2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten
Zwickau-Trainer Torsten Ziegner. Foto: Kay Harzmann
Zwickau-Trainer Torsten Ziegner. Foto: Kay Harzmann

Zwickau-Trainer Ziegner bestreitet "Scheiß Türke"-Aussage

FSV fühlte sich in Babelsberg "nicht willkommen" / Zwickauer reagieren in einer offiziellen Mitteilung auf die Vorwürfe

Nach der Brandrede von Babelsbergs Trainer Cem Efe, nach dem Spiel zwischen dem SV Babelsberg und dem FSV Zwickau, gibt der FSV Zwickau eine Pressemitteilung heraus, in der Trainer Ziegner die Behauptung als haltlos zurückweist. Hier die Erklärung im Wortlaut:

Der Vorwurf, unser Cheftrainer Torsten Ziegner habe am letzten Sonntag im Verlauf des Regionalligaspieles beim SV Babelsberg 03 einen gegnerischen Spieler mit den Worten „Scheiß Türke“ beleidigt, wird nach Rücksprache mit Herrn Ziegner als haltlos zurückgewiesen. Dies gilt auch bezüglich des zuvor vom SV Babelsberg erhobenen Vorwurfes, dass eine solche Äußerung durch ein Mitglied der Wechselbank des FSV Zwickau getätigt worden wäre.

Weil wir als Verein mit möglichen fremdenfeindlichen, undemokratischen oder unsportlichen Tendenzen ernsthaft umgehen, wurde dieser Vorwurf von uns recherchiert und muss im Ergebnis als haltlos zurückgewiesen werden.

Der FSV Zwickau, seine Gremien und Mitglieder, verstehen sich als politisch neutral, wobei Dinge wie Toleranz, Menschlichkeit und fairer Sportsgeist aus unserer Sicht unverhandelbare und nicht zur Disposition stehende Werte sind.

Bezüglich der behaupteten Äußerung unseres Spielers Zimmermann nach dem Spiel haben wir mit Herrn Zimmermann gesprochen. Dieser bestätigt, dass er die Äußerung „nur Ausländer hier“ nach dem Spiel getätigt hat, unmittelbar nach dem er beim Gang Richtung Kabine von Babelsberger Zuschauern auf der Haupttribüne mit Bechern beworfen und beleidigt wurde. Unabhängig von der vorausgegangenen Situation hat Herr Zimmermann hier klar gegenüber uns ein Fehlverhalten eingeräumt und bedauert, was nach unseren oben genannten Wertevorstellungen disziplinarische Konsequenzen haben wird. Eine tiefergehende, hinter dieser Aussage stehende rassistische oder menschenverachtende Grundhaltung konnten wir bei Herrn Zimmermann nicht feststellen.

Wir als Zwickauer Verantwortliche und Aktive haben uns am Sonntag in Babelsberg nicht wirklich als willkommene Gäste gefühlt. Angefangen von pauschal assoziierenden Plakaten über die Gesinnung der Sachsen, Beschimpfungen als Nazis bis hin zu fortgesetzten Provokationen durch Babelsberger Aktive auf dem Spielfeld und dem möglicherweise nicht ganz spontanen „Wutausbruch“ von Cem Efe konnte man schon den Eindruck gewinnen, dass von Babelsberger Seite mit einer pauschalierten und vorgefertigten Meinung in dieses Spiel gegangen wurde.

Ohne dies überbewerten zu wollen, müssen wir festzustellen, dass wir mit oben genannten Problemen bislang bei noch keinem anderen Verein konfrontiert waren.

Dennoch halten wir es mit dem Schlusssatz von Cem Efe, dass es unsere Aufgabe ist, gemeinsam mit dem Verein SV Babelsberg 03 und deren Verantwortlichen wieder eine gemeinsame Basis für einen zukünftig von fairem Sportsgeist geprägten Wettkampf herzustellen.

Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung des FSV Zwickau e.V.

Aufrufe: 03.11.2015, 13:18 Uhr
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