2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Geht voran! Fatihspor-Stürmer Philipp Jany (rechts) ist schockiert nach dem erneuten Brandanschlag beim türkischen Verein auf dem Buckenberg. Der 28-Jährige lässt sich jedoch, wie auch seine Teamkollegen, nicht unterkriegen und will weiter beim Kreisligisten am Ball bleiben. Foto: PZ-Archiv, Ripberger
Geht voran! Fatihspor-Stürmer Philipp Jany (rechts) ist schockiert nach dem erneuten Brandanschlag beim türkischen Verein auf dem Buckenberg. Der 28-Jährige lässt sich jedoch, wie auch seine Teamkollegen, nicht unterkriegen und will weiter beim Kreisligisten am Ball bleiben. Foto: PZ-Archiv, Ripberger

Laufen FC Fatihspor Pforzheim im Winter die Spieler davon?

Zwei Brandanschläge und Schlusslicht

Verlinkte Inhalte

Pforzheim. Zwei Brandanschläge innerhalb von sechs Wochen, das geht an den Spielern des FC Fatihspor Pforzheim natürlich nicht spurlos vorbei. „Die Spieler sind geschockt. Sie können es nicht begreifen. Wir haben alle viele Fragezeichen im Kopf. Fragen, die nicht beantwortet können“, erzählt Trainer Kamil Manzak, nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag Unbekannte den Pavillon neben dem Rasenspielfeld abgefackelt hatten. Vor sechs Wochen wurde das Vereinsheim in Brand gesetzt.

Die komplette Mannschaft war Samstagnacht auf dem Buckenberg. Fassungslos schauten sie zu, wie ihr Pavillon in Schutt und Asche fiel. Sie beschlossen, am nächsten Tag trotzdem zum Heimspiel gegen Wilferdingen anzutreten. Gespielt wurde auf dem Kunstrasenplatz des FSV Buckenberg, auf den Fatihspor in Absprache antreten darf.

1:1 hieß es am Ende gegen Wilferdingen. Immer wieder blickten die Spieler während der Partie aufs eigene Sportgelände, dort wo die Polizei auf Spurensuche war. „Es fällt schwer, sich derzeit auf den Fußball zu konzentrieren“, sagt Kamil Manzak. „Für uns sind das extreme Nackenschläge. Mittwochs waren wir noch mit einem Sieg gegen Hamberg ins Kreispokalfinale eingezogen, gegen Wilferdingen wollten wir in der Liga nachlegen, jetzt das!“, so Manzak.

Vor allem die neuen Spieler im Kader, wie etwa Philipp Jany, der im Sommer vom FV Öschelbronn zu Fatihspor gewechselt war, wären einerseits völlig geschockt, anderseits würden sie nicht resignieren. „Philipp hat von sich aus die Jungs zusammengetrommelt und mit ihnen beschlossen, in der Winterpause auf dem Vereinsgelände aufzuräumen“, freut sich Manzak über den Tatendrang seines Stürmers auch außerhalb des Spielers.

Die Frage ist jedoch, wie geht es weiter bei Fatihspor? Zwei Brandanschläge sorgen für Unruhe, dazu ist die sportliche Lage beim Schlusslicht (9 Punkte) ebenfalls nicht erfreulich.

Werden Spieler aus Furcht vor weiteren Anschlägen den Verein verlassen? Bricht die Mannschaft auseinander? „Das glaube ich nicht“, sagt Kamil Manzak. „Die Jungs halten zusammen. Die lassen sich nicht unterkriegen. Die machen weiter.“

Sportlich soll es dann in der Rückrunde bergauf gehen. „Wir brauchen nur zwei Siege in Folge, dann sind wir wieder dabei“, sagt Manzak mit Blick auf die Tabelle. Zum Vorletzten Nußbaum fehlen nur zwei Punkte. Den einen Sieg könnte Fatihspor noch in diesem Jahr daheim gegen Öschelbronn einfahren. Den zweiten dann erst im neuen Jahr, wenn am 8. März die Runde wieder weitergeht. Dann müssen die Türken beim FV Göbrichen ran.

Aufrufe: 026.11.2019, 15:58 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Dominique JahnAutor