2024-04-25T10:27:22.981Z

Spielbericht
F: Patten
F: Patten

Eintracht unter Wert geschlagen

Sieben Tore, sieben Torschützen: Niesky kommt gegen Hohenstein-Ernstthal mit 2:5 unter die Räder

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Nach der unnötigen 1: 0 – Niederlage beim Aufsteiger VFC Plauen II wollte die Nieskyer Landesligaelf heute zumindest einen Punkt zu Hause gegen den Tabellendritten aus Hohenstein-Ernstthal holen. Eine schwere Aufgabe gegen die landesligaerfahrenen Spieler, die zuletzt in der Liga gegen Eutritzsch und in Reichenbach jeweils mit 2 : 0 siegten sowie Riesa mit 3 : 1 nach Hause schickten und im Pokal bei Fortuna Chemnitz mit 4 : 1 erfolgreich waren. Der Rasenplatz präsentierte sich in einem Topzustand. Kurz vor Spielbeginn befreite Dieter Jurke noch die Seitenlinien vom Herbstlaub.
Vom Anstoß weg machten die Gäste Druck auf das Nieskyer Tor, doch die Eintrachtabwehr stand sicher. Und dass die Gastgeber hier heute punkten wollten, wurde ab der 3. Spielminute deutlich. Clemens Russek flankte von der Grundlinie vors Tor der Hohensteiner, leider war kein Nieskyer mitgelaufen. Das schien aber der Weckruf für die Eintrachtjungs zu sein.

Ab sofort wurde ihr Spiel zwingender. Beide Mannschaften bemühten sich um die Führung, doch die Abwehrreihen ließen zunächst keine Torchance zu. In der 9. Minute flankte Martin Vojtesek von der Grundlinie vors Gästetor, aber Schlussmann Pavel Petkov hatte keine Mühe. Kurz darauf ein schöner Angriff der Nieskyer über die linke Seite, der Schuss von Martin Vojtesek zischte knapp am Dreiangel vorbei (11.). Und schon rollte der nächste Angriff der Gastgeber, bei dem die Hohenstein-Ernstthaler Abwehr unsortiert wirkte. Erneut konnten die Nieskyer dies nicht zur Führung nutzen, auch zwei Ecken halfen da nicht. Dann war Sebastian Richter plötzlich völlig frei vor Pavel Petkov, brachte der Ball aber nicht im Tor unter (16.).

Im Gegenteil, der daraus resultierende Konter führte zum Elfmeter für die Gäste. Hohenstein-Ernstthals Kapitän Marc Benduhn ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte zur Führung der Gäste (17.). Schock bei den Nieskyern. Sie waren zuvor die spielbestimmendere Mannschaft, hatten Chancen zur eigenen Führung. Die Gäste nutzen dagegen ihre erste Möglichkeit zum Tor. Es folgten ca. 10 Minuten ohne Torchance. Dann kamen die Eintrachtjungs wieder besser ins Spiel. Erst konnte ein Hohensteiner die Flanke von David Preuß zu Bogumil Jablonski gerade noch klären (26.), dann verpasste Bogumil den Pass von Sebastian Richter vor dem Tor äußerst knapp (31.). Immer und immer wieder setzten die Nieskyer die Hohensteiner Abwehr unter Druck, doch irgendwie schafften sie es den Ball in letzter Sekunde vom Tor weg zu schlagen.

Bei ihren Angriffsbemühungen waren die Gastgeber in der Abwehr etwas anfällig. Den Hohensteinern reichte ein weiterer Konter und zwei daraus resultierende Ecken – und es stand 0 : 2. Martin Vojtesek hatte beim Abwehrversuch leider das eigene Tor getroffen (36.). Aber die Eintrachtjungs kämpften sofort weiter, leider ohne Erfolg. Weder ein Freistoss (37.), noch eine Ecke (40.) brachten etwas ein. Gästekeeper Pavel Petkov war knapp vor Jiri Sisler am Ball (43.) und der Schuss von Bogumil Jablonski klatschte vom Innenpfosten ins Spielfeld zurück (44.). So ging es mit dem 0 : 2 in die Pause.

Gleich nach Wiederanpfiff machten die Nieskyer weiter Druck aufs Gästetor und wurden belohnt. Der Hohensteiner Christopher Wittig traf ins eigene Tor zum 1 : 2 (47.). In einer schnellen und intensiven Partie hatten die Gastgeber danach mehr vom Spiel. Manchmal hatte man den Eindruck, dass die Gäste mit dem starken Druck der Hausherren überfordert waren. Doch ehe es richtig torgefährlich wurde, bekamen sie immer wieder ein Körperteil zwischen Ball und Tor und verhinderten den Ausgleich. Es war zum verzweifeln für die Nieskyer, die aber nicht aufgaben. Sie spürten, hier war heute zumindest ein Punkt drin.

Eintrachttrainer Uwe Kuhl sah das sicher auch so und wollte die Angriffsbemühungen seiner Jungs unterstützen. Er brachte Jonathan Schneider für Artur Janus (66.). Kurz darauf der nächste Rückschlag. Bei ihren Angriffsbemühungen waren die Nieskyer zu weit aufgerückt und hatten ihre Abwehr entblößt. Eintrachttorwart und –kapitän Daniel Höher konnte zunächst noch klären, war dann aber beim Schuss von Tom Wilhelm machtlos – 1 : 3 (72.). Damit hatten die Hohenstein-Ernstthaler die Partie entschieden. Eine weitere Unkonzentriertheit der Nieskyer führte zum 1 : 4 (77.). Als Bogumil Jablonski kurz darauf ins lange Eck zum 2 : 4 traf (79.) keimte zwar noch einmal Hoffnung, doch den Eintrachtjungs sollte kein weiterer Treffer gelingen, obwohl sie bis zum Abpfiff alles versuchten. Uwe Kuhl hatte mit Luca Darius Pluta und Tobias Wittek noch zwei frische schnelle Jungs für die Spitze gebracht, aber die Gäste hatten heute das Glück auf ihrer Seite. In der Nachspielzeit gelang ihnen sogar noch das 2 : 5.

Für die Eintrachtjungs war es sicher eine bittere Niederlage, die auf alle Fälle zu hoch ausfällt. Am Ende wurden sie für ihre Bemühungen, ihren Kampfgeist, ihre Laufbereitschaft und ihren Einsatzwillen nicht belohnt. Es war ihre bisher beste Leistung in einem Heimspiel der Saison, ein Punkt wäre verdient gewesen. Die Gäste, die ihre Chancen gnadenlos effektiv nutzten, befinden sich momentan in einer Phase, die die Nieskyer auch schon hatten; nicht so toll gespielt und doch gewonnen, auch wenn der Gegner eigentlich mehr vom Spiel hatte. Doch wenn die Eintrachtjungs auch in den kommenden Partien so spielen, mit Engagement, Mut, Kampfgeist, Laufbereitschaft und schnellem Spiel, werden sie auch wieder Siege einfahren. Kopf hoch Jungs, es geht weiter; am kommenden Samstag zum Aufsteiger nach Radebeul. (jöh)

Niesky:
D. Höher, Schlegel (ab 81. Wittek), Ritter, Hildebrand, Preuß, Jablonski, Richter (75. Pluta), Janus (65. Schneider), Sisler, Russek, Vojtesek

Hohenstein-Ernstthal:
Petkov, Stier, Schmeling (ab 68. Heinrich), Wilhelm (84. Heßmann), Weiske, Benduhn, Neubert, Colditz, Enold (72. Blankenburg), Wittig, Fischer

Schiedsrichter:
Stephan Markowitz (Zwickau) SRA1: Lars Sadowski SRA2: Florian Ordon

Zuschauer: 130

Tore:
0 : 1 – Marc Benduhn (17. FE)
0 : 2 – Martin Vojtesek (36. ET)
1 : 2 – Christopher Wittig (47. ET)
1 : 3 – Tom Wilhelm (72.)
1 : 4 – Sebastian Weiske (77.)
2 : 4 – Bogumil Jablonski (79.)
2 : 5 – Roy Blankenburg (90. + 3)
Aufrufe: 023.10.2017, 18:27 Uhr
Sebastian Heyde / EintrachtAutor