2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Imago Images

VfB Lübeck gibt erneut ein Spiel aus der Hand

1:2 in Zwickau

Eine bittere Lektion bekam der VfB zum Jahresauftakt beim bisherigen Tabellennachbarn FSV Zwickau erteilt – bitter vor allem, weil es zum wiederholten Mal vorkam, dass die Grün-Weißen ein in der ersten Halbzeit gut geführtes Spiel aus der Hand gaben.
Nach einer äußerst schwachen zweiten Hälfte durfte sich über den 2:1 (0:1)-Erfolg der Westsachsen im VfB-Lager niemand beklagen, obwohl – oder besser gerade weil – diese Niederlage für die Lübecker gegen keineswegs bessere Gastgeber völlig unnötig war.

Drei Veränderungen hatte Trainer Rolf Landerl gegenüber dem enttäuschenden 0:2 gegen Meppen im letzten Spiel vor Weihnachten vorgenommen: Der wiedergenesene Mirko Boland, Nico Rieble und Pascal Steinwender standen anstelle von Soufian Benyamina, Thorben Deters und Marvin Thiel in der Startelf. Zudem war erstmals seit dem 3. Spieltag Elsamed Ramaj nach überstandenem Schlüsselbeinbruch wieder im Kader.

Die erste Halbzeit lief dabei überwiegend so, wie es sich Rolf Landerl und sein Trainerteam vorgestellt hatten. Zwar gestalteten die Zwickauer die Partie optisch durchaus offen. Doch mit dem Ball wussten die Sachsen in dieser Phase nicht allzu viel anzufangen. Einzig im Anschluss an ruhende Bälle geriet das Tor von Lukas Raeder ab und zu ein wenig unter Druck. Doch Ronny König (27.) setzte einen Schuss links am Tor vorbei und Dustin Willms (41.) scheiterte aus 18 Metern an Raeder, der ansonsten auch bei hohen Bällen im Strafraum präsent war.

Der VfB war offensiv das deutlich gefährlichere Team und brachte das FSV-Tor insbesondere in Gefahr, wenn schnell der Weg in die Tiefe gesucht wurde. Yannick Deichmann verzog aus halblinker Position bei der ersten guten Möglichkeit (7.). Verteidiger Jozo Stanic war in höchster Not gegen den durchgebrochenen Steinwender zur Stelle, der nach einem Steilpass von Rieble in den Strafraum eingedrungen war (12.). Auch bei einer weiteren Möglichkeit für Steinwender war gerade noch ein Zwickauer Fuß dazwischen (18.).

Die Lübecker Führung war aber durchaus verdient: Boland erkannte aus halblinker Position die Lücke in der Deckung der Gastgeber, schickte Deichmann in die Gasse, der den Ball im richtigen Moment an Torhüter Johannes Brinkies vorbei ins rechte untere Toreck spitzelte – 0:1 (35.).

Doch mit der Führung im Rücken tankten die Grün-Weißen nach der Pause überraschend kein zusätzliches Selbstvertrauen. Im Gegenteil: Die nun unter Zugzwang stehenden Gastgeber schafften es mit einfachen Mitteln, den VfB zu beeindrucken. Die Grün-Weißen ließen sich tiefer zurückfallen und schafften es nur noch selten, sich effektiv zu befreien.

Der FSV war zielstrebiger und arbeitete sich auch über zahlreiche Standardsituationen ins Spiel. Ein Schuss des eingewechselten Morris Schröter (47.) war ein frühes Warnsignal für den VfB. Raeder parierte einen Drehschuss von König (54.) und einen Schuss von Willms (63.). In dieser Phase war es nicht überraschend, dass der Ausgleich fiel. Leon Jensen hatte Zeit für eine präzise Flanke, in die sich König zwischen Tommy Grupe und Raeder warf und den Ball zum 1:1 ins Netz bugsierte (64.).



Der VfB fand auch anschließend nicht den Rhythmus der guten Hälfte wieder, hatte nun aber zumindest wieder ein paar Ansätze von Kontern. Dabei war es auch Pech, dass ein zumindest grenzwertiger Armeinsatz von Jensen gegen den fast durchgebrochenen Joker Ramaj vom insgesamt großzügig leitenden Schiedsrichter Florian Lechner nicht geahndet wurde (78.). Zudem lenkte Keeper Brinkies einen Schuss von Deters zur Ecke (82.). Doch über die insgesamt enttäuschende zweite Hälfte konnten diese Szenen nicht hinwegtäuschen. So schlug erneut der FSV zu. Ein Schuss des eingewechselten Manfred Starke strich durch mehrere VfB-Beine hindurch und schlug genau neben dem rechten Pfosten zum 2:1 ein (84.). In den Schlussminuten hatten die nun natürlich wieder drückenden Grün-Weißen keine klare Gelegenheit mehr, um zumindest noch einen Punkt aus Sachsen mit auf die Heimfahrt zu nehmen.

Für die VfB-Elf heißt es nun, diese große Enttäuschung einerseits schonungslos zu analysieren, andererseits aber auch schnell abzuhaken. Bereits am Mittwoch gegen Waldhof Mannheim und am Sonnabend gegen Hansa Rostock stehen weitere wichtige Bewährungsproben an – und mit diesen ist dann erst die Hinrunde in dieser Mammutsaison abgeschlossen.

FSV Zwickau: Brinkies – Stanic, Nkansah, Frick, Schikora – Reinhardt (46. Jensen), Könnecke – Wolfram (46. Schröter), Willms, Coskun (61. Starke) – König.

VfB Lübeck: Raeder – Riedel, Grupe, Okungbowa – Steinwender (84. Malone), Zehir, Mende, Boland (61. Deters), Rieble – Deichmann, Röser (69. Ramaj).

SR: Florian Lechner (Hornstorf).

Zuschauer: keine.

Tore: 0:1 Deichmann (35.), 1:1 König (64.), 2:1 Starke (84.).

Gelbe Karten: keine.
Aufrufe: 011.1.2021, 07:54 Uhr
VfB Lübeck/redAutor