Am kommenden Sonntag fällt der Startschuss zur Vorrunde der Hallenkreismeisterschaft 2017, die zum vierten Mal nach den Futsal-Regeln ausgespielt wird. Die ersten acht von 14 Gruppe spielen am Sonntag in der Hochederhalle Schwabach, in der Landkreishalle Weißenburg und im Gymnsium Gunzenhausen. Die Begeisterung an der Teilnahme dieses Wettbewerbs stößt, wie mehrfach berichtet, durchaus auf Grenzen, sorgte schon im Vorfeld Veranstaltung für Gesprächsstoff.
Ursprünglich hatte nämlich die DJK Herrnsberg ihre Teilnahme angemeldet, konnte aber zum Zeitpunkt Anfang November nicht ahnen, dass sie diese schweren Herzens wieder zurückziehen musse. „Wir spielen gerne in der Halle, aber die Entwicklungen in der Feldsaison haben uns gezwungen, dass wir uns kurzfristig anders entscheiden mussten. Wir können es uns auf gar keinen Fall leisten, dass wir noch mehr auf der Verletztenliste haben als ohnehin schon. Wir benötigen dringend eine Pause und müssen uns ganz auf die Rückrunde konzentrieren“, sagt Herrnsbergs Trainer Tobias Meyer.
Und so kommt ein Team zum Einsatz, das es schlicht und ergreifend versäumt hatte, sich bei Kreisspielleiter Thomas Jäger auf die Starterliste setzen zu lassen. „Wir waren an erster Stelle bei den Nachrückern, deshalb freut uns das ganz besonders, weil wir gerne in der Halle spielen. Es ist eine schöne Abwechslung für die Akteure, die weniger zum Zuge kommen, die aber Einsätze verdient haben. Wir wissen, dass wir Außenseiter sind, haben aber trotzdem zwei Mal in der Kaserne in Roth trainiert“, so Trainer Markus Würth vom SV Heuberg. Der B-Klassist musste sich letztes Jahr mit dem fünften Platz in der Vorrundengruppe zufrieden geben.
Eines ist sicher: Wenn Konrad Kraus gegen 17 Uhr seine Anweisungen im Spiel gegen den SV Heuberg erteilt, wird es seine letzte Amtshandlung bei der Grafenberger Herrenfußballmannschaft sein, denn damit ist sein Engagement als Interimstrainer beendet. Die Verhandlungen über die Nachfolge von Jochen Wagner werden voraussichtlich in Kürze abgeschlossen sein. „Ich stehe dem Hallenfußball sehr positiv gegenüber, aber dennoch ist unsere Lage nicht einfach, weil wir noch sechs Verletzte zu beklagen haben. Ich wünsche mir vor allen Dingen, dass die Jungs gesund bleiben und die Abwechslung genießen. Wir kennen die Konkurrenz in der Gruppe, auch die DJK Workerszell, durch den Damenfußball. Favorit wird der TV Hilpoltstein sein, wir dagegen wollen uns gut verkaufen und eine schöne Zeit genießen. Leider konnten wir nicht trainieren, weil die Halle in Greding zu klein ist“, sagt Kraus.
In eine ganz andere Kerbe schlägt dagegen Jürgen Wellert, Trainer des TV Hilpoltstein. „Ich kann dem Ganzen nichts abgewinnen. Ich habe wegen Verletzungen meiner Spieler in den Rother Vereinen ganz schlechte Erfahrung gesammelt. Das ist doch ein Gerenne und Gekeile, mit dem Futsal ist es etwas besser geworden und höherklassige Mannschaften kann man sogar ansehen. Meine Fußballwelt ist das nicht, und ich wusste auch gar nichts von der Anmeldung, wollte sie eigentlich nicht. Fest steht, dass keiner der ersten Mannschaft teilnehmen wird, dafür ist der Kader bekanntlich viel zu dünn. Das trifft eigentlich auch auf die Zweite zu, für die die Feldrunde ebenfalls wichtiger ist.“ Obwohl die Burgstädter einen Katzensprung entfernt von den Sportplätzen in der Halle hätten trainieren können, wurde der dortige Boden von keinem TV-Akteur betreten. Betreut wird das Team von Max Schuster, zuständig für die zweite Garnitur, Wellert wird nicht anwesend sein.
Obwohl der Trainer des TSV Spalt, Rafael Cebulla, kein großer Freund des Hallenfußballs ist, lässt man auf Wunsch der Vereinsführung und zur Verkürzung der Winterpause die Kicker am kommenden Sonntag auf den Parkettboden. Cebulla glaubt jedenfalls, dass die Mannschaft ein gewisses Erfolgserlebnis in sich trage und motiviert in das Turnier einsteigen könne. Immerhin habe sie in den letzten drei Partien auf dem Feld fünf Punkte ergattert und sich sogar vom Abstiegsrelegationsplatz fernhalten können. „Wir bringen ein gutes Team an den Start mit technisch begabten Spielern wie Konstantin Meimetas, Julian Fiedler und Thomas Windsheimer. Wir haben uns in der Schulsporthalle vorbereitet und wollen weiterkommen, werden aber bei einem Ausscheiden nicht traurig sein. Wir sind in einer tollen Gruppe und kennen die Gegner bestens. Es ist fast wie bei einem Familientreffen. Es spielt die erste Mannschaft und ich hoffe, dass sich niemand verletzt. Einem gewissen Risiko ist man immer ausgesetzt, das gilt nicht nur für den Sport“, sagt Cebulla. Die Spalter scheiterten im Vorjahr erst in der Ko-Zwischenrunde mit 1:6 am Landesligisten TSV Kornburg. Heuer starten sie im Feld mit den Nachbarvereinen SV Großweingarten, TSG Georgensgmünd und DJK Obererlbach.
Ganz früh aufstehen müssen die Kicker der SpVgg Roth, die als quasi Neueinsteiger im Hallenfußball in die Gruppe 1 gesetzt wurden, die am Sonntag um 10 Uhr in der Schwabacher Hochederhalle das Titelrennen eröffnet. Bislang beteiligte sich die Spieli nur ungern am Hallenkick, aber heuer stellen sich jungen Spieler der Kreisklassisten zusammen mit ihrem ehemaligen U19-Trainer Stefan Kemmeter der Konkurrenz, der die Mannschaft in der Halle betreuen wird: „Eine Runde würden wir schon gerne weiterkommen“, steckt dieser das Ziel ab. Die Frage, ob er die Mannschaft künftig auch in der Punkterunde betreuen wird, verneint Kemmeter. Die Interimszeit, die mit Jürgen Trost vereinbart worden war, ist abgelaufen, in ein oder zwei Wochen werde die SpVgg den Namen des neuen Trainers bekannt geben.
Beim SV Pfaffenhofen vertritt Trainer Daniel Meßthaler eine ähnliche Philosophie wie sein Vorgänger Bernd Hübner, der allein schon deshalb mitmachte, damit seine Spieler nicht in Versuchung kommen, durch ein Zweitspielrecht bei einem anderen Club anzubandeln. Der Begehrlichkeiten angesichts der starken Sturmreihe ist sich auch Meßthaler bewusst und hat diesbezüglich auch schon Gespräche geführt, dass beim Aufstiegskandidaten der A-Klasse Nord West alle an Bord bleiben: „Unser Fokus liegt voll und ganz auf der Runde, wir werden die Hallenkreismeisterschaft spielen, mal sehen, wie weit wir kommen. Unser Augenmerk liegt darauf dass sich keiner verletzt.“ In der Halle gibt es für den SVP ansonsten nur noch das Einladungsturnier des Nachbarvereins TV Büchenbach. Vorrang hat die mentale und körperliche Erholung vor dem zweiten Teil des Titelrennens. „Man muss auch einmal sechs Wochen abschalten können“, sagt Daniel Meßthaler.
Für die Zwischenrunde am 5. oder 8. Januar qualifizieren sich ganz sicher die Sieger aus den Überkreuzspielen der Gruppenersten und -zweiten. Insgesamt haben sich 58 Mannschaften aus den Ligen und Klassen des Fußballkreises NM/Jura sowie acht ab der Bezirksliga aufwärts zum „VGN-Lotto-Bayern- Hallencup“ gemeldet. Die Vorrunde geht an zwei Spieltagen über die Bühne und wird am 30. Dezember in Neumarkt,Freystadt und Pleinfeld abgeschlossen.
Von den Verlierern der Halbfinalspiele in den zwölf Vierergruppen qualifizieren sich noch die neun besten für die Zwischenrunde. Hierfür werden Punkte und Tore der Vorrundentabelle und das Halbfinal-Ergebnis (ohne Sechsmeterschießen) addiert. Aus den beiden Fünfer-Vorrundengruppen platzieren sich die Tabellenersten und -zweiten für die Zwischenrunden.
Diese wird am Donnerstag, 5. Januar in Neumarkt (der ASV und der BSC Woffenbach sind gesetzt) und in Weißenburg (TSV 1860 und TSV Kornburg) sowie am Sonntag, 8. Januar in Schwabach (SC 04 und TSV Kornburg) und Freystadt (SV Seligenporten und TSV Greding) ausgetragen.
Die Spielzeit beträgt in Vor, Zwischen- und Endrunde jeweils 14 Minuten. Halbfinal- und Endspiele werden bei unentschiedenem Ausgang nach regulärer Spielzeit sofort durch Sechs-Meter Schießen entschieden (keine Verlängerung). Es wird kein Startgeld erhoben und der Eintritt bis 14 Jahre ist frei. AB