2024-04-16T09:15:35.043Z

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Hat die Sehnsucht nach dem Re-Start in ein Musikvideo transportiert: Fußball-Schiri Gregor Demmer.
Hat die Sehnsucht nach dem Re-Start in ein Musikvideo transportiert: Fußball-Schiri Gregor Demmer. – Foto: privat

Wenn Schweiß in der Luft und Bratwurstduft so sehr fehlen

Mut machen, Sehnsüchte wecken, aber auch einen klaren Appell an die Politik richten: Das möchte der Trierer Fußball-Schiedsrichter Gregor Demmer mit einem Musikvideo, das derzeit viral geht. Das große Ziel ist die Rückkehr auf den Platz und damit zum Mannschaftssport.

Laufeinheiten, ein paar Fitnessübungen: Statt demnächst wieder Fußballspiele bis hinauf zur Rheinlandliga zu leiten, kann sich auch der Trierer Schiedsrichter Gregor Demmer aufgrund der Corona-Bestimmungen momentan nur eingeschränkt sportlich betätigen. „Das tut schon weh“, bekennt der 31-Jährige. „Die Herausforderung im Wettkampf, das Auspowern und die sozialen Kontakte fehlen einem sehr.“

Zumindest einen Mutmacher haben Demmer und seine Mitarbeiter des Saarburger Start-up-Unternehmens „Total Fansports“ nun aber entwickelt: Das gut drei Minuten lange Musikvideo „Endlich wieder spielen“ ist eine Cover-Version des 2004 erschienenen Songs „Das Spiel“ von Annett Louisan.

„Der Refrain ‚Ich will doch nur spielen‘ beschreibt die Stimmung vieler Amateursportler so gut, dass wir den Songtext auf die aktuelle Situation umformuliert haben“, berichtet Demmer – und bedankt sich ausdrücklich bei der prominenten Künstlerin für deren „freundliche Unterstützung“. Einfühlsam vorgetragen werden die neuen Liedpassagen von der erst 16-jährigen Marie Grundhöfer aus dem Konzer Stadtteil Obermennig.

Mit Versen wie „Du betrittst das Feld, wirst zum Superheld“, „Nur noch auf der Couch, das füllt dich nicht aus“ oder „Kein Schweiß in der Luft und kein Bratwurstduft“ rufen Demmer und sein Team bestens bekannte, momentan aber so fern liegende Momente in Erinnerung. Das Video scheint den Nerv der Sportler zu treffen: Bereits wenige Tage nach seiner Veröffentlichung ist es in den sozialen Netzwerken hundertfach geteilt und um ein Vielfaches angeklickt worden.

„Wir wollen damit auch auf die große Bedeutung des Sports für die Gesellschaft und die eigene Gesundheit aufmerksam machen“, lässt der als Unparteiischer für den FSV Trier-Tarforst aktive Demmer durchblicken.

An die Politik einen Appell zu richten, bei der Rückkehr zur Normalität auch und vor allem an den Vereinssport zu denken, kam ihm bei der Betreuung zahlreicher Vereine aus ganz Deutschland in den Sinn. Nachdem er mit seinem Geschäftspartner Johannes Nicknig im Frühsommer ein corona-konformes, digitales Einlasskonzept für Schwimmbäder erstellt hatte, passte er die Strukturen auf Fußballvereine an. Mit dem von den Saarburgern entwickelten „Vereinsticket“ ist eine Online-Bestellung und eine Erfassung der Kontaktdaten von Zuhause aus möglich.

„Wir konnten in der kurzen Hinrunde bereits über 80 Vereinen dabei helfen, rund 3 500 Dauerkarten und etwa 16 000 Einzelkarten auszugeben, stehen außerdem mit vielen weiteren Clubs in Kontakt – auch, was deren digitale Weiterentwicklung in Sachen Marketing, Networking und Kommunikation angeht“, sagt Demmer.

Dabei habe er „in Mails und Gesprächen mit den Vereinsvertretern immer wieder gemerkt, wie sehr sich alle nach einer Rückkehr zur Normalität sehnen. Vielen Clubs steht das Wasser schon jetzt bis zum Hals – durch Austritte von Mitgliedern, entgangenen Einnahmen etwa aus Eintritten und Werbung, aber auch durch den zu erwartenden Rückgang von Aktiven.

Einfach „nur spielen“, wie es im Song heißt, würde schon enorm dabei helfen, die Sorgen zu beheben.

Das Musikvideo ist im Internet unter der Adresse www.vereinsticket.de/wieder-spielen abrufbar.

Aufrufe: 014.2.2021, 18:25 Uhr
Andreas ArensAutor