2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview der Woche
Schlägt Jannik Specht mit dem FV Bauerbach nun den TSV Dürrenbüchig?
Schlägt Jannik Specht mit dem FV Bauerbach nun den TSV Dürrenbüchig?

"Wir freuen uns auf das Derby"

Jannik Specht (FVB) und Michael Barth (TSV) vor dem Duell im Gespräch

Es ist Derbyzeit in der Kreisklasse B. Der FV Bauerbach erwartet den TSV Dürrenbüchig zum Derby der Brettener Stadtteilklubs. Wir haben vorbab mit Jannik Specht (Bauerbach, im Titelbild) und Michael Barth (Dürrenbüchig) gesprochen und sie bei ihrem Fußballwissen auf Herz und Nieren getestet.

Das Interview wird präsentiert von:

Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau
Weitere Informationen: denis.musa@my-vfv24.de


Hallo Michael, hallo Jannik. Freut ihr euch auf das Derby? Wie ist die Stimmung im Team?

Jannik Specht: Selbstverständlich freuen wir uns auf das Derby. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu spannenden, aber auch teilweise hitzigen Duellen, deshalb ist es natürlich kein Spiel wie jedes andere. Die Stimmung ist nach dem holprigen Saisonstart mittlerweile wieder etwas besser geworden.

Michael Barth: Natürlich freuen wir uns auf das Derby, es ist ja auch immer ein Highlight gegen einen Brettener Stadtteil zu spielen. Die Stimmung im Team kann im Moment nicht besser sein.

Die Rollen scheinen klar verteilt. Dürrenbüchig kommt als Spitzenreiter, während Bauerbach einen holprigen Saisonstart hatte. Doch zählen die vorherigen Spiele im Derby überhaupt oder hat es „eigene“ Gesetze?

Jannik: Natürlich hat jedes Derby seine „eigenen“ Gesetze. In der Vergangenheit hatten wir öfters die bessere Tabellenplatzierung als Dürrenbüchig inne und ließen in den Derbys trotzdem oftmals wichtige Punkte liegen. Also müsste der psychologische Vorteil dieses Mal auf unserer Seite liegen (lacht).

Michael: Das stimmt, da diese Spiele laufen nach anderen Regeln ab.

Worauf wird es ankommen am Sonntag? Welche Tugenden müssen gezeigt werden?

Michael: Wir müssen am Sonntag an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Mit Disziplin, Konzentration, Teamgeist und Kampf müssen wir das Derby annehmen. Dann denke ich, dass wir erfolgreich sein können.

Jannik: In Derbys müssen natürliche andere Tugenden gezeigt werden als in „gewöhnlichen“ Spielen. Nur mit spielerischen Mitteln wird nicht viel zu holen sein.

Hand aufs Herz: Wie endet euer Duell?

Michael: Wir entführen mit einem 3:1 alle Punkte.

Jannik: Das sehe ich anders. Ich denke, die Punkte bleiben durch ein umkämpftes 3:2 in Bauerbach.

In der Heimtabelle belegt der FVB den vorletzten Platz, der TSV hingegen den zweiten Rang. Wie wichtig ist eine gute Heimbilanz für eine erfolgreiche Saison?

Jannik: Eine gute Heimbilanz ist für einen erfolgreichen Saisonverlauf natürlich sehr wichtig. Leider ist uns aber dieses Jahr die Selbstverständlichkeit durch verschiedene Gründe (Verletzungen, berufliche/sonstige Abwesenheiten) etwas abhanden gekommen. Diese gilt es zurückzugewinnen.
Das gute Abschneiden des TSV in der Heimtabelle könnte natürlich auch etwas an den örtlichen Gegebenheiten liegen. Mir ist nämlich sonst kein Platz im Umkreis mit einem gefühlten Höhenunterschied von drei Metern beider Tore bekannt (lacht). Spaß beiseite, der TSV hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezielt verstärken können und steht somit auch verdient so weit oben in der Tabelle.

Michael: Unsere Heimbilanz ist in den letzten Jahren beeindruckend. Das liegt wohl am Platz – bergauf, bergab (lacht). Ich kann hiermit alle Vereine im Kreis Bruchsal beruhigen, es laufen Planungen für einen neuen Sportplatz.

Dürrenbüchig und Bauerbach gehören zur Stammbesetzung der B-Klasse. Bis auf wenige Abstecher in die A-Klasse belegte der FVB meist vordere Plätze. Der TSV Dürrenbüchig findet sich auf solchen Positionen schon seit elf Jahren ein. Was würde eine Rückkehr in die A-Klasse für euch und eure Vereine bedeuten?

Michael: Ein Aufstieg in die A-Klasse wäre schon sensationell, aber eigentlich wollen wir, solange es geht, vorne mitspielen und dann schauen, was passiert.

Jannik: Für uns wäre eine Rückkehr in die A-Klasse natürlich sensationell. Allerdings sind wir davon dieses Jahr meilenweit entfernt und müssen erst einmal wieder unsere Leistungen stabilisieren. Jedoch haben wir noch einen jungen und entwicklungsfähigen Kader und wollen mittelfristig wieder zurück in die A-Klasse, da hier die Zuschaueranzahl aufgrund der geringeren Anzahl an zweiten Mannschaften natürlich deutlich höher ist.

In Bretten stehen Dürrenbüchig, Bauerbach und auch Gölshausen im Schatten des "großen" VfB. Aber auch Büchig scheint weit enteilt. Wie gehen eure Vereine mit dieser Situation um? Welche Nischen könnt ihr besetzen?

Jannik: Die kleineren Vereine haben es natürlich immer schwerer. Durch die höherklassigen Mannschaften haben uns die Vereine aus Bretten und Büchig natürlich etwas voraus, vor allem im älteren Jugendbereich. Dies gilt es durch Kameradschaft und mannschaftliche Geschlossenheit auszugleichen. Jedoch ist es für viele junge Spieler meiner Meinung nach auch kein schlechter Weg, nach der Jugendzeit zu einem der kleineren Verein im Brettener Kreis zu wechseln, anstatt in einem großen Kader bzw. in den zweiten Mannschaften der größeren Vereine zu versauern. Dies könnte also auch für uns von Vorteil sein.

Michael: Die Vereine Bretten und Büchig haben eben andere finanzielle Möglichkeiten als wir. Beim TSV Dürrenbüchig spielt man, weil man den Verein und das Umfeld liebt und gerne dabei ist.

Was macht eure Vereine unverwechselbar und einmalig im Fußballkreis?

Jannik: Uns zeichnet eindeutig die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Kameradschaft innerhalb des Vereins aus. Besonders stolz sind wir, dass noch über die Hälfte der Spieler im Ort aufgewachsen sind. Das ist mir in der Form sonst nirgends bekannt. Gerade in Bezug auf die Vereinsidentifikation sind Dürrenbüchig und wir hier sicherlich deutlich vor anderen Brettener Vereinen anzusiedeln.

Michael: Wenn man sieht, was dieser Verein jedes Jahr auf die Füße stellt, dann ist das schon beeindruckend. Ich selbst spiele schon seit über 16 Jahren beim TSV! Einmalig sind Kameradschaft und Zusammenhalt.

Soweit gut. Kommen wir noch zu euch persönlich: Habt ihr fußballerische Vorbilder?

Jannik: Nein, mir würde jedoch schon die Schnelligkeit eines Nico Lohner sowie das fußballerische Können eines Marcel Kugler reichen (schmunzelt).

Michael: Ganz klar Jürgen „Jojo“ Rupp.

Beendet folgenden Satz: Tore in der Nachspielzeit

Michael: ...werden am meisten bejubelt.

Jannik: ...schießt bei unseren Spielen meistens nur der Gegner.

Michael Barth möchte mit seinem TSV Dürrenbüchig auch in Bauerbach die TSV-Erfolgsserie fortsetzen.

Alles klar. Jetzt schauen wir noch, wie es um euer Fußballwissen bestellt ist. Erste Frage. Wie viele Sieger von Finalspielen bei Weltmeisterschaften gab es bisher?

Jannik: Ich schätze, dass es bisher 30 Sieger gab.

Michael: Es gab immer einen Sieger (lacht). Es waren 22.

Es gab bisher 20 Weltmeisterschaften, aber nur 19 Sieger. 1950 haben die letzten vier Teams den Weltmeister in Gruppenspielen ausgespielt. Da im letzten Spiel zwischen Gastgeber Brasilien und Uruguay beide Mannschaften noch Chancen auf den Titel hatten, gilt das Spiel irrtümlich als Endspiel. Trotzdem bekommt Michael den Punkt, da er näher dran war.

Michael: Wunderbar.

Jannik: Knapp daneben ist auch vorbei (lacht).

Zweite Frage: Welcher Verein liegt in der Fairnesstabelle der Kreisklasse B ganz vorne?

Michael: Neudorf.

Jannik: Wir auf jeden Fall nicht und erfahrungsgemäß Dürrenbüchig auch nicht (alle lachen). Da ich mir diese Wertung noch nicht angeschaut habe, tippe ich auf Wiesental.

Michael: Ich glaube, wir sind Letzter.

Neudorf ist Dritter, Wiesental Vierter. Dürrenbüchig ist Vorletzter, die rote Laterne hat Gölshausen. Die Brettener Teams sind entweder nicht so fair oder haben Probleme mit den Schiedsrichtern…

Jannik: …oder beides (alle lachen)

Michael: Rund um Bretten geht es halt noch zur Sache.

Wir geben euch noch einen Versuch.

Jannik: Von unseren bisherigen Gegnern machten Migolsheim II und Kirrlach II einen besonders fairen Eindruck.

Michael: Mingolsheim II oder Kronau II.

Kronau II ist auf Platz zwei, Mingolsheim II Spitzenreiter. Ihr bekommt beide einen Punkt. Letzte Frage: Welcher Verein gewann die Champions League (mit Europapokal der Landesmeister) öfter als die nationale Meisterschaft?

Michael: Mönchengladbach. Halt, der KSC. (lacht)

Jannik: Ich würde die deutschen Mannschaften ausschließen. Wahrscheinlich ist es ein eher unbekanntes Team in Europa. Aber welches (lacht)?

Michael: Dann nehme ich den AC Mailand.

Jannik hat mit beidem Recht. Aktuell spielt der Verein im eigenen Land keine große Rolle.

Jannik: Mein Klassenkamerad tippt auf Nottingham Forrest. Ich grüße Robin Wolfinger vom 1. FC Birkenfeld (lacht)…

…das ist tatsächlich korrekt. Zwei Titel im Landesmeisterpokal und nur eine Meisterschaft…

Michael: …Beschiss (alle lachen)!

Unentschieden oder Entscheidungsfrage?

Jannik: Entscheidungsfrage ohne Hilfe.

Michael: Los geht’s!

Wie viele Städte haben mit zwei unterschiedlichen Vereinen den DFB-Pokalsieg geschafft?

Michael: Drei.

Jannik: Zwei.

Es waren drei – München, Essen und Wien.

Jannik: Wien zählt nicht (lacht).

Doch, es zählt. Das gehörte halt damals zu Deutschland. Damit gewinnt Michael mit dem TSV. Sehen wir, wie es am Sonntag ausgeht. Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

Aufrufe: 020.10.2016, 16:22 Uhr
Florian WittmannAutor