2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Fabian Scheffold bereitete das 1:0 per Eckstoß vor und hatte zuvor bereits bei zwei Gelegenheiten die Führung auf dem Fuß. Foto: Volker Strohmaier
Fabian Scheffold bereitete das 1:0 per Eckstoß vor und hatte zuvor bereits bei zwei Gelegenheiten die Führung auf dem Fuß. Foto: Volker Strohmaier
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Eine gute Halbzeit reicht nicht

Der FV Biberach hatte die Partie in der ersten Halbzeit im Griff, verpasste aber eine mögliche Vorentscheidung. Das nutzte der FC Ostrach nach der Pause aus.

Biberach / mam - Der FV Biberach hat in der Fußball-Landesliga zwei Punkte im Kampf um den Aufstieg liegen gelassen. Der Neuling kam zu Hause gegen den FC Ostrach nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, bleibt aber weiterhin auf dem zweiten Platz der Tabelle. Das Tor für die Blau-Gelben erzielte Florian Treske, für Ostrach traf Tenshi Kleiner.

Anspruch und Wirklichkeit klafften an diesem regnerischen Samstagnachmittag auf dem Kunstrasen am Erlenweg deutlich auseinander. Lediglich in der ersten Halbzeit ließ der FV Biberach seine Qualität aufblitzen, schaffte es aber nicht, mehr als den Treffer von Treske zu erzielen. Der fiel nach 25 Minuten: Nach einem Eckball von Fabian Scheffold stocherte Treske den Ball ins rechte untere Eck – unhaltbar für Gästekeeper Sebastian Löffler. Zuvor hatte Scheffold freistehend vor dem gegnerischen Kasten (13. und 19.) vergeben und auch Dominik Felger scheiterte, als sein Schuss aus zwölf Metern eher zur Rückgabe geriet (17.).

Nach dem Führungstreffer hatte auch Treske noch zwei guten Chancen. Seinen Kopfball aus fünf Meter nach guter Vorarbeitet von Ramon Diamant parierte Löffler glänzend (36.), vier Minuten später strich ein Freistoß des ehemaligen Offenbacher Profis knapp über die Querlatte. Ostrach hätte sich zur Pause nicht über einen höheren Rückstand beklagen können.

Nach dem Seitenwechsel wandelte sich das Bild. Der FV Biberach versuchte, den Vorsprung zu verwalten und stand meist zu tief. "Leidenschaft und die Gier zu gewinnen, waren nicht mehr zu sehen", sagte ein enttäuschter Biberacher Trainer Dietmar Hatzing. Seine Mannschaft hatte nur noch zehn einigermaßen starke Minuten, ohne aber echte Torgefahr auszustrahlen. Ansonsten spielten die "Zebras" aus Ostrach nach vorne. "Wir haben in der Halbzeit taktisch umgestellt und die Mannschaft etwas höher geschoben", erklärte FCO-Coach Timo Reutter. "Wir wussten schon aus dem Hinspiel, das wir unglücklich mit 0:1 verloren haben, dass wir hier einen Punkt mitnehmen können." Und das gelang am Ende auch. Nach einer knappen Stunde setzte sich Kleiner am rechten Flügel durch und wurschtelte den Ball irgendwie über die Linie.

"Dieses Tor darf niemals fallen, aber wir haben es dem Gegner in der zweiten Halbzeit viel zu leicht gemacht", analysierte Hatzing. Man müsse sogar noch froh sein, wenigstens einen Punkt in Biberach behalten zu haben. Fünf Minuten vor Schluss hatte Ostrach mit einem direkten Freistoß an der Strafraumkante die Chance, die Partie für sich zu entscheiden. Doch Fabian Riegger schoss den Ball in die Mauer. Trotzdem jubelten die Gäste. "Einen Punkt beim Tabellenzweiten zu holen, hilft uns schon weiter", so Timo Reutter.

Beim FV Biberach herrschte in Durchgang zwei weitgehend Sendepause. Scheffold, Kapitän Andreas Wonschick, aber auch Treske und Timo Heimpel konnten dem Spiel nicht mehr ihren Stempel aufdrücken. "Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit nachzulegen und danach sind wir für unsere Lethargie bestraft worden", hatte sich die Laune von Trainer Hatzing dem trüben Regenwetter angepasst. Nächste Woche in Friedrichshafen müsse man ein anderes Gesicht zeigen.

Aufrufe: 010.3.2019, 11:12 Uhr
Schwäbische Zeitung / Michael MaderAutor