2024-04-24T13:20:38.835Z

Mannschaft der Woche

FuPa-"Mannschaft der Woche"

+++ Tabellenführer der Kreisliga A (Alsfeld) beeindruckt mit Ungeschlagen-Serie dank verbesserter Abwehr und guten Kontern +++ Trainer Schneider beeindruckt von der Vereinstreue seiner Spieler +++

Heute geht die Reise virtuell in den Vogelsbergkreis. Dort ist unsere aktuelle „Mannschaft der Woche“ in der Kreisliga A (Alsfeld) aktiv und nach einer Niederlage zu Saisonbeginn mittlerweile seit elf Spielen ungeschlagen. Rechnet man den Kreispokal ein, in dem das Team bereits bis ins Halbfinale marschiert ist, kommt man sogar auf 13 ungeschlagene Begegnungen. Unser Glückwunsch geht in dieser Woche an den Tabellenführer SG Romrod/Zell, der die Spitzenposition durch einen 3:0-Auswärtssieg im Topspiel in Schwalmtal eindrucksvoll verteidigte.


Spielertrainer Dennis Schneider, der erst im Sommer bei der Spielgemeinschaft eingestiegen ist, war sehr zufrieden mit dem Resultat, allerdings spart er auch nicht mit Lob für den unterlegenen Kontrahenten. „Schwalmtal war sicherlich der stärkste Gegner, der uns in den letzten Wochen und Monaten begegnet ist. Auf dem kleinen Platz war es sehr schwierig, aber wir haben die Räume extrem enggemacht und die taktischen Vorgaben erstklassig umgesetzt. Unsere Kontertaktik ging voll auf, nach vorne sind wir in letzter Zeit ohnehin brandgefährlich. Man muss schon sagen, dass Schwalmtal mehr vom Spiel hatte, aber letztlich zählt ja doch auch vor allem das Resultat“, so Schneider schmunzelnd.

Der Start in Schneiders Amtszeit war dagegen doch sehr holprig verlaufen.

Der 37-Jährige hatte das Amt im Juli übernommen, nachdem er vorher lange in der Hersfeld-Rotenburger Gemeinde Haunetal unterwegs war und auch über viele Jahre selbst in der Verbands-und Gruppenliga spielte.

Doch das Alter lässt sich nun mal nicht aufhalten, und auch berufliche Verpflichtungen zwangen Schneider dann doch, fußballtechnisch ein wenig kürzer zu treten. Über einen Arbeitskollegen und ehemaligen Romroder Coach kam der Kontakt zustande, der Rest ist Geschichte.

Schneiders Plan war es eigentlich, nur im Notfall auf dem Spielfeld auszuhelfen, doch nach zwölf Partien stehen bereits elf Einsätze zu Buche. „Wir hatten hier und da Verletzungsprobleme, sodass das mitunter unumgänglich war“, so der 37-Jährige, der aber augenzwinkernd nachschiebt. „Als Abwehrspieler muss man ja auch nicht so viel rennen wie als Stürmer und durch meine Routine kann ich vieles „mit Auge“ managen.“



Die Verletzungsprobleme, die der Coach ansprach, sieht er auch als einen der Gründe für den Stotterstart der SG, die nicht nur am ersten Spieltag direkt eine 0:4-Klatsche gegen Harbach kassierte, sondern insgesamt nur eine der ersten vier Saisonpartien gewann. „Sicherlich sind wir in der Kaderbreite ganz gut aufgestellt, doch wenn jede Woche mehrere Leute ausfallen und man umstellen muss,kann das logischerweise nicht hilfreich sein. Zudem kam ich ja auch neu dazu, und die Jungs und ich mussten und ja auch erst kennenlernen. Da lief natürlich nicht sofort alles reibungslos“, hatte Schneider durchaus mit Problemen zu Beginn gerechnet.

Doch mit dem 6:1 gegen Nieder-Ofleiden in der dritten Saisonpartie begann der Aufschwung, der weitere Highlights wie den 5:1-Erfolg bei Lumda/Geilshausen, den 2:0-Heimsieg gegen eine starke SG Rüddingshausen/Londorf oder eben zuletzt den Sieg in Schwalmtal hervorbrachte. Sechs der letzten acht Spiele wurden gewonnen, insgesamt ist man seit dem 2.August ungeschlagen und führt punktgleich mit Harbach die Tabelle an.

Ein Grund, deswegen gleich die Saisonziele zu ändern, sieht Trainer Dennis Schneider aber nicht. „Im Vorjahr hat die Mannschaft Platz sechs belegt, da ist es logisch, dass wir nach Möglichkeit besser abschneiden wollen. Aber die Kreisliga A Alsfeld ist eine starke Liga, deutlich stärker als in der Region, aus der ich komme. Daher sollte wir die Situation jetzt genießen und erst einmal versuchen, uns Woche für Woche weiter zu verbessern. Was dann möglich ist, kann man realistischerweise ohnehin frühstens in der Winterpause beurteilen. Aber natürlich ist eine solche Zwischenplatzierung große Motivation. Druck, aufsteigen zu müssen, haben wir aber definitiv keinen.“

Den Hauptgrund des Aufschwungs in dieser Spielzeit sieht Abwehrspieler Schneider, dessen Steckenpferd das Defensivspiel logischerweise auch im Training ist, in der Verbesserung eben jener Deckungsarbeit. „Wir haben in der Vorsaison 65 Gegentore kassiert. Da muss man gar nicht lange überlegen, wo es anzusetzen galt.“ Und mit bislang nur 13 Gegentoren (davon vier zum Auftakt in Harbach) nach zwölf Partien sind die Fortschritte mehr als deutlich erkennbar.

„Und in der Offensive sind wir ohnehin stark besetzt.“ In der Tat: Topstürmer Marius Geisel gelangen in der bisherigen Saison bereits 13 Treffer, Sturmkollege Thomas Gemmer kommt auch bereits auf neun Buden. Aber auch Daniel Kubinecz (vier) oder Yves Kutzschbach (vier) sind wichtig für die Offensivpower Romrod/Zells.

Es passt also vieles zusammen derzeit beim Tabellenführer. Auch die Heimatverbundenheit seiner Spieler hat Eindruck bei Trainer Schneider hinterlassen. „In dieser Form kenne ich das überhaupt nicht. In der Fuldaer Region beispielsweise, in der in ja nun auch lange unterwegs war, wechseln Spieler etwas übertrieben ausgedrückt öfter die Vereine als die Unterwäsche. Aber hier kommen fast alle Jungs der ersten und auch der zweiten Mannschaften aus Romrod oder Zell und spielen hier zudem alle „für umme“. Da wird vor dem Spiel der Platz abgestreut, manche sind in der Vereinsarbeit engagiert. Das ist schon sehr beeindruckend und mir macht das natürlich unheimlich Spaß, so etwas zu sehen.“

Ob der Spaßfaktor bei der SG Romrod/Zell auch in nächster Zeit hoch bleiben wird, wird sich zeigen. In dieser Woche sind sie für FuPa Mittelhessen aber eine mehr als würdige „Mannschaft der Woche“!





Aufrufe: 023.10.2015, 17:36 Uhr
Marc SteinertAutor