2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligavorschau
Ist mit neun Treffern bislang der beste Torschütze des Tabellenführers FV Biberach: Ilyas Aksit. Archivfoto: Volker Strohmaier
Ist mit neun Treffern bislang der beste Torschütze des Tabellenführers FV Biberach: Ilyas Aksit. Archivfoto: Volker Strohmaier
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

FV Biberach ist der Meisterfavorit

Fußball, Bezirksliga Riß: FVB hat drei Punkte Vorsprung – halber Liga droht Abstiegskampf

Verlinkte Inhalte

Biberach / sz - Winterpause in der Bezirksliga Riß: Das Wetter hat sich gegen Ende des Fußballjahres 2017 nicht immer an den Spielplan gehalten, elf Partien müssen von Staffelleiter Gerhard Ehrlicher im nächsten Jahr neu angesetzt werden. Am meisten betroffen sind der SV Steinhausen und die SF Schwendi, für die jeweils drei Nachholpartien anstehen. Nur der Dritte, SV Ringschnait, und der Achte, TSV Rot/Rot, konnten wie vorgesehen alle 17 Partien absolvieren.

Tabellenführer FV Biberach, der SV Sulmetingen als Vizemeister der Vorsaison, der SV Ringschnait und der SV Dettingen haben sich punktetechnisch vom Rest der Liga abgesetzt. Das Quartett dürfte nach Lage der Dinge den künftigen Meister und den Aufstiegsrelegationsteilnehmer unter sich ausmachen. Um in die Phalanx der ersten Vier einzubrechen, müsste das dahinter positionierte Trio um den SV Baltringen, FV Olympia Laupheim II und den SV Steinhausen jeweils mit einer Superserie aufwarten. Ab Platz acht, den der TSV Rot/Rot einnimmt, müssen sich alle Teams mehr oder weniger gedanklich auf Abstiegskampf einstellen.

Anwärter auf die Spitzenplätze

FV Biberach (1./43 Punkte): Die Kreisstädter begriffen und nutzten den bitteren Abstieg aus der Landesliga als Chance und dominierten über weite Strecken die Bezirksliga. Nur in zwei seiner 16 Ligapartien ging der FVB nicht als Sieger vom Platz, seit neun Spieltagen steht die Hatzing-Truppe mit einem Punkteschnitt von 2,7 Zählern und einem Toreschnitt von drei Treffern pro Spiel ganz oben. Im Biberacher Umfeld macht man kein Hehl daraus, dass der Bezirksliga-Aufenthalt nur ein Jahr lang dauern soll, ein Selbstläufer wird die angestrebte Meisterschaft aber nicht.

SV Sulmetingen (2./40 Punkte): Der Vizemeister der Vorsaison hat im abgelaufenen Fußballjahr nur ganz wenig falsch gemacht. Das Relegationsaus Anfang Juni ist längst abgehakt, die beiden einzigen Niederlagen im Jahr 2017 gab es Anfang Oktober gegen Biberach und Ringschnait. Ansonsten bestach die Gumper-Truppe durch Konstanz und Cleverness und bestätigte wieder einmal, dass man zu den besten Teams im Bezirk zählt. Die Favoritenrolle für die Meisterschaft, die theoretisch möglich ist, überlässt man wohl dem Tabellenführer.

SV Ringschnait (3./39 Punkte): Eine nahezu perfekte Hinrunde hätte die Truppe um das gleichberechtigte Trainerduo Wiest/Boscher gespielt, wenn die Spiele gegen Dettingen nicht gewesen wären. Gegen den Tabellennachbarn ging man in beiden Partien leer aus, gegen das Führungsduo dagegen gab es zwei Siege. Vordergründigstes Ziel ist es beim Dritten nun, anders als in der Vorsaison, als man binnen weniger Wochen alles verspielte, in guter Form aus der Winterpause zu kommen. Gelingt dies, ist der SVR auch ein Kandidat für die Topplätze.

SV Dettingen (4./33 Punkte): Die gute Platzierung des Dritten der vergangenen Saison ist keine Überraschung. Erstaunlich ist aber, welche Probleme die Truppe um Spielertrainer Andreas Betz gelegentlich mit Teams aus dem Tabellenkeller hatte. Gegen Wain und Berkheim gab der SVD vier Punkte ab, Zähler die zur Winterpause fehlen. Die beste Phase hatten die mit einem Spiel im Rückstand liegenden Illertaler zwischen dem siebten und 13. Spieltag mit einer Serie von sieben ungeschlagenen Partien. Platz zwei ist in Dettingen noch nicht abgeschrieben.

Nach vorne und hinten Luft

SV Baltringen (5./27 Punkte): 13 der 16 Bezirksligisten haben öfter getroffen als der SVB, unter dem Strich hat der vor der Winterpause dreimal siegreiche Ex-Landesligist aber die beste Abwehr der Liga und punktemäßig das beste Resultat zur Winterpause in den vergangenen Jahren vorzuweisen. Seinen Saisonhöhepunkt hatte das Team von Trainer Daniel Hiller zu Beginn der Serie, als man nach dem vierten Spieltag Tabellenführer war. Den Gedanken an eine noch bessere Platzierung als derzeit und mehr Durchschlagskraft im Angriff hat man noch nicht beiseitegelegt.

FV Olympia Laupheim II (6./24 Punkte): Trainer Martin Blankenhorn gesteht seinem Team, dem jüngsten der Liga, Formschwankungen zu. Die hatte Olympia II ausgerechnet zum Saisonstart und gegen Mitte der Vorrunde, als es nach zuvor sechs niederlagenlosen Spielen gleich drei Niederlagen in Serie gab. Die Vorgabe "sicherer Mittelfeldplatz" hat man bisher aber voll umgesetzt, schon allein deshalb dürfte sich an der Spielidee in der Rückrunde wenig ändern. Verbesserungspotenzial hat die Abwehrarbeit, in der Hinrunde hat man 30 Gegentore eingefangen.

SV Steinhausen (7./22 Punkte): SVS-Trainer Dietmar Mang ging wohl eher mit einem flauen Gefühl im Magen an die Saison heran. Durch Umbauarbeiten auf dem eigenen Sportgelände bekam der SVS fünf Auswärtspartien in Folge aufgetischt, am Ende gingen die Rottumtaler viermal als Sieger aus diesen vom Platz. Dies war der Grundstein für eine zufriedenstellende Hinrunde, der weitere Verlauf der Saison ist auch abhängig von den drei ausstehenden Nachholspielen. Im letzten Spiel des Jahres gelang dem SVS erstmals der Einzug ins Pokalhalbfinale.

TSV Rot/Rot (8./17 Punkte): Der TSV führt in der Tabellenmitte die Liste jener Teams an, die sich gedanklich mit dem Abstiegskampf befassen müssen. Bis weit in die erste Hälfte der Hinserie lief beim TSV ganz wenig zusammen, danach wechselten sich Licht und Schatten ab. Einer schwachen Leistung in Wain ließ der TSV beispielsweise zwei starke Siege gegen Dettingen und Eberhardzell folgen. Das Team um den seit Sommer in Rot/Rot tätigen Trainer Harald Lutz hat die sportlichen Werkzeuge, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen.

TSV Kirchberg (9./17 Punkte): Von den drei Aufsteigern präsentierte sich der TSV nicht nur wegen seiner Platzierung am besten. Der Saisonauftakt war mit drei Niederlagen aus vier Spielen wenig verheißungsvoll, im Lauf der Hinserie steigerte sich der TSV aber und war vor allem in den wichtigen Spielen gegen Teams aus der unteren Hälfte auf der Höhe. Das Trainerduo Philipp Lang/Daniel Kohler wünscht sich für den zweiten Saisonabschnitt noch mehr Ergebnis-konstanz. In der Hinserie gelang es nie, länger als zwei Spieltage ungeschlagen zu bleiben.

SV Reinstetten (10./16 Punkte): Die Hinserie des SVR weist reichlich Parallelen zu der aus der Vorsaison auf. Damals wie jetzt steht der SVR mit einem Bein im Abstiegskampf, auch auf der Trainerbank gab es wieder einen Wechsel. Der zahlte sich gleich aus, nach zuvor elf sieglosen Spielen gelangen dem SVR vor der Winterpause noch zwei wichtige Auswärtserfolge. Schlussendlich will man es beim SVR wie in der Vorsaison halten: Die nötigen Punkte zum Klassenverbleib sollen in der Rückserie schnellstmöglich eingefahren werden.

SV Eberhardzell (11./15 Punkte): Mitte Oktober war der SVE noch auf dem besten Weg, sich die Abstiegszone vom Leib zu halten – durch vier Niederlagen vor der Winterpause steckt die Reichart-Truppe nun mittendrin. Ohnehin glich der erste Saisonabschnitt einer Achterbahnfahrt, kleinen Erfolgsserien ließen die Zeller immer wieder negative Abschnitte folgen. Bedeutung misst man einem guten Start in die Rückserie bei, bei dem die Zeller auf mitabstiegsbedrohte Teams treffen. Abstiegskampf bis zum Schluss wie in der Vorsaison will der SVE vermeiden.

SF Schwendi (12./14 Punkte): Nur ein Drittel von 42 möglichen Punkten verlieren sich auf dem Konto des Landesliga-Absteigers. Die von der Konkurrenz unfreiwillig auf das Favoritenschild gehobenen SF um Trainer Michael Kieselbach hatten wegen Personalsorgen nach acht Spieltagen gerade einen Derby-Dreier gegen Wain auf dem Konto stehen, die restlichen drei Siege gelangen im besseren zweiten Abschnitt der Hinserie. Über die brisante Situation ist man sich beim Traditionsverein bewusst, in den drei ausstehenden Nachholpartien soll vieles zum Besseren geregelt werden.

SV Alberweiler (13./13 Punkte): Nach einer sorgenfreien und entspannten Vorsaison gehört der SVA zu jenen Teams, die wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt bangen müssen. Eingebrockt hat man sich dies durch eine Serie von zuletzt sechs Niederlagen am Stück, offensiv lief in diesem Zeitfenster fast gar nichts mehr zusammen. Den Saisonhöhepunkt hatte die Elf um den zuletzt verletzten Spielertrainer Timo Bailer schon zum Saisonstart, als es zwei Siege aus drei Partien gab. Den einzigen, aber überaus wichtigen Auswärtssieg gab es in Berkheim.

VfB Gutenzell (14./12 Punkte): Wer die saisonübergreifende Bilanz des VfB begutachtet, begreift, warum sich das viele Jahre erfolgreiche Team in einer misslichen Lage befindet – im Fußballjahr 2017 gelangen ganze drei Liga-Siege. Geschuldet war dies zumindest in der Hinserie auch einer ellenlangen Verletztenliste, VfB-Coach Florian Walker musste permanent improvisieren. Beim Drittletzten war aber nicht alles schlecht, der VfB hatte auch positive Auftritte zu bieten: Den Topteams Sulmetingen und Ringschnait konnte man jeweils einen Punkt abringen.

BSC Berkheim (15./10 Punkte): Der BSC nahm die Aufstiegseuphorie ungebremst mit und mischte bei den ersten vier niederlagenlosen Partien richtig gut mit. Die ersten Niederlage gegen Biberach läutete dann eine lange Leidenszeit ein, die raue Bezirksligaluft bekam der Aufsteiger bei hohen Niederlagen gegen Sulmetingen, Kirchberg und Reinstetten mit voller Breitseite ab. Trotzdem geht die Truppe um Spielertrainer Philipp Birk-Braun mit einem halbwegs guten Gefühl in die Winterpause, in Gutenzell holte man einen 0:2-Rückstand noch auf.

TSV Wain (16./10 Punkte): Was für Berkheim gilt, trifft auch für das Schlusslicht zu – der Klassenerhalt ist durchaus noch möglich. Anders als der Mitaufsteiger hatte der TSV jedoch einen desaströsen Saisonstart und blieb in den ersten sechs Spielen punkt- und torlos. Starke Moral bewies der Neuling bei den 3:3-Aufholjagden gegen Reinstetten und Dettingen, die einzigen Siege gab es gegen Laupheim II und Rot/Rot. Um den Schleudersitz in der Rückserie noch zu verlassen, bedarf es einiger Siege mehr. Helfen könnte der wieder genesene Angreifer Andreas Zechel.

Aufrufe: 015.12.2017, 22:48 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor