2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche
Otman Jaatit sorgt auf der Biebricher Außenbahn für ordentlich Wirbel.
Otman Jaatit sorgt auf der Biebricher Außenbahn für ordentlich Wirbel. – Foto: Steindorf

"Mein Traum ist der Profifußball"

Nachspielzeit mit Otman Jaatit +++ Der Biebricher Flügeflitzer über ambitionierte Zukunftspläne und die Anforderungen der Verbandsliga

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Otman Jaatit. Der 20-Jährige des FV Biebrich spielt eine starke Saison und konnte in der Verbandsliga bereits zehn Scorerpunkte sammeln. Otman erzählt uns, von wem er in der erfahrenen Biebricher Mannschaft am meisten gelernt hat und welche Ziele er in den kommenden Jahren verfolgt.
FuPa: Otman, zunächst wünschen wir dir erstmal einen guten Start ins neue Jahr. Wie vertreibst du dir aktuell die Zeit?

Otman Jaatit: An oberster Tagesordnung steht momentan, die Fitness beizubehalten. Deswegen bin ich aktuell viel mit Lauftraining beschäftigt. Ansonsten ist es schade, dass wir aktuell nicht zusammen trainieren können. Bis zum Wiederbeginn verbleiben noch einige Wochen und wir versuchen, möglichst gut durch diese Phase zu kommen.

Du warst zu Saisonbeginn in starker Form und wurdest auch schon zweimal in unsere Elf der Woche gewählt. Wie zufrieden bist du selbst mit deinen Leistungen?

Für mich persönlich lief es diese Saison bis zur Unterbrechung sehr gut. Ich war sehr traurig als bekannt wurde, dass die Winterpause um so viele Wochen vorgezogen wird, weil man natürlich nie weiß, ob das Leistungshoch nach so vielen spielfreien Wochen weiterhin andauern wird. Deswegen arbeite ich momentan umso härter, um zum Start sofort wieder bei hundert Prozent zu sein.



Ihr findet euch mit einer komplett ausgeglichenen Bilanz momentan auf Rang Elf wieder. Wie lautet dein Fazit zur bisherigen Ausbeute?

Da unser vorrangiges Ziel der Klassenerhalt ist, können wir mit den 14 Punkten leben. Es hätten aber durchaus auch noch einige mehr sein können. Wir haben oftmals nach einer Führung in der Schlussphase noch unglückliche Gegentore bekommen, die uns den Lohn unserer Arbeit geraubt haben. Da kommt dann natürlich immer die Frage auf, woran das liegen könnte. In unserem Fall würde ich aber wirklich von Pech sprechen.

Du bist von der U19 nach einem kurzen Intermezzo in der Zweitvertretung fast unmittelbar in den Verbandsliga-Kader gerutscht. Wie bist du mental mit diesem großen Sprung umgegangen?

Im Sommer 2019 hat die gesamte U19 ein Probetraining absolviert, bei welchem´ man sich für die erste Mannschaft empfehlen konnte. Ich hatte einen absoluten Sahnetag erwischt und konnte das Trainerteam überzeugen. Anschließend habe ich mich dann wie jedes Jahr erstmal fünf Wochen in den Sommerurlaub verabschiedet. Dass das in der Verbandsliga ein absolutes No-Go ist, habe ich leider erst danach begriffen. Ich musste lernen, dass man auch auf diesem Niveau bereits professionell leben muss. Unser Trainer Nazir Saridogan verlangt in dieser Hinsicht eine Menge. Wir sollen sowohl auf als auch neben dem Platz ein Vorbild sein.

Wie sollt ihr diese Vorbildfunktion auf dem Platz erfüllen und welcher Spieler hat dir bei deiner Einfindung besonders geholfen?

Unserem Trainer ist wichtig, dass wir nicht über den reinen Kampf kommen, sondern spielerisch unsere Punkte holen. Für ihn ist die Art und Weise zum Teil ebenso wichtig wie das Ergebnis. Ich finde es gut, dass der Trainer uns auch in dieser Hinsicht viel abverlangt, denn nur an Aufgaben kann man wachsen. Ein Spieler, der unsere Philosophie perfekt verkörpert, ist David Meurer. Er ist zwar einerseits ein knallharter Sechser, treibt uns aber auch spielerisch immer wieder nach vorne.

Ein schneller Flügelspieler mit deinem Profil ist sicher auch für andere Vereine interessant. Was möchtest du in den nächsten Jahren erreichen?

Ich träume davon, es eines Tages noch in den Profifußball zu schaffen. Mir ist bewusst, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, doch hier in Biebrich habe ich bereits jetzt eine super Entwicklung genommen. Das Umfeld hier ist super und ich bin mir sicher, dass ich mich hier stetig weiter verbessern kann, um eines Tages den Schritt in eine höhere Liga zu machen. Beispiele wie Jamie Vardy geben mir Mut, dass dies mit harter Arbeit und guten Leistungen auch nach ein paar Jahren im Amateurfußball noch möglich ist.
Aufrufe: 07.1.2021, 16:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor