2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Kapitän Timo Leicht präsentiert den Meisterwimpel und die Kollegen feiern.  Foto: Schwabenpress
Kapitän Timo Leicht präsentiert den Meisterwimpel und die Kollegen feiern. Foto: Schwabenpress
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FTSV Kuchen feiert Aufstiegsparty

Der FTSV Kuchen feiert die Rückkehr in die Bezirksliga

Der FTSV Kuchen feiert die Rückkehr in die Bezirksliga und will auch eine Etage höher an seinem Kurs festhalten: Die Kuchener setzen weiter verstärkt auf den eigenen Nachwuchs.

Kuchener verstehen nicht nur zu gewinnen, sie können auch feiern. Nach dem 4:2-Sieg in Eschenbach stieg die erste spontane Party in der Kabine, danach im Eschenbacher Klubhaus. Dadurch verzögerte sich die Fete an der Bahnhofsturnhalle, die als Saisonabschluss ohnedies geplant war. Anschließend machte sich ein Großteil der Mannschaft auf einen ebenfalls lange gebuchten dreitägigen Ausflug nach Österreich.

Einer feierte trocken mit. Trainer Martin Braunmiller trinkt nie Alkohol und macht von diesem Grundsatz „auch bei solchen Anlässen keine Ausnahme“. Dass seine Schützlinge einige Gläschen Hochprozentiges zu sich nahmen, stört den Abstinenzler nicht. „Das haben sich die Jungs verdient“, lobt der Coach seine Spieler für ihre „großartige Mentalität“. Die zeigten sie auch im entscheidenden Spiel in Eschenbach, das sie nach 0:2-Rückstand noch drehten. Wegen dieser Dramaturgie geriet die Meisterfeier „noch ein wenig ausgelassener“ als sie sonst verlaufen wäre, vermutet der Coach.

Braunmiller bastelt derzeit gemeinsam mit Spielleiter Achim Schöll an der künftigen Mannschaft. Die muss ohne ihren Kapitän auskommen, Timo Leicht zieht’s zum künftigen Ligarivalen FC Donzdorf. „Der Verlust tut uns weh“, sagt Schöll. Immerhin kommt mit Alexander Kienbacher ein Hochkaräter zurück. Der ehemalige Kuchener wechselte einst zu Verbandsligist SV Göppingen und spielte danach während seines Studiums in Konstanz bei einem Landesligisten. Jetzt zieht’s ihn zurück in die Heimat.

Der Kienbacher-Transfer fällt in die originäre Kuchener Personalpolitik: Der FTSV setzt auf eigene Spieler. Diesen Weg will der Coach „konsequent weitergehen – unabhängig von der Liga“. Braunmiller selbst ist gelebte Kuchener Kontinuität. Der 32-Jährige gehört seit zwölf Jahren zum FTSV, elf davon arbeitete er als Trainer, zunächst in den Juniorenmannschaften und seit sechs Jahren leitet er die Geschicke des Männerteams.

Braunmiller denkt nicht daran, seine Mannschaft mit Hochkarätern aufzurüsten, die sich der FTSV ohnehin nicht leisten kann. Außer Kienbacher will der Coach „maximal drei Neue“ holen. Dabei gilt das, was für alle Kuchener Neuverpflichtungen von außerhalb gilt: Der Spieler darf nichts kosten und er muss besser sein als derjenige, der diese Position bislang einnahm. Das engt den Handlungsspielraum ein, was Braunmiller nicht stört. Er hat fast grenzenloses Vertrauen in seine junge Mannschaft, die auch in der Bezirksliga „ihre Punkte holen wird“, verspricht er.

Ein paar mehr als beim letzten Versuch dürfen es schon sein. Vor drei Jahren stieg der FTSV über die Relegation auf und sofort wieder ab. Diesmal würden die Kuchener gerne länger bleiben.

Aufrufe: 09.6.2017, 08:30 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor