spieler beisammen. Bei vielen kam jüngst erst Fastnacht, dann Fußball. Für Mirko Kremer eine Einstellungssache: „Wir spielen nur in der B-Klasse, aber wer feiern kann, der kann auch ins Training kommen und die anderen unterstützen.“

Denn auf einige Akteure konnte Coach Kremer immer zählen. Da konnte der Weg ins Training noch so weit und der Arbeitstag noch so lang gewesen sein. Dazu zählt Mirko Kremer auch die Neuzugänge Luca Di Martino, Murat Akkaya und Benni Wolff. „Das sind drei Maschinen, drei gestandene Fußballer. Die haben sich super eingefügt und tun uns wirklich gut“, freut sich Kremer. Auch die Arbeit des Vorstandes gefällt dem Trainer. Da gebe es viele Leute, die sich aufrieben. Kremer: „Im Verein geht es voran.“

Aber dann gibt es eben auch Leute wie Willi Ross. Flonheims Toptorjäger nennt der Trainer dank bisher 15 Toren nicht ohne Grund „Tor-Maschine“, doch bei den 15 Treffern wird es wohl auch erstmal bleiben. Im Training suchte man den 30-Jährigen in diesem Jahr bisher vergeblich. „Er hat sich nicht ein Mal gemeldet. Er wird hier keine Rolle mehr spielen“, ist Kremer sauer.

Seine Verzweiflung ist groß. Die richtige Vorbereitung beim FV Flonheim beginnt erst jetzt. Nach Fastnacht und vor dem vermeintlichen Topspiel am Sonntag bei Tabellenführer SG Weinheim/Heimersheim. Eine Aussage zu der Partie schenkt sich Mirko Kremer lieber. Für ihn und sein Team geht es jetzt erstmal ums Überleben.

Der kommende Gegner sieht die Situation freilich etwas anders. SG-Trainer Jens Bauer erwartet ein spannendes Lokalderby, ein kampfbetontes Spiel. „Und hoffentlich das glücklichere Ende für uns“, so Bauer. „Wir kennen Flonheim und sie kennen uns.“ Beim Tabellenführer kennen sie auch ihre aktuelle Lage. Trotz der üblichen Problemchen, die eine Winterpause eben vielerorts mitbringt – Wetter, Grippen, Verletzte –, geht es für die Spielgemeinschaft jetzt direkt um die Frage nach dem Aufstieg. „Die nächsten vier Spiele werden entscheiden, ob wir oben mitmischen“, sagt Jens Bauer. „Das sind die wichtigsten Spiele der Saison.“ Da kommt Mittelfeldmann Marco Storck natürlich genau richtig zurück. „Er will jetzt angreifen“, sagt Jens Bauer. Auf dem Weg nach oben können sie ihn definitiv gebrauchen.



Aufrufe: 03.3.2017, 08:45 Uhr
Frederik VossAutor