2024-04-19T07:32:36.736Z

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Foto: Henrik Martinschledde
Foto: Henrik Martinschledde

FuPa.TV:Derbykracher SG Druffel gegen SG Bokel wird gefilmt!

Die Mutter aller Kreisderbys, das Stadtrivalen-Derby aus Rietberg – FuPa-TV präsentiert DEN Klassiker als Wunschpartie der Woche!

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Mehr. Geht. Nicht! 80,8 Prozent aller abgegebenen Stimmen wählten das Rietberger Stadt-Derby zur Fupa.TV Wunschpartie der Woche! Absoluter Rekord! Nie war ein Ergebnis eindeutiger. Aufgrund der überragenden Resonanz präsentiert euch FuPa die extra große Vorschau zur "Mutter aller Kreisderbys". Mit allen Infos, allen Fakten und einem legendären Trailer zur Einstimmung. Wir wünschen viel Spaß und wir sehen uns am Sonntag!



SG Druffel - DJK Schwarz-Gelb Bokel (So 15:00)
"Heute 5:0, dann ist doch klar...habt ihr Pfingsten Freisaufen in der Longdrinkbar", prangte unter dem riesigen "We love Druffel"-Banner im letzten Derby zwischen der Druffeler Sportgemeinschaft und Schwarz-Gelb Bokel. "Es sollte eine Motivation für die eigene Mannschaft sein"; erklärt Druffels Fanbetreuer Jörg Greweling. "Das mit dem Freitrinken hat ja zum Glück nicht geklappt", blickt Bokels Geschäftsführer Ernst Landwehr erfreut auf den 2:1-Auswärtssieg seines Vereins in der vergangenen Spielzeit zurück. Das prestigeträchtige Duell der beiden Vereine in der Gütersloher B 2 geht am kommenden Sonntag, 30. Oktober, um 15 Uhr als die Mutter aller Kreisliga-Derbys in die nächste Runde. Die Rivalität ist groß - sportlich. Denn zwischenmenschlich versteht man sich durchaus, sind beide Vereine doch nicht ganz so verschieden.

Rekordverdächtige 700 Zuschauer feierten ihre jeweilige Mannschaft beim zurückliegenden Derby auf dem idyllisch gelegenen Platz an der Oak Lane (Englisch: Eichenweg) - so die schon Gänsehaut erweckende Bezeichnung für die mit etlichen Eichen gesäumte Zufahrt zur Platzanlage. Zusätzlicher Anreiz, dem Lokalduell beizuwohnen, war nicht nur die sportliche Rivalität, sondern auch die Einweihung der neuen Druffeler Flutlichtanlage. Mit einem eigens gedrehten Video per Drohne rührten die Vereinsverantwortlichen der Sportgemeinschaft damals die Werbetrommel für das Lokalduell. "Ich erwarte nicht ganz so viele Zuschauer wie zu unserem letzten Derby. Denn im Vorfeld hatten wir uns schon mächtig ins Zeug gelegt. Es war eine gute Werbung für die Kreisliga B", sagt Druffels Vorsitzender Christian Cilker.

Vereinskollege Jörg Greweling prognostiziert: "Es werden wieder zu einer Hälfte Bokeler und zur anderen Zuschauer von uns da sein." Immer mit dabei sind die Ultras Druffel. Die zehnköpfige Gruppe begleitet die SG zu sämtlichen Spielen - ob daheim oder auswärts. Insgesamt zählt der B-Ligist gut 500 Vereinsmitglieder Eine beeindruckende Quote bei nur 1.300 Einwohnern in der kleinsten Ortschaft der Stadt Rietberg. "Das ganze Dorf steht eben hinter dem Verein", freut sich Greweling über den einzigartigen Zuspruch.

Über den Rietberger Stadtrivalen redet man in Druffel am Liebsten gar nicht. "Wenn wir uns über sie unterhalten, dann sprechen wir nie den ganzen Namen aus. Für uns sind sie nur die mit B oder der Verein von der anderen Seite der B64", berichtet Jörg Greweling als eingefleischter Druffeler und gibt ehrlich zu: "Leider haben sie sportlich meist die Nase vorn. Für das Derby bin ich aber siegesgewiss." Anlass dazu gibt die Tabellensituation. Vier Punkte Vorsprung hat der Ranglistenachte aktuell vor dem Tabellennachbarn aus Bokel. Die letzten drei Spiele gegen die weitere Ligakonkurrenz verlor Druffel jedoch zuletzt. Seit sechs Spielen ist die SG ohne Sieg.


Foto: Henrik Martinschledde


Damit sich das ändert, lässt Druffels Aydogan Senol seine Mannschaft angreifen - "aus einer kompakten Defensive", wie der Trainer mahnend anfügt. Senol selbst war linker Flügelstürmer. Seine an Hugo Sánchez erinnernde Spielweise verschaffte ihm bereits in der E-Jugend den Vornamen des begnadeten ehemaligen mexikanischen Nationalstürmers Hugo Sánchez als Rufnamen. "Hugo" schaffte es bis in die 2. türkische Liga zu Van Spor Kulübü, spielte in der Jugend unter anderem beim FC Gütersloh und bei TuS Viktoria Rietberg.

Als Druffel-Trainer ist Aydogan Senol "aktuell nicht zufrieden mit der Punkteausbeute". Bokel käme als Gegner gerade recht, so der Coach. "Einige meiner Spieler können vor Aufregung nicht ruhig schlafen. Sie brennen auf das Derby", beschreibt Senol die vorherrschende Gemütslage seiner Mannschaft und freut sich auf die Atmosphäre an der Seitenlinie: "Das ganze Dorf ist schon einige Tage zuvor in Aufbruchstimmung. Das Ambiente ist einzigartig."

Jeder Druffeler kämpft um einen Startelfeinsatz im Derby gegen den Bokeler Rivalen. Sicher haben dürfte diesen SG-Kapitän Christian Sandbothe. "Er geht voran", lobt Senol. Auch Stürmer Oliver Grumbach, sonst beruflich eingespannt, steht in seinem Urlaub zur Verfügung. "Defensivmotor" Bernd Steinlage empfiehlt sich nicht nur durch seine Zweikampfstärke, sondern auch durch seinen Zug nach vorne für die Elf. Letzteren hat auch der linke Außenverteidiger André Knaup. "Er ist schnell und robust", beschreibt Aydogan Senol seine vielseitigen Fähigkeiten. Für den Überblick im Spiel sorgt Dennis Berfelde. Der Stürmer sei ein guter Ballverteiler und habe zudem einen vorbildlichen Charakter, so der Coach.

Fünf Youngster aus der eigenen Jugend heizen den Konkurrenzkampf um die Plätze in der Druffeler Mannschaft an. Verteidiger Stephan Borgmeier reist als Student extra für das Derby aus Aachen an. Marvin Verfürth bot sich in der zurückliegenden Trainingswoche an. "Er wird zu 90 % spielen", verrät Senol. Hinzu kommen Colin Peitz und Thorsten Junkerkalefeld. Als "bärenstarke Offensivkraft im rechten Mittelfeld" lobt Druffels Trainer Schützling Jens Rehkemper.

Während Senol seinen Spielern alles abverlangt, hat auch die Mannschaft einen bislang unerfüllten Wunsch an den Trainer - und das zu seinem Geburtstag am Spieltag. "Um sich auf die Spiele einzustimmen hören die Jungs megalaut Musik in der Kabine. Von Helene Fischer bis zu aktuellen Charthits ist alles dabei", berichtet Senol und führt aus: "Die Mannschaft möchte immer, dass ich auch mal Lieder aus meiner türkischen Heimat anstimme, aber das mache ich nicht so gerne. Es reicht, wenn mein Temperament mit mir durchgeht und ich auf Türkisch fluche."


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Bokels Trainer Willi Mackenbrock ist mit seinem Gegenüber Senol befreundet: "Aydogan ist ein extravaganter Typ, sieht gut aus und ist immer wie aus dem Ei gepellt gekleidet. Wir werden uns kurz vor dem Derby zur Begrüßung in den Arm nehmen. Dann geht es um Punkte." Damit seine Mannschaft die Zähler aus Druffel entführt, kleidet sich Mackenbrock mit seinem gelben Trainingsanzug: "Darin habe ich die letzten beiden Derbys gegen Druffel gewonnen. Ein bißchen Aberglaube gehört dazu."

Um das Glück zu erzwingen setzt Bokels Trainer auf seinen Kapitän Tobias Wimmelmeier. "Er ist im zentralen Mittelfeld das fußballerische Vorbild schlechthin. Tobi regelt alles, kümmert sich um das Beschaffen der Trikots, das Abkreiden unseres Platzes und das Aufpumpen der Bälle. Auf dem Platz reisst er die Leute mit seiner positiven Art mit." Wie der Kapitän blicken auch die weiteren Stützen des Teams auf eine Mastholter Vergangenheit zurück. Philipp Hanebrink und Michael Große Wietfeld tauschten die Farben Rot-Weiß gegen Bokels Schwarz-Gelb.

Rückhalt im Tor gibt Felix Kleinegrauthoff. "Er ist uns eine Riesenstütze und eigentlich viel zu gut für die Kreisliga B", befindet Mackenbrock. In der Hinterhand hat Bokels Trainer Tobias Schneider und Chris Conti. "Sie sind immer heiß und sorgen auch als Einwechselspieler von der Bank für entscheidende Szenen", lobt Mackenbrock. Gesetzt ist Christopher Frese als linker Außenverteidiger der Viererkette. "Christopher ist der vereinsälteste Bokeler", kommentiert Mackenbrock.

Markus Brunsing ist mit zehn Saisontreffern Bokels Toptorjäger. "Zuletzt hatte er nicht die beste Phase. Er konnte kaum trainieren, aber Markus hat immer geniale Momente. Ich hoffe auf ein Tor von ihm", setzt Mackenbrock auf seinen Stürmer. Den Unterschied ausmachen, können ebenso der dribbelstarke Angreifer Alexander Doppmeier sowie der technisch versierte Emil Prill.

"Wir sind spielerisch besser, aber Druffel macht viel über den Kampf wett", analysiert Mackenbrock. Mit seiner Mannschaft trifft sich Bokels Trainer weit vor dem Derby gegen Druffel: "Alle sind dann angespannt und ich brauche die Jungs nicht zu motivieren." Zur Unterstützung trägt Sven Pollkäsener bei. Bokels Betreuer hängt für die Mannschaft die Trikots auf. "Ein echter Gutmensch", schätzt Mackenbrock seinen Vereinskollegen.

Unterstützung erhält die Bokeler Mannschaft auch von ihren zahlreichen Fans. Sie reisen traditionell mit dem Fahrrad an. Die Oak Lane und den Platz in Bokel trennen schließlich nur knapp fünf Kilometer. "Solch ein Support ist schon einmalig. Druffel hat es mit dem Plakat im letzten Jahr zwar ein wenig übertrieben, aber letztlich ärgert jeder jeden ein wenig. So macht es doch auch am meisten Spaß."

Das meint auch Bokels Geschäftsführer Ernst Landwehr: "Früher haben wir uns vor den Spielen verbal viel härter behakt. Das gibt es heute in der Form nicht mehr. Zu einer gemeinsamen Flasche Bier neben dem Platz reicht es immer." Zwischenmenschlich versteht man sich eben. Auf dem Platz an der Oak Lane schenken sich die SG Druffel und SG Bokel am Sonntag aber nichts. Um 15 Uhr ertönt der Anpfiff zur nächsten Runde der Mutter aller Kreisliga-Derbys zwischen denen von der anderen Seite der B64.

Zur Einstimmung möchten wir an dieser Stelle nochmals den legendären Trailer aus dem Mai 2016 präsentieren.

Aufrufe: 028.10.2016, 10:30 Uhr
Fabian Terwey / FuPaAutor