2024-04-25T10:27:22.981Z

Training

FuPa-Blog Coaching Zone - "Frontales 1 gegen 1 mit Ball"

Die Übungsform zum Schwerpunkt Individualtaktik Abwehr vorgestellt und trainingswissenschaftlich erläutert.

Die Übung dieser Woche stammt aus dem Hauptteil des Trainingsplans (hier zu finden: Trainingsplan Coaching Zone) zum Schwerpunkt Individualtaktik Abwehr. Speziell beschäftigt sich die Einheit mit den Grundlagen des frontalen 1 gegen 1. Die Übungsform “frontales 1 gegen 1 mit Ball” ist die spielnahe Anwendungsform des Gelernten.


Der grundlegende Übungsaufbau umfasst vier Tore und ein abgestecktes Spielfeld. Das Feld sollte die Breite von zehn Metern nicht überschreiten, da ansonsten die gewünschte “1 gegen 1” Situation möglicherweise nicht zustande kommt. Auf jeder Grundlinie stehen zwei Tore. Weiterhin wird eine Schusszone markiert. Erst ab dieser Markierung dürfen die Angreifer abschließen. Diese Regel verfolgt den gleichen Sinn.

Ziel des Angreifers ist es, nach Zuspiel vom Mitspieler und erfolgreichem “1 gegen 1” auf eins der beiden Tore abzuschließen. Der Verteidiger hat die Aufgabe den Ball zu erobern und möglichst einen Pass in eins der “Kontertore” zu spielen. Diese Form des Abschlusses der Spielsituation für die Verteidiger ist wichtig, da eine Abwehraktion im Wettkampf auch nicht nach erfolgreicher Balleroberung abgeschlossen ist.

Weil sich diese Übungseinheit mit dem individualtaktischen Abwehrverhalten befasst ist es wichtig, dass nur die Verteidiger gecoacht werden. Die Angreifer bekommen lediglich eine Aufgabe zugeteilt. Coaching-Ansätze sind speziell im Abwehrverhalten und der Abwehrtechnik zu suchen. Die Abwehrtechnik umfasst einige spezifische Merkmale. Zunächst muss der Spieler den Weg zum Angreifer verkürzen, um möglichst weit entfernt vom eigenen Tor zu agieren. Danach sollte der direkte Weg zum Tor zugestellt werden, denn dieser stellt die größte Gefahr für den Defensivspieler dar. Aus dieser Position heraus nimmt der Verteidiger eine seitliche Stellung zum Angreifer ein und drängt ihn dabei im Idealfall auf sein schwächeres Bein. Dabei sollte er sich auf den Fußballen bewegen, um optimale Agilität zu gewährleisten. Der Fokus ist auf den Ball gerichtet. Dadurch wird die Anfälligkeit gegen Finten minimiert. Aus dieser Stellung heraus “stürzt” der Verteidiger nicht sofort auf den Ball, sondern verzögert, d.h. er nimmt das Tempo des Angreifers auf und bewegt sich zunächst rückwärts Richtung eigener Grundlinie. Im letzten Schritt wartet der Abwehrspieler auf eine Aktion des Offensivpostens oder eine günstige Gelegenheit den Ball zu erobern, um einen Konter einzuleiten.

Für den Trainer ist es wichtig, diese Merkmale konkret anzusprechen und ggf. zu korrigieren. Wichtig ist außerdem, dass jeder Spieler mindestens drei Wiederholungen der selben Spielsituation (Angriff oder Verteidigung) hat, bevor die Mannschaften ihre Aufgaben wechseln.

Zusammenfassung der Übungsdurchführung:
  • zwei Mannschaften einteilen
  • Angreifer startet in das Feld und bekommt ein Zuspiel vom Mitspieler
  • frontale “1 gegen 1” Situation
  • Torerzielung für Angreifer erst ab markierter Schusszone
  • Verteidiger können von überall in die Kontertore passen


Aufrufe: 019.1.2017, 13:00 Uhr
Christoph SchlieweAutor