2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Ausschreitungen mit Handgreiflichkeiten beim Wochenspiel in Amöneburg, Spielabbruch in Sonnenberg. In der A Liga Wiesbaden gab es einige unschöne Nebenskriegsschauplätze.
Ausschreitungen mit Handgreiflichkeiten beim Wochenspiel in Amöneburg, Spielabbruch in Sonnenberg. In der A Liga Wiesbaden gab es einige unschöne Nebenskriegsschauplätze. – Foto: Volkhard Patten

Polizeieinsatz in Amöneburg - Spielabbruch in Sonnenberg

Handgreiflichkeiten zwischen Spielern und Zuschauern beim Wochenspiel in Amöneburg +++ Sonnenberg vs Igstadt abgebrochen

Wiesbaden. Das braucht kein Mensch: In der Nachspielzeit des Wochentagspiels der Wiesbadener A-Liga zwischen der Spvgg. Amöneburg und Schwarz-Weiß gab es Handgreiflichkeiten. In seinem Sonderbericht habe der Schiedrichter Tätlichkeiten in Zusammenhang mit Spieler und Zuschauern bestätigt, erläutert Klassenleiter Matthias Ott, der die Angelegenheit ans Sportgericht weitergegeben hat. Das Match sei beim Stand von 1:2 regulär zu Ende gegangen. Für Schwarz-Weiß habe es kurz vor Schluss eine Rote Karte gegeben, für Amöneburg vor den Ausschreitungen, die in Polizeipräsenz, Blessuren und Anzeigen mündeten, eine Gelb-Rote. “Es war ein trauriger Fußballabend. Da Anzeigen im Raum stehen, werden wir als Verein vorerst kein Statement abgeben”, stellte Schwarz-Weiß Trainer Jean-Pierre Gersdorf klar. Auch seitens der Amöneburger verzichtete man aufgrund der laufenden Ermittlungen auf eine Stellungnahme. Nach Vorkommnissen bei Spielen des FSV Hellas Schierstein II und des FC Maroc II ist es der dritte Fall in Wiesbaden in Verbindung mit gewalttätigen Szenen. Liga-Chef Ott weiß als Besucher des Spiels FSV Wiesbaden gegen SV Italia aber auch, dass es anders geht: „Alles verlief sehr harmonisch und fair. Auch die Partie zwischen Sonnenberg II und der SG Rambach/ Igstadt/ Kloppenheim wurde nach einer verbalen Entgleisung eines Sonnenberg-Akteurs gegenüber dem Schiedsrichter abgebrochen.

Italia hielt bis zur 20. Minute gut mit, hatte den Portugiesen anschließend aber nur noch wenig entgegenzusetzen. PSV-Keeper Gianluca da Costa Radtke parierte in einer Druckphase der Azzurri einen Strafstoß und ebnete so den Weg für den Heimsieg. Auch Gabriel Müller ackerte unermüdlich in der Defensive des Aufsteigers und verdiente sich von PSV-Legende Victor Campos-Aires das Prädikat „Kampfschwein“. Tore: Pedro Mina Alves (3), Pascal Rehfeld, Francesco Sanfilippo, Dario Barreira/ Azad Yasar.

Maikel Pfaff sicherte den Gästen in der zweiten Halbzeit die drei Punkte mit einem Doppelpack. Amöneburg-Coach Marc Diehl zeigte sich trotz der Niederlage durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: „Aus meiner Sicht war es ein Spiel auf Augenhöhe. Naurod war am Ende diese zwei Abschlüsse besser als wir. Von uns war es aber spielerisch und kämpferisch die beste Partie in dieser Saison.“

Die junge Nordenstadter Mannschaft geriet, nach einer knappen 0:1-Niederlage unter der Woche gegen den TuS Medenbach, am Wochenende wieder unter die Räder. „Es war eine einseitige Angelegenheit. Das ist eben einfach eine blutjunge Truppe, die konnte nicht so dagegenhalten. Trotzdem haben sie bis zum Ende tapfer gekämpft“, erkannte Delkenheims Thomas Pfaffendorf an. Tore: Ahmet Natir (2), Niklas Feidt (2), Till Wohlfahrt, Yannic Heider, Eren Yalciner.

Klaus Badal sicherte zwölf Minuten vor Ende vom Punkt den erlösenden Auswärtssieg, boten die Gastgeber der Germania zuvor überragend Paroli. Für FSV-Coach Bekir Yilmaz war der Verantwortliche für den ausbleibenden Punktgewinn nach dem Spiel klar: „Wäre heute ein „normaler“ Schiedsrichter dagewesen, hätten wir locker einen Punkt geholt oder vielleicht sogar gewonnen. Ich weiß nicht, warum man einen Schiri, der das Spiel von der Mittellinie aus leitet, zu so einem Spiel schickt. Er hat das Spiel in der 85. Minute auch einfach abgepfiffen, obwohl es zuvor viele Unterbrechungen gab. Wir waren zu dieser Zeit am Drücker. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, mit den Jungs bin ich super zufrieden.“ Weitere Tore: Fatih Albayrak/ Edis Sikiric.

Medenbachs Schlussmann Pierre Liehmann wurde zum Mann des Spiels und parierte einige Unhaltbare. „Was uns in den letzten Spielen gefehlt hat, waren die Chancen. Die hatten wir heute, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Uns fehlt im Moment aber einfach das nötige Glück“, kommentiert Jürgen Malyssek die magere Punkteausbeute der Blau-Gelben, mit lediglich drei Punkten aus sechs Spielen. Arthur Baal, Sebastian Anna und Benjamin Free knipsten für Medenbach. Patrick Hüthwohl erzielte das Tor für den Gastgeber.

Der VFR dominierte die Partie nach Belieben und sorgte bereits zur Pause für klare Verhältnisse. Einzig in der Schlussviertelstunde wurde man beim Stand von 5:0 nachlässiger und ließ nach drei Gegentreffern noch einmal minimale Spannung aufkommen. Papasalifu Darboe zauberte auf dem linken Flügel und leitete mit den ersten beiden Treffern den Heimsieg ein. Weitere Tore: Amr Khaled Eletr (2), Samih Sabbar/ Sebastian Brandt, Jamal Amarir, Mathias Raffauf.

Hajduk siegte völlig verdient und hätte zur Pause bereits höher führen müssen. „Wir haben klar dominiert. Nachdem wir uns in den letzten Wochen mit den Verletzten und den Niederlagen so gequält haben, hat die Mannschaft dieses Erfolgserlebnis unbedingt gebraucht“, zeigte sich Zeljko Novak mehr als erleichtert. Sergej Hermann opferte sich an diesem Sonntag für den SVH voll auf. Er spielte zunächst 90 Minuten für die Reserve, ging anschließend auch in der Ersten über die volle Distanz und schnürte sogar einen Doppelpack. Weitere Treffer: Emanuel Vlahic-Puljic, Ivan Dimitrov, Dimitar Garchev/ Nasri Mohamed, Edin Demiri.

Sonnenbergs Zweite ging früh durch ein Eigentor von Nahir Acar in Führung und verwaltete diese bis kurz vor Schluss. Dann kam es zum Spielabbruch. Sonnenbergs Stefan Behlen, der selbst nicht das komplette Spiel verfolgte, erklärte: „Was jetzt genau los war blieb mehr oder weniger ein Geheimnis des Schiedsrichters. Es kam aber leider etwas Verbales von einem unserer Spieler. Alles Weitere müssen wir jetzt aber erstmal abwarten." Igstadts Michael Weiß hörte beim Unparteiischen genauer hin: "Er meinte er fühle sich nicht mehr sicher. Insgesamt war es bis dahin aber kein übermäßig hitziges Spiel und auch nach dem Abbruch war alles ruhig."

Aufrufe: 027.9.2020, 23:05 Uhr
Alexander KnittelAutor