2024-05-08T11:10:30.900Z

Vereinsnachrichten
Volle Pulle: Der sechsjährige Emil aus Erkner beim Torschusstraining. Jörg Heinrich lobt den Jungen für seinen satten Schuss.   ©MOZ/Martin Stralau
Volle Pulle: Der sechsjährige Emil aus Erkner beim Torschusstraining. Jörg Heinrich lobt den Jungen für seinen satten Schuss. ©MOZ/Martin Stralau

Kicken mit Jörg Heinrich, einem Champion

Ex-Bundesliga-Profi Jörg Heinrich leitet Fußballcamp in Erkner | 63 Kinder und Jugendliche nehmen teil

Seit Montag läuft in Erkner ein Fußballcamp mit Jörg Heinrich für Kinder und Jugendliche aus der Region. Der ehemalige Nationalspieler ist schon zum dritten Mal als Fußballlehrer in Erkner zu Gast. Auch wenn das eine oder andere Talent an seinem Camp teilnimmt, im Vordergrund steht der Spaß.

"Wer von Euch ist alles Bayern-Fan?", fragt Jörg Heinrich zum Auftakt seines Fußballcamps am Montagvormittag im Erkneraner Erich-Ring-Stadion. Mindestens ein Viertel der anwesenden 63 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren meldet sich. "Okay, Ihr kommt in die Laufgruppe und trainiert ohne Ball", sagt er zur Strafe - und lächelt dann milde. "Das war ein Scherz."

Bei Bayern München war Heinrich nie unter Vertrag, was die kleine Spitze gegen den Verein erklärt, dafür aber mit dem großen Konkurrenten Borussia Dortmund erfolgreich. Zwei Deutsche Meisterschaften und 1997 die Champions League gewann er mit den Schwarz-Gelben. Und auch, wenn die Kinder ihn aus seinen aktiven Zeiten nicht mehr kennen, dass er bei der Borussia spielte, zieht. Aufgeteilt in sechs Gruppen trainiert der Fußball-Nachwuchs aus Erkner und Umgebung bis Donnerstag immer vormittags und nachmittags jeweils anderthalb Stunden auf dem Kunstrasenplatz am Sportzentrum. Zwischendrin gibt es ein leckeres Mittagessen.

Auf dem Programm stehen Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen mit und ohne Ball und natürlich das ein oder andere Spiel. Um die Kleinen auf Trab zu halten, hat Heinrich einige befreundete Kicker und ausgebildete Kindertrainer mitgebracht. Dieser Umstand sei eine der Besonderheiten des Camps im Vergleich zu anderen, wo oftmals die schon aus dem Heimverein bekannten Trainer mitwirkten. "Hier sehen die Kinder mal andere Gesichter und lernen ein paar neue Trainingsformen kennen", erklärt Heinrich, der 2012 mit Stefan Effenberg und Mehmet Scholl, anderen ehemaligen Bundesliga-Stars, seinen Fußball-Lehrer-Schein an der Deutschen-Sporthochschule in Köln machte.

Davin (13) aus Rahnsdorf ist schon zum dritten Mal bei dem Camp - und begeistert. "Ich will ein besserer Fußballer werden", erklärt er seine Motivation. Das Training sei "super", da die Gruppen kleiner seien als die in seinem Verein, wo er "jede Position spielt, auf die mich mein Trainer stellt", wie er selbstbewusst sagt. Ganz so ambitioniert ist Emil (6) aus Erkner noch nicht. Er hat bei einer Schussübung gerade ganz knapp ein Tor verpasst, weil der Keeper seinen Ball parierte. Die Vorlage kam von Jörg Heinrich. "Ich bin zum ersten Mal beim Camp. Es macht großen Spaß, weil viele Freunde hier sind", erzählt der Junge. Wenn er will, kann er auch im nächsten Jahr daran teilnehmen, denn Jörg Heinrich fühlt sich sehr wohl in Erkner. "Wir haben hier eine sehr schöne Anlage zum Trainieren und viele liebe Leute im Verein, die uns mithelfen", sagt der Ex-Profi. Damit meint er vor allem Mario Heine, Jugendleiter des FV Erkner, der im Hintergrund dazu beiträgt, dass das Camp reibungslos läuft. "Und sei es nur, weil er den Schlüssel zur Umkleidekabine hat", sagt Heinrich. Auch andere Trainer des FV Erkner sind hier. E-Jugend-Trainer Norman Degenkolb nutzt das Camp, an dem sein Sohn Dave (9) teilnimmt, um sich inspirieren zu lassen. "Ich kann hier ein paar Ideen für neue Übungen sammeln", sagt er.

Beim Fußballkreis Ostbrandenburg, zu dem neben Märkisch-Oderland und Spree-Neiße auch Oder-Spree gehört, sieht man solche Camps als sehr wichtig an. "Sie haben eine große Bedeutung für die Nachwuchsgewinnung. Und sie dienen dazu, bei Kindern aus Kitas und Schulen, die nicht aktiv sind, Interesse für den Sport zu wecken", sagt Waldemar Musiol, Jugendausschuss-Vorsitzender des Fußballkreises. In diesem gibt es 330 Kinder- und Jugendmannschaften mit Spielern im Alter bis 18 Jahre. 36 Teams spielen auf Landesebene.

In Fürstenwalde veranstaltet der FSV Union vom 21.-25. August ein Fußballcamp für Mädchen und Jungen zwischen fünf und 14 Jahren; Kontakt: Sandy Lehmann, Tel. 0152 37974252, E-Mail sandy.lehmann74@web.de

Aufrufe: 015.8.2017, 10:29 Uhr
MOZ.de / Martin StralauAutor