2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Die Rückrunde läuft: Union Fürstenwalde kann auch in Leipzig gegen RB II einen Dreier entführen. Archiv-Foto: M. Rieckmann
Die Rückrunde läuft: Union Fürstenwalde kann auch in Leipzig gegen RB II einen Dreier entführen. Archiv-Foto: M. Rieckmann

Der FSV Union ist viertbeste Rückrundenmannschaft

Der Regionalliga-Aufsteiger aus Fürstenwalde bezwang am vergangenen Spieltag die Reserve von RB Leipzig und beweist, dass sie auch mit den Besten mithalten können

Der FSV Union Fürstenwalde hat das Freitagsspiel der Regionalliga Nordost beim Tabellenvierten RB Leipzig II mit 1:0 gewonnen - und ist jetzt viertbeste Rückrundenmannschaft. Das Tor des Abends erzielte der 21-jährige Will Siakam.

Es gibt leichtere Aufgabe, als bei der Reserve der Leipziger Rasenballer anzutreten. Vor allem, wenn wichtige Stammspieler fehlen, die entweder verletzt sind, gesperrt, oder im Vorfeld mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen haben wie der elffache Torschütze Darryl Geurts. Entsprechend stellte sich die Fürstenwalder Mannschaft fast von selbst auf. Trainer Matthias Maucksch ersetzte die fehlenden Innenverteidiger durch Paul Karaszewski und Christian Mlynarczyk, im Mittelfeld durfte Will Siakam für Geurts ran.

Von Beginn an war die Marschrichtung klar: Die Spreestädter zogen sich bei Ballverlust weit in die eigene Hälfte zurück und ließen den Gastgebern im letzten Drittel nur wenig Raum zu agieren. "Wir wussten, dass die Leipziger die besseren Einzelspieler haben, deshalb mussten wir über die mannschaftliche Geschlossenheit kommen" sagte Maucksch.

Die U23 der Bullen tat sich sichtlich schwer, hinter die Abwehr des FSV Union zu kommen oder den Raum zwischen den Viererketten zu bespielen. So hatte denn auch der Gast die erste nennenswerte Chance: Nach einer Ecke von Rico Gladrow verlängerte IngoWunderlich den Ball Richtung langes Eck, wo RB-Abwehrspieler Anthony Barylla gerade noch auf der Linie klärte (5.).

In der Folge ergaben sich allerdings kaum noch Möglichkeiten, weil die Unioner zu tief in der eigenen Hälfte den Ball eroberten und so gegen gut stehende Leipziger kaum Umschaltmomente hatten. In der Offensive kamen die Einheimischen aber eben nur schwer in die Gänge. Ein sehenswerter Distanzschuss von John Patrick Strauß, den Daniel Bittner um den Pfosten lenkte (14.), und ein Versuch von Timo Mauer, der übers Gebälk ging (25.), blieben die einzigen erwähnenswerten Chancen der Hausherren in der ersten Halbzeit.

Mit dem Wiederanpfiff überraschte die Maucksch-Elf mit einem sehr aktiven Beginn die Leipziger - und ging in dieser Phase verdient in Führung, als Siakam nach einer flachen Eingabe an der richtigen Stelle lauerte und den Ball an Benjamin Bellot vorbei ins Tor legte - sein dritter Saisontreffer.

In der Folge wurden die Gastgeber "mit dem Ball zu hektisch und ohne Ball zu ruhig", wie Heimtrainer Robert Klauß befand. Eine kurze Drangphase überstanden die Fürstenwalder schadlos - verpassten aber, den Sack zuzumachen, als Martin Zurawsky nach einem Konter allein vor Bellot scheiterte.

"Wir wussten, dass wir gegen eine der spielstärksten Mannschaften der Liga alles mobilisieren, alles in die Waagschale werfen müssen - und das unter so schwierigen personellen Bedingungen. Man sieht, dass die Truppe zusammengewachsen ist und die richtige Mentalität hat", lobte Trainer Maucksch beinahe überschwänglich.

Aufrufe: 08.5.2017, 08:53 Uhr
MOZ.de / Alexander KunzeAutor