Schlechte Karten für die FT Jahn

„Es ist das gleiche wie bei meinem Bruder. Er hat einen Schlag in den Bauch bekommen“, sagte Matthias Neumann. Bei seinem Bruder Stefan war, wie berichtet, eine Arterie im Bauch gerissen, eine Notoperation rettete ihm das Leben. Martin Maier war nach Spielende ins Krankenhaus gebracht worden. „Er kam gleich in den OP, vermutlich ein Milzriss“, teilte Jahn-Vorsitzender Alfred Gebuhr später auf Anfrage mit.

Doch was hätte Matthias Neumann auch zum Spiel sagen sollen? In der ersten Halbzeit war sein Team klar unterlegen und als man gleich zu Beginn in der zweiten Druck machte und Gernlinden ins Wanken geriet, passierte der unglückliche Zusammenprall – Gernlinden nutzte das leere Landsberger Tor zum 3:0 und ab diesem Zeitpunkt war die Partie entschieden.

Verloren haben die Landsberger das Spiel aber in Halbzeit eins. In allen Belangen war man den Gästen unterlegen – spielerisch, körperlich und auch von der Aggressivität her. Gernlinden konnte nach Belieben schalten und walten, Jahn lief meist hinterher. Zwei Abschlüsse konnten von den Gastgebern notiert werden, bezeichnend war, dass Gernlindens Keeper in der 45. Minute zum ersten Mal einen Schuss halten musste.

Stattdessen waren die Jahnler mit „nur“ zwei Gegentreffern noch gut bedient, denn Martin Maier holte noch einiges raus. In der 14. und 26. Minute war aber auch er machtlos: Mit schnellen und passsicheren Angriffen hebelten die Gäste die Jahn-Abwehr aus und erzielte zwei – wenn es auch aus Jahn-Sicht schwerfällt – schöne Treffer. Christian Muth und Franz Altmann waren die Schützen. Bezeichnend für die erste Halbzeit: Matthias Neumann forderte seine Spieler auf: „Ich müsst dagegenhalten, das ist kein A-Jugend-Spiel.“

In der zweiten Halbzeit konnten die Landsberger es besser umsetzen und schnürten Gernlinden ein. Die Gäste mussten sich mit Befreiungsschlägen retten und plötzlich zeigten sich auch bei ihnen Nerven. Doch das unglückliche 3:0 durch Daniel Dechent beendete alle Hoffnungen auf Landsberger Seite. Hoch anrechnen muss man dem Team, dass es bis zur letzten Minute nicht nachgelassen hat. Allerdings wurde das Spiel jetzt immer nickliger. Kleine und grobe Fouls ließen kaum mehr Spielfluss zustandekommen. Inzwischen wurde fast mehr diskutiert als gespielt und auch die Atmosphäre am Spielfeldrand wurde hitziger.

Als in der 63. Minute auch noch das 4:0 für die Gäste durch einen direkt verwandelten Freistoß von Guido Ziegler fiel, musste man schon ein Debakel für die Jahnler befürchten, doch die Mannschaft kämpfte weiter. Nun gelangen auch einige schöne Kombinationen und immerhin den inzwischen absolut verdienten Ehrentreffer konnten die Landsberger noch verbuchen.

In der 79. Minute traf der eingewechselte Benjamin Neumayer zum 1:4. Jahn versuchte zwar noch, ein weiteres Tor nachzulegen, doch in der Abwehr stand Gernlinden sehr kompakt. Am kommenden Samstag, um 16 Uhr, findet in Gerlinden das Rückspiel statt. Dort allerdings einen 1:4-Rückstand aufzuholen dürfte ganz, ganz schwer werden.