2024-04-24T13:20:38.835Z

Turnier
Jubel nach 18 langen Jahren: SC-Kapitän Basri Ponik präsentiert den GZ-Pokal und die Teamkollegen machen die Welle. Foto: Schwabenpress
Jubel nach 18 langen Jahren: SC-Kapitän Basri Ponik präsentiert den GZ-Pokal und die Teamkollegen machen die Welle. Foto: Schwabenpress
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SC Geislingen II gewinnt zum zweiten Mal den GZ-Pokal

Der Triumph des unbedingten Willens

Im Finale in Gruibingen setzte sich der SC gegen den TKSV Geislingen völlig zurecht 3:1 nach Verlängerung durch.

Die Mentalität hat das Turnier entschieden. „Die wollten es einfach mehr als wir“, lobt TKSV-Trainer Hüseyin Sen den Gegner. In den Tagen von Gruibingen ritt der SC ritt auf einer Euphoriewelle durch das Turnier, die keiner aufhalten konnte. 1:3-Rückstand im Halbfinale gegen Deggingen, egal. 0:1-Pausenrückstad im Endspiel, auch egal. Am Ende stand jeweils der Triumph des Willens.

18 Jahre lang mussten die Geislinger auf ihren zweiten Erfolg im GZ-Pokalturnier warten. Nach 1999 kam lange nichts mehr vom SC II, bei diesem Turnier hat die Mannschaft alle Widerstände aus dem Weg geräumt. Der erste Widerstand baute sich schon nach zwei Minuten auf, als SC-Keeper Jonas Pangerl den Freistoß von Ergün Sevdi gerade noch um den Pfosten drehte. Als drei Minuten später Fatih Akinci frei vor Pangerl auftauchte, war er machtlos.

Rückstände wirken sich auf die SC-Fußballer belebend aus. Im entscheidenden Gruppenspiel drehten sich gegen Bezirksligist Kuchen ein 0:1 binnen weniger Minuten, im Halbfinale machte das 1:3 so richtig Beine und gestern Abend beflügelte das frühe Tor eher den SC als den TKSV. Die Türken, klagt Trainer Sen, standen nach dem Treffer „nur noch hinten drin“ und warteten förmlich auf den Ausgleich. Mit dem ließ sich der Gegner Zeit bis nach der Pause.

Mit dem Auftritt in Hälfte eins war Ponik allenfalls mäßig zufrieden, in Durchgang zwei packten seine Zöglinge einige Schippen drauf. Der kurz zuvor eingewechselte Ramiz Önder glich per Kopf aus (45.) und raubte damit dem TKSV „jegliches Selbstvertrauen“, diagnostiziert Sen. Spätestens nach dem Ausgleich war „klar erkennbar“, welches Team das Spiel gewinnen wird, sagt Ponik.

Mit viel Leidenschaft verteidigten die Türken ihr Tor, offensiv meldeten sie sich immer mehr vom Spielbetrieb ab. Sie haben für den Geschmack ihres Trainers „viel zu viele Fehler gemacht“ und sind nicht mit der wuchtigen Überzeugung aufgetreten wie etwa beim 4:2 gegen Bezirksligist Obere Fils im entscheidenden Gruppenspiel. Der SC, attestiert Sen, war „läuferisch stärker als wir“.

Den unbedingten Willen trugen die Akteure des Sportclubs durch das gesamte Turnier. Nach fünf Minuten in der Verlängerung schlug er sich auch im Zahlenwerk nieder. Als Thilo Mühlhäuser mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze traf, war die Partie praktisch entschieden. Zu dürftig waren die Offensivbemühungen des TKSV, allein Torjäger Tamer Tok hätte per Kopf nach Pangerl-Fehler beinahe ausgeglichen (68.). Basri Ponik machte mit dem 3:1 drei Minuten vor Schluss den Deckel drauf, danach stand der schwarz-weißen Partynacht nichts mehr im Weg.

Neben dem Wanderpokal nimmt der SC auch 650 Euro Prämie mit, der TKSV tröstet sich mit 400. Den unterlegenen Halbfinalisten TV Deggingen und SG Hausen-Überkingen bleiben je 200. Für Tamer Tok waren die 125 Euro für den besten Schützen des Turniers ein schwacher Trost, er hätte lieber den GZ-Pokal in Händen gehalten. Den aber hatte sich gestern Abend der SC „total verdient“, gesteht Tok.

Aufrufe: 04.8.2017, 07:14 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor