2024-03-18T14:48:53.228Z

Ratgeber Medizin
Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis. Foto: FuPa Stuttgart
Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis. Foto: FuPa Stuttgart

FuPa Medizincheck: Das Patellaspitzensyndrom

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck erklärt Dr. Simeon Geronikolakis dieses Mal was ein Patellaspitzensyndrom ist und wie es behandelt werden kann. Übrigens: Wer eine Frage an ihn hat, kann jene ganz einfach via E-Mail stellen!

Beim Patellaspitzensyndrom handelt es sich um eine chronische, durch zu hohe, zu häufige oder ungewohnte Belastung bedingte, degenerative Erkrankung der Kniescheibensehne (Patellasehne) an ihrem Ansatz an der Kniescheibe. Häufig sind Sportler aus Sprung- und Ballsportarten betroffen (z.B. Basketball, Volleyball, Handball, Weitsprung, Hochsprung), wo durch die vielen Sprünge und nachfolgenden Landungen extreme Kräfte auf die Knie einwirken. Daher wird das Patellaspitzensyndrom auch als „Jumpers knee“, also Springerknie, genannt.

Auch beim Fußball ist die Zugbeanspruchung des Kniestrecksehnenapparates durch die Sprünge, schnellen explosiven Antritte und die Schüsse sehr hoch, so dass das Patellaspitzensyndrom bei Fußballern ebenfalls oft vorzufinden ist.

Symptome
Beim Patellaspitzensyndrom sind belastungsabhängige Schmerzen, die genau über der Kniescheibenspitze lokalisiert werden, charakteristisch. Schwellungen treten in der Regel nicht auf und ein Instabilitätsgefühl ist eher untypisch.

Diagnostik
Schon durch die körperliche Untersuchung und die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) wird in den meisten Fällen mit großer Sicherheit die richtige Diagnose gestellt. Dabei kann ebenfalls der Ausprägungsgrad der Erkrankung bestimmt und in die Gesamtbewertung des Krankheitsbildes einbezogen werden. Weitere bildgebende Verfahren wie das Röntgen oder die Kernspintomographie (MRT) sind zum sicheren Ausschluss anderweitiger Erkrankungen oder Verletzungen möglich, zu Beginn der Therapie jedoch oft nicht notwendig, da sie meistens keine zwingenden Therapiekonsequenzen nach sich ziehen.

Therapie
Um keine längeren Trainings- oder Wettkampfpausen zu riskieren, ist die frühzeitige Feststellung der richtigen Diagnose und der sofortige Beginn einer adäquaten, stadiengerechten sowie individuell abgestimmten Therapie von enormer Bedeutung. Hierbei findet sowohl eine lokale als auch eine ganzheitliche Behandlung statt, in der die in der körperlichen Untersuchung festgestellten Defizite und ungünstigen Einflussfaktoren gezielt angegangen werden.
Letztendlich sollte auch großer Wert auf eine Prophylaxe gelegt werden, um so den Erfolg der Therapie langfristig zu sichern bzw. überhaupt dem Auftreten eines Patellaspitzensyndromes vorzubeugen.

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Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in Ludwigsburg praktizierende Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist insbesondere in Fußballerkreisen sehr bekannt. Als Sportarzt kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten, vor allem von mehreren Fußballmannschaften sowie einzelnen Amateur- und Profifußballern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als DFB-Arzt betreut er seit Anfang 2013 zusätzlich die Junioren-Fußball-Nationalmannschaften und ist Teamarzt der deutschen U18-Nationalmannschaft.

In den letzten Jahren wirkte Dr. Geronikolakis unter anderem auch als Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart, betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Team-Arzt der deutschen Fußball-Amateur-Nationalmannschaft (mit dreimaliger EM-Quali- und zweimaliger EM-Endrunden-Teilnahme), Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er auch schon die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Handball-WM 2007, Turn-WM 2007, Turn-Weltcups jährlich 2007-2014, Turn-Bundesliga 2008, Turn-Deutschland-Cup 2008, 6-Tage-Rennen 2008, Judo-WM 2009, Wasserball-Junioren-EM 2010, Bahnrad-WM 2011, U19-Damen-Fußball-EM-Eliterunde 2013, Weltcup der rhythmischen Sportgymnastik 2014, Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik 2015, UEFA Regions' Cups 2010-2015).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de Eine Terminvereinbarung ist für unsere FuPa-Leser unter mail@dr-geronikolakis.de möglich. Leser können ihre Fragen via medizincheck-stuttgart@fupa.net an ihn richten.

Aufrufe: 030.11.2017, 11:45 Uhr
Dr. Simeon GeronikolakisAutor