2024-03-28T15:56:44.387Z

Mannschaft der Woche

FuPa-Mannschaft der Woche

+++ FSG Ohmes/Ruhlkirchen kann nach 3:0-Erfolg über Verfolger Kirtorf Sekt kalt stellen +++ 14. Sieg in Folge +++ Trainer André Dippel: "Es stimmt im Verein." +++

Die erste FuPa-„Mannschaft der Woche“ im Mai ist in der Kreisliga B Alsfeld zu finden und spielt dort seit Monat in ganz großer Form auf. Die letzte Niederlage des Klubs datiert auf den 25. Oktober den letzten Jahres zurück. Seitdem eilte die FSG Ohmes/Ruhlkirchen von Sieg zu Sieg. Am Wochenende bezwang die Truppe von André Dippel schließlich die lange Zeit gejagte und mittlerweile zum ärgsten Verfolger gewordene FSG Kirtorf im Spitzenspiel klar mit 3:0, womit die Siegesserie auf aktuell 14 (!) Erfolge am Stück ausgebaut wurde und ein Ende dieses formidablen Lauf nicht in Sicht ist. Deshalb führt in dieser Woche kein Weg an der Wahl zur „Mannschaft der Woche“ vorbei.

Vor etwas weniger als einem Jahr war die Stimmungslage in der Spielgemeinschaft noch eine ganz andere. Zu dieser Zeit kickte die FSG noch eine Etage höher und kletterte zunächst am vorletzten Spieltag durch ein überraschend starken 3:1 gegen das Spitzenteam aus Nieder-Ohmen auf den Abstiegsrelegationsplatz. Doch nur eine Woche später stürzte der Klub durch eine knappe 2:3-Niederlage gegen Schwalmtal am letzten Spieltag noch auf den direkten Abstiegsplatz und damit ins Tal der Tränen.

Damals wie heute stand André Dippel als Trainer an der Seitenlinie. Trotz des bitteren Abstiegs verschwendete aber weder er, noch ein Großteil seiner Spieler einen Gedanken daran, den Verein zu verlassen. „Ich war noch nie ein Typ, der das sinkende Schiff verlässt. Die FSG ist mein Heimatverein. Viele Spieler sind ebenfalls einheimische. Wir waren und sind eine eingeschworene Truppe, deshalb war es sofort klar, dass wir den Wiederaufstieg anpeilen und ich diesen Weg mitgehen werde“, lobt der Trainer ausdrücklich die hohe Vereinstreue des Kaders. Er selbst wollte eigentlich schon im September letzten Jahres aus privaten Gründen nach Hamburg ziehen. „Mit dem Abstieg konnte ich mich aber nicht verabschieden. Deshalb habe ich noch einmal die Zeit bis Rundenende drangehängt.“

Die B-Liga-Saison verlief in der Hinrunde jedoch holpriger, als es sich die meisten im Verein vorgestellt hatten. Zwar biss sich die FSG von Anfang an in der Spitzengruppe fest, in den Duellen gegen die direkten Konkurrenten aus Treis/Allendorf (1:3), Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein (0:5) und Kirtorf (1:3) offenbarten die Spieler allerdings Schwächen und der Wiederaufstieg geriet in Gefahr.

„Viele dachten sich in der Hinserie: Wir werden es schon reißen. Da fehlte der Ehrgeiz und die Spannung. Die direkten Duelle dienten wie auch die 1:2-Niederlage gegen Grünberg II als Warnschüsse und gleichzeitig als Hallo-Wach-Effekt, dass es doch nicht so einfach wird“, beschreibt Dippel die Startschwierigkeiten. Spätestens in der Wintervorbereitung zeigten die Akteure eine vollends andere Einstellung. „Selbst Spieler mit Schichtdienst und solche, die in der Frankfurter Region arbeiten kamen versuchten es irgendwie rechtzeitig zu den Übungseinheiten zu schaffen. Der Zusammenhalt wurde noch stärker und der Wille, nächstes Jahr wieder A-Klasse zu spielen war bei jedem jederzeit spürbar“, fasst Dippel das wohl größte Rezept für den momentanen Erfolg zusammen.

Am letzten Samstag gelang durch den Auswärtssieg gegen den Tabellen- und Ortsnachbarn Kirtorf nun der entscheidende Schritt zum Aufstieg und wohl auch zur Meisterschaft. „Wenn wir uns jetzt noch die ersten beiden Plätze aus der Hand nehmen lassen sind wir selbst daran schuld. Aber wenn wir die zuletzt gezeigten Leistungen konstant abrufen, sollte uns in den verbleibenden fünf Partien keiner mehr schlagen können“, zeigt sich Dippel selbstbewusst und schiebt nach: „Mit dem Aufstieg wird bereits geplant.“

Dieses Selbstvertrauen war für den zum Saisonende scheidenden Übungsleiter auch der Hauptgrund für den Erfolg in Kirtorf. „Durch unsere Serie waren wir schon vor dem Spiel guter Dinge und konnten, anders als Kirtorf, fast aus dem vollen Schöpfen. Zudem strauchelte der Gegner in den vergangenen Wochen einige Male.“ Ein frühes Tor von Topstürmer Lukas Borgerding bereits nach elf Minuten gab den Ruhlkirchenern zusätzlichen Auftrieb, sodass Dippel nach gut einer halben Stunde Spielzeit vom Erfolg überzeugt war. „Nach der Pause hat Tobi Konle früh das 2:0 nachgelegt und Kirtorf fehlte dann auch der Glaube an den Sieg“, begründet Dippel den Sieg.

Dieser Glaube ist in Ohmes/Ruhlkirchen, die nun mit einem Spiel weniger bereits satte sieben Punkte vor dem Verfolger liegen, stärker denn je. Denn trotz der „stolzen Serie“ befürchtet der Coach keine Überheblichkeit. „Das Trainerteam hält die Jungs am Boden. Wir unterschätzen keinen Gegner und haben unseren guten Lauf zwar im Hinterkopf, aber nicht permanent präsent. Und solange wir noch nicht rechnerisch aufgestiegen sind, wir keiner von uns nachlassen“, so Dippels klare Ansage an die Konkurrenten. Außerdem sei das Team zu ausgeglichen, um wirklich noch Federn zu lassen. „Im besten Sinne ist bei uns jeder ersetzbar. Selbst wenn die zwei oder drei Spieler, die den Unterschied machen können, ausfallen, geben die anderen auf dem Feld noch einmal 10- oder 20-Prozent mehr. Es stimmt im Verein“, freut sich Dippel über die derzeitige Lage des Klubs. .

In der kommenden Runde wird der Konkurrenzkampf im Kader durch einige frische Kräfte aus der A-Jugend zusätzlich angeheizt werden. Deshalb macht sich Dippel auch keine Sorgen, dass nach dem Ende seiner Trainerzeit, die im Aufstieg einen schönen Abschluss finden soll, direkt der nächste Abstieg der „Fahrstuhlmannschaft“ folgen könnte. „Selbst Leistungsträger wie Tobias Konle, die das Zeug hätten, sich noch höherklassiger durchzusetzen, wollen den Verein nicht verlassen. Deshalb bin ich für die nächste Saison vom Klassenerhalt überzeugt.“ Zunächst aber steht der Aufstieg im Fokus, um nicht am Ende wieder im Tal der Tränen zu landen.

Aufrufe: 06.5.2016, 14:30 Uhr
Tim GeorgAutor