2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal

Das Duell der Meister - ein Team holt das Double

Bezirkspokal, Frauen-Finale: SGM FV Bad Saulgau/Renh. - SV Uttenweiler (Do., 17.30 Uhr, Betzenweiler)

Bad Saulgau - Nach dem Finale der Männer um 15 Uhr, gibt es am Finaltag im Bezirkspokal am Donnerstag einen Nachschlag. Das Finale der Frauen steht ab 17.30 Uhr an. Der Sieger darf sich Double-Gewinner nennen, denn sowohl die SGM FV Bad Saulgau/SV Renhardsweiler wie auch der SV Uttenweiler sind Meister ihrer Spielklassen.

Trotzdem: Die Favoritenrolle dürfte klar verteilt sein, sicherte sich der SV Uttenweiler doch vorzeitig den Titel in der Regionenliga und schaffte ein Jahr nach dem Abstieg aus der Landesliga den sofortigen Wiederaufstieg. Dennoch warnt Meistertrainer Udo Haug. "Klar, wie sagt man so schön, der Pokal hat seine eigenen Gesetze." Haug wird den Finalgegeer, Donau-Bezirksligameister FV Bad Saulgau/Renhardsweiler, sicher nicht unterschätzen. "Wir haben eine tolle Saison gespielt, haben richtig Gas gegeben. Aber ich habe mir den Gegner einmal angeschaut. Das ist schon eine richtig gefährliche Mannschaft", warnt der Ehinger.

Mit der Saison ist Haug, der in der Abstiegssaison zur Mannschaft stieß, zufrieden. "Die Mannschaft hat sich, obwohl der Abstieg schon feststand und auch ziemlich deutlich war, in der vergangenen Saison nie hängen lassen", lobt er den Charakter seiner Mädchen. "Und in dieser Saison ist es nicht anders. Wir hatten immer 25, 30, 32 Mädchen im Training. Die kommen alle von ihren Studienorten nach Uttenweiler, um zu trainieren, aus Weingarten, Ravensburg, sogar aus Tübingen. Die kommen fürs Training nach Uttenweiler und fahren am Abend wieder zurück", lobt er die Einsatzbereitschaft seines Teams. Für Haug mit ein Schlüssel zum Erfolg. Ein weiteres Plus sieht Haug in der Breite des Kaders. "Wir haben 18, 19 Spielerinnen, die in der ersten Mannschaft spielen können. Wir hatten einfach ein tolles Jahr und sehr viel Spaß."

Vor allem in den wichtigen Spielen schaffe es seine Mannschaft, auf dem Punkt da zu sein. "Als es gegen unseren Hauptkonkurrenten Altheim ging, haben wir überzeugend gewonnen. Natürlich hatten wir auch ein, zwei Rückschläge. Aber die Mannschaft hat sich auch davon nie aus der Ruhe bringen lassen", sagt der Trainer. Das Feiern hat die Mannschaft aber noch ein bisschen zurückgestellt. "Natürlich haben wir, als der Titel feststand, gemeinsam was gegessen. Aber die große Feier haben wir uns für den Donnerstagabend aufgehoben. Da hoffe ich, dass wir uns richtig freuen können."

Die Idee mit dem Finaltag, beide Spiele hintereinander auszutragen, also Männer und Frauen an einem Ort spielen zu lassen, findet Haug gut. "Das finde ich klasse und ich hoffe, dass die Idee auf Resonanz stößt." Denn das spiegele auch eine Wertschätzung für den Frauenfußball wider, sagt Haug. Er ist sich sicher, dass dabei viele Fans aus Uttenweiler die Mannschaft begleiten. "Der Zusammenhalt beim SV Uttenweiler, wo ich selbst gespielt habe, ist sensationell. Das ist eine echte Familie."

Relegation als Erfahrungswert

Auch Christian Luib aus dem Trainerteam der Spielgemeinschaft freut sich aufs Finale in diesem Rahmen. "Ich denke, das Pokalfinale ist auch eine Belohnung für eine tolle Saison unserer Mannschaft. Auch wenn es schwierig wird. Uttenweiler ist natürlich der Favorit. Aber es ist ein Spiel und man sagt ja immer, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat." Die Entwicklung der Mannschaft sieht er mehr als positiv. "Wir sind ja schon im vergangenen Jahr knapp in der Relegation gescheitert, mit 3:4 an Ehingen. Das hat die Mannschaft gestärkt und wir haben einfach noch mal einen Sprung gemacht", sagt Luib, der einen vollzähligen Kader zur Verfügung hat. Seine Mannschaft machte ebenfalls am vergangenen Wochenende den Meistertitel klar, hat aber wohl schon ein bisschen gefeiert. "Die Mädchen haben dann mein Spiel am Sonntag in ostrach evrfolgt und sind dann nach Ölkofen zum Fest weitergezogen", plaudert er aus dem Nähkästchen.

Auch weil die Mannschaft vor der Runde auch noch einmal Qualität hinzu bekam. "Im Sommer ist Mia Schwerdt, Jugendspielerin aus Tettnang, zu uns gestoßen. Das hat uns natürlich sehr geholfen", unterstreicht Luib. "Wir haben uns kontinuierlich entwickelt, der nächste Schritt war die logische Konsequenz." Neben Mia Schwerdt stellt Luib eine weitere Spielerin in seinem Kader heraus: "Ich denke, Jennifer Rapp kann man schon mal rausstellen. Sie hat 30 Tore erzielt, 20 Tore vorbereitet, 50 Scorerpunkte", macht Luib deutlich, auf wen er besonders zählt, wenn es darum geht, am Donnerstag Uttenweilers Hintermannschaft zu beschäftigen.

Natürlich dürfte die Kulisse für beide Mannschaften etwas Besonderes werden. "Normalerweise spielen wir vor 20 Zuschauern. Im Relegationsspiel hatten wir 200 Zuschauer, mit so einer Zahl rechne ich auch heute", sagt Luib, der die Idee des Finaltags gut findet. "Natürlich haben wir über die Kulisse gesprochen. Aber auch nicht zu viel, sonst werden die Mädchen nervös. Aber natürlich haben Jörg und ich ihnen von unseren Relegationsspielen oder Pokalfinals erzählt."

Ein Abschied ist das Spiel für Luibs Nebenmann im Trainerteam, Jörg Heckenberger. Der Spieler des FV Neufra wird seine Tätigkeit im Sommer beenden, auch aus zeitlichen Gründen, weil er als sportlicher Leiter des FVN inzwischen viel um die Ohren hat. "Hecke wollte eigentlich schon im vergangenen Sommer aufhören. Doch dann konnten wir ihn noch einmal überreden." So wird Luib einen neuen Nebemnann erhalten. Manuel Drawert, bislang schon als Physio im Einsatz, wird zweiter Trainer der Bad Saulgauer und Renhardsweiler Frauen.

Aufrufe: 024.5.2017, 23:07 Uhr
Marc DittmannAutor