2024-04-25T10:27:22.981Z

Team Rückblick
F: Ferreira
F: Ferreira

"Spielen nicht um die goldene Ananas"

FSV Spachbrücken stellt sich nach verpasstem Aufstieg neu auf

Die FSV Spachbrücken und die Kreisliga A - das scheint eine Ehe zu sein, die ewig hält. Seit 33 Jahren spielt der Reinheimer Ortsteilclub ununterbruchen in der gleichen Spielklasse. Das wird sich auch in der kommenden Saison nicht ändern.

Dabei sah lange Zeit alles nach Meisterschaft und Aufstieg aus für die Freie Sportvereinigung aus Spachbrücken. 23 Spieltage lang grüßte das Team von der Tabellenspitze, holte in dieser Zeit 2,3 Punkte im Schnitt. Nur zwei Unentschieden musste man in der Vorrunde hinnehmen - bei 30:7 Toren. Dem späteren Meister TSV Langstadt schien man zu diesem Zeitpunkt weit enteilt.

Der "Einbruch" kam Ende April. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem der Konkurrent aus Langstadt begann, seine Gegner in Grund und Boden zu spielen. Aus vier Partien holte man nur zwei der möglichen zwölf Zähler und musste den TSV auf der Zielgerade passieren lassen. Auch das Spitzenspiel gegen die Langstädter gab man mit 0:4 aus der Hand. "Gegen diese Mannschaft kann man verlieren", sagt Tim Kraft von der FSV. Die entscheidenden Punkte habe man gegen Groß-Zimmern (0:1) und gegen die SG Mosbach/Radheim (1:1) liegen lassen. "Das waren die Zähler, die uns am Ende zum Titel gefehlt haben."

So blieb den Spachbrückern nur die Relegation gegen den Odenwälder Kreisoberligist SV Lützel-Wiebelsbach und den A-Liga-Vertreter TSV Günterfürst. Der Beginn der "Ehrenrunde" machte Hoffnung. bereits nach wenigen Minuten führte die FSV beim Favoriten mit 1:0, ehe Lützel-Wiebelsbach die Partie noch drehte und am Ende mit 3:1 die Oberhand behielt. "Da war die Enttäuschung riesengroß", erinnert sich Kraft. "Wenn du das erste Spiel verliert, hast du kaum noch eine Chance, das noch zu korrigieren". Das 1:1 im zweiten Spiel gegen Günterfürst beendete letztlich alle Hoffnungen auf den Aufstieg in die Kreisoberliga.

Drei gehen, zwei neue kommen

"Es war schwer, die Spieler wieder aufzurichten", sagt Kraft, der die kommende Saison in der A-Klasse als große Herausforderung sieht. "Es wird viel darauf ankommen, wie man in die neue Runde startet".Zumindest personell tut sich bereits etwas in Spachbrücken. So haben Co-Trainer Sebastian Grob, den es zurück in die nordhessische Heimat zieht, als auch Bastian Riedl und Daniel Wurtz angekündigt, künftig nicht mehr für die FSV aufzulaufen. Riedl will aus persönlichen Gründen kürzer treten, Wurtz laboriert noch immer an den Folgen einer Kreuzbandverletzung, die er sich vor mehr als einem Jahr zugezogen hatte. Dafür hat man mit Nick und Mirco Obertshauser bereits zwei Neuverpflichtung unter Dach und Fach gebracht. Beide kommen vom Ligakonkurrenten aus Groß-Zimmern. Zudem sei man noch in Gesprächen mit weiteren Akteuren. Einen großen Umbruch aber wird es in Spachbrücken nicht geben.

Trotz oder gerade aufgrund der verpassten Chance auf die Kreisoberliga gibt sich Kraft kämpferisch. Mit der SG Ueberau, der TS Ober-Roden II und Vikoria Kleestadt sieht er drei starke Teams vorne. "Eine Übermannschaft wie Langstadt gibt es kommenden Saison nicht mehr". Daher will auch die FSV Spachbrücken versuchen, die gute Vorsaison zu bestätigen. Und auch wenn Kraft kein klares Saisonziel formuliert, stellt er klar: "Um die goldene Ananas wollen wir nicht spielen." Das ist zumindest eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz.

Aufrufe: 012.6.2017, 17:43 Uhr
Frank Leber (Darmstädter Echo)Autor