Biberach / sz - Der FV Biberach will in der kommenden Saison bei der Titelvergabe in der Fußball-Landesliga ein Wörtchen mitsprechen. Der Verein geht gleichermaßen davon aus, dass der Württembergische Fußballverband (WFV) demnächst den Abbruch der laufenden Saison beschließen wird, und hält dies auch für richtig.
"Ich kann mir eigentlich auch nichts anderes vorstellen", stellt FVB-Vorstandsmitglied Michael Münch klar. Eine Weiterführung der Saison hält Münch nicht für zielführend, egal wie lang sie gehen könnte. "Unsere Spieler sind alle berufstätig und keine Profis. Zudem müsste der Verband genaue Vorgaben machen, wie der Spiel- und Trainingsbetrieb auszusehen hätte." Münch, der beim FV Biberach im Vorstand künftig mehr für die sportlichen Belange zuständig sein soll, erwartet vom WFV jetzt, dass Tacheles geredet wird. "Die Hinhaltetaktik muss ein Ende haben, die Vereine müssen jetzt wissen, woran sie sind."
"Wir sehen in Treske den richtigen Mann"Trotz dieser durch die Pandemie bedingten Probleme hat sich Michael Münch in den vergangenen Wochen mit der Zukunftsplanung des Vereins befasst. Schließlich müsse man ja einen Plan in der Schublade haben, der ad hoc umgesetzt werden könne. So hat sich Münch mit dem bisherigen Spielertrainer Florian Treske auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit für ein weiteres Jahr geeinigt. "Wir sehen in Treske den richtigen Mann, gemeinsam unsere Ziele kurz- und mittelfristig umzusetzen", betont Münch. Will heißen, dass der FV Biberach in absehbarer Zeit den Aufstieg in die Verbandsliga anpeilt. Wann genau dieses Ziel konkret verfolgt wird, ließ Münch offen.
Auch Florian Treske, der einen Verbleib in Biberach in den vergangenen Wochen immer an die Bedingung geknüpft hatte, dass der Kader sich nicht verschlechtern dürfe, freut sich auf das weitere Jahr an der Riß. "Nachdem es dem Verein gelungen ist, weitere Abgänge von Stammspielern neben Andreas Wonschick zu verhindern, sind wir in der kommenden Saison sehr gut aufgestellt." Wichtig war dem Coach vor allem, dass tragende Säulen wie Fabian Schefffold, Timo Heimpel oder auch Jonathan Hummler dem Verein die Treue halten und als Team ganz oben mitspielen wollen.
Zudem hatte Michael Münch noch zwei Schmankerl dabei, als er sich mit Treske über einen neuen Vertrag einigte. Mit Mathias Wesolowski vom SV Ochsenhausen und Philipp Nadig von Olympia Laupheim kommen zwei gestandene Spieler nach Biberach. Dazu soll es noch weitere namhafte Zugänge geben, aus der A-Jugend stoßen Chris Witt und David Popp in den Kader des Landesligisten. "Der Kader ist jetzt zahlenmäßig und auch von der Qualität her eine sehr gute Mischung, zumal vielleicht doch noch der eine oder andere in der kommenden Saison in Gelb-Blau auflaufen wird", ist Treske sehr zufrieden mit der jüngsten Entwicklung beim FV Biberach.
Ein wenig Wehmut hatte Münch dann doch noch, als er den Abgang von Torwart Alexander Beck zum SV Ringschnait verkünden musste. "Das tut uns schon weh, denn Beck hat bewiesen, dass er ein sehr guter Keeper ist, aber er wollte den Aufwand nicht mehr betreiben", erklärt Michael Münch. "So müssen wir jetzt auch noch einen adäquaten zweiten Torhüter neben Florian Fritzenschaf suchen und finden". Weitere Abgänge soll es laut Münch nicht mehr geben.