2024-04-25T10:27:22.981Z

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Wolfgang Wittig
Wolfgang Wittig

Für ihn ist jeden Tag Bescherung

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Seine Fußball-Karriere hing zeitweise am seidenen Faden aber aufgegeben hat er nie: Leon Neldner ist beim VfB zurück auf dem Platz.
"Leon wer?", könnte sich so mancher Fan fragen. Immerhin stand der offensive Mittelfeldspieler im Spätsommer 2016 nur viermal für den VfB in einem Pflichtspiel auf dem Platz ans letzte kann er sich gut wie ungern erinnern.

"Ich wurde in der 56. Minute beim Spiel in Hildesheim eingewechselt und bin etwa zehn Minuten vor Schluss umgeknickt", blickt der 22-Jährige zurück und ergänzt: "Das Auswechselkontingent war bereits ausgeschöpft, so dass ich bis zum Abpfiff durchgespielt habe."

Eine Untersuchung ergab, dass sich der gebürtige Molberger bei der 1:2-Pleite der Auswahl des damaligen VfB-Trainers Dietmar Hirsch einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Damit war klar, dass das Talent, das 2008 vom BV Cloppenburg zum Nachwuchs von Werder Bremen gegangen war und danach über den VfL Osnabrück sowie die U-23-Teams des FC St. Pauli und des 1. FC Köln nach Oldenburg kam, sich nicht nur in die damals wachsende Verletztenliste des Regionalligisten einordnete. Er würde mindestens ein halbes Jahr lang ausfallen.

Dass er inzwischen mehr als 15 Monate auf seinen nächsten Einsatz warten muss, hätte Neldner damals nicht gedacht. "Es ist schon bitter, länger als ein Jahr nur zuschauen und nicht mitspielen zu können", sagt Neldner. Nach zwei Operationen, der Reha sowie unzähligen physiotherapeutischen Anwendungen blickt er in diesen Tagen aber voller Tatendrang in die Zukunft.

"Ich bin jetzt nach der super starken Arbeit des Reha-Zentrums Medicos vom FC Schalke wieder soweit, dass ich voll belastbar bin", erzählt der Mittelfeldspieler. Anfang November ging es unter physiotherapeutischer Anleitung erstmals wieder auf den Platz, inzwischen hat er auch wieder zahlreiche Einheiten im Mannschaftstraining hinter sich gebracht.

Auch wenn es manchmal wehtut, genießt der 22-Jährige nach der langen Leidenszeit jede Sekunde auf dem Platz. "Ich habe viel Aufwand betrieben und mich professionell vorbereitet. Schließlich möchte ich den Trainer davon überzeugen, dass ich wieder fit bin und auf einen Einsatz brenne", sagt Neldner.

Er hatte sogar schon auf einen Einsatz vor der Winterpause spekuliert. Die Absagenflut der vergangenen Wochen machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Nun heißt es weiter warten, auch über die Feiertage an der Fitness arbeiten und sich ab dem Vorbereitungsstart am 8. Januar für weitere Einsätze aufdrängen.

"Leon bekommt natürlich eine faire Chance", freut sich VfB-Trainer Stephan Ehlers auf den Quasi-Zugang: "Er bringt als klassischer Zehner Qualitäten mit, die wir sonst nicht so im Team haben, und wäre zum Beispiel in einem 4-2-3-1-System eine Option."

Nach der langen Verletzungszeit möchte Neldner dem Verein beweisen, was er kann. Schließlich sei es "etwas Besonderes, für den VfB Oldenburg zu spielen". Dass es vor Weihnachten nicht mehr zu einem Einsatz gereicht hat, ist für ihn egal. Er ist froh, überhaupt wieder mit den Teamkollegen auf dem Platz stehen zu können. Aus Fußballer-Sicht ist für ihn jetzt jeden Tag Bescherung.

Aufrufe: 023.12.2017, 09:00 Uhr
Wolfgang Wittig und Jan Zur BrüggeAutor