2024-04-16T09:15:35.043Z

WM 2014
Oscar Gomez kennt keine Uhrzeit, wenn es um Fußball geht   Foto: Natascha Gross
Oscar Gomez kennt keine Uhrzeit, wenn es um Fußball geht Foto: Natascha Gross

Fußball zu jeder Tages- und Nachtzeit

Chilene Oscar Gomez stört sich nicht an Zeitverschiebungen

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MAINZ/ WIESBADEN. Als wahrer Fußballfan steht der Chilene Oscar Gomez zu jeder Uhrzeit auf, um Fußball zu schauen. Seiner Elf traut er trotz schwerer Gruppe mit Spanien, Australien und den Niederlanden den Einzug ins Achtelfinale zu.

Früh aufstehender Student

Morgens, fünf Uhr in Mainz. Der Wecker von Oscar Gomez klingelt. Der 31-jährige steht auf. Doch bereitet er sich nicht etwa für die Arbeit vor - denn Gomez ist Student und kann eigentlich noch ein wenig länger schlafen - nein, er fährt seinen PC hoch um Fußball zu gucken. Denn die Spiele der chilenischen Liga beginnen oft spät Abends, und dank der Zeitverschiebung von sechs Stunden läuft die Primera División in Deutschland früh morgens. Curicó Unido, der Lieblingsverein des Spanisch- und Portugisischstudenten, spielt derzeit in der Primera B und hat keine besonders gute Saison gespielt. Trotzdem ist Oscar Gomez mit ganzem Herzen dabei, wenn es um chilenischen Fußball geht - natürlich auch bei der Nationalmannschaft.


Immer wieder Brasilien

Von der "La Roja", wie die chilenische Mannschaft genannt wird, erwartet der Fußballbegeisterte, der 2007 zunächst als Au Pair nach Wiesbaden-Kloppenheim kam, zumindest den Einzug ins Achtelfinale. "Doch da haben wir meistens Pech und müssen gegen Brasilien spielen", befürchtet er. So verhielt es sich zumindest 1998 in Frankreich und 2010 in Südafrika. Chile verlor mit 1:4 und 0:3 deutlich gegen die Seleção. Der größte Erfolg der "Roten" blieb bis jetzt der Dritte Platz bei der WM im eigenen Land 1962. Mit seinen Freunden wird Gomez alle Spiele der südamerikanischen Mannschaften und der deutschen Nationalelf verfolgen. Wer den Titel holen wird, steht für ihn zumindest ansatzweise fest: "Noch nie hat eine europäische Mannschaft eine Weltmeisterschaft in Südamerika gewonnen, das wird sich bestimmt nicht ändern."


Zukunft bei Inter Mainz

Wenn man Gomez so hört, könnte man meinen, er habe großes Heimweh. Doch der Chilene fühlt sich inzwischen sehr wohl in Deutschland, spricht die Sprache nahezu perfekt. Und auch fußballerisch ist er hier angekommen: Lange spielte der Stürmer für die SG Igstadt/Kloppenheim, doch ab der kommenden Saison zieht es den Studenten zum FC Inter Mainz, dort wird er wahrscheinlich als Co-Trainer und Spieler tätig sein. "Der Weg aus Mainz ist jetzt schon weit. Wenn Kloppenheim in der kommenden Saison eine Spielgemeinschaft mit Rambach bildet, ist er noch weiter", begründet Gomez. Denn früh aufstehen ist die eine Sache, doch wer 25 Flugstunden aus seinem Heimatland nach Mainz gebraucht hat, der kann wohl auf ständigen Fahrtstress verzichten.







Aufrufe: 018.6.2014, 12:00 Uhr
Natascha GrossAutor