2024-04-24T07:17:49.752Z

Aufreger der Woche
Die Unparteiischen im Vereinsheim: Im Hintergrund läuft die Bundesliga. Facebook-Screenshot: FuPa
Die Unparteiischen im Vereinsheim: Im Hintergrund läuft die Bundesliga. Facebook-Screenshot: FuPa

"Bundesliga war völlig irrelevant"

Statt nach einer Unterbrechung weiterspielen zu lassen, nimmt ein Schiedsrichter-Trio im Vereinsheim Platz und sieht fern. Referee Max Steiner verteidigt sich.

Es war der Aufreger des vergangenen Spieltages der Kreisoberliga Oberhavel-Barnim: Als es in der zweiten Halbzeit zwischen dem FC Finowfurt und dem FV Liebenwalde anfängt zu gewittern, bricht Schiri Max Steiner ab. Soweit so gut. Aber nach Angaben des FVL will der Unparteiische nicht wieder anpfeifen. Stattdessen schaut das Schiri-Trio lieber die Bundesliga-Übertragung im Vereinsheim. Max Steiner streitet das ab.

70 Zuschauer sind gekommen. Die erste Halbzeit ist gelaufen. Liebenwalde führt im Kreisoberliga-Match gegen den 1. FC Finowfurt 1:0. Ein stinknormales Fußballspiel ohne größere Vorkommnisse. Dann fängt es an zu gewittern und Schiedsrichter Max Steiner bläst in seine Trillerpfeife. „Als das Gewitter aufzog, haben wir das Spiel den Regeln entsprechend unterbrochen, für 15 Minuten“, bestätigt der Referee auf Nachfrage. Das Trio sucht Schutz im Vereinsheim, wo gerade die Bundesliga-Konferenz läuft. „Ja, da war Sky an. Doch das da Bundesliga im TV lief, war völlig irrelevant“, findet der Schiri.

Ganz so ist es dann scheinbar doch nicht. Das belegt ein Foto, das bei Facebook kursiert (siehe oben). Denn tatsächlich schauen Max Steiner und die beiden Assistenten Enrico Teetz und Patrick Lipp den Profis beim Sonnabend-Geschäft zu. Im Grunde auch nicht schlimm. Wenn sie sich dann wieder ihrem eigenen Metier gewidmet hätten. „Aber die drei Herren wollten lieber ‚Buli‘ weiter gucken“, schreibt Marcel Luck auf Facebook.

Und: Erst „nachdem die Kapitäne gebettelt haben, ging es dann irgendwann weiter.“ Dass das tatsächlich so war, will Max Steiner nicht bestätigen. Er sagt lediglich: "Liebenwalde wollte gar nicht unterbrechen." Das Spiel endet im Übrigen, wie es unterbrochen worden war: mit 1:0 für Liebenwalde.
Aufrufe: 022.9.2015, 10:21 Uhr
Marc Schütz und Chris HeinigAutor