2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Pokalsiege sind seine Spezialität

Michael Dingels, der Kapitän des Fußball-Rheinlandligisten FSV Salmrohr, will am Samstag gegen die TuS Koblenz in seinem neunten Finale zum neunten Mal den Pott gewinnen.

Keiner der Spieler des FSV Salmrohr und der TuS Koblenz, die am Samstag, ab 14.15 Uhr, beim Bitburger-Rheinlandpokalfinale auf dem Rasen des Appolinarisstadions in Bad Neuenahr-Ahrweiler stehen, hat den Cup bereits acht Mal in die Höhe recken können – außer Michael Dingels. Zwischen 2007 und ‘16 zählte er im Dress des SV Eintracht Trier 05 zu den Seriensiegern. „Das waren gegen Saisonende immer Highlights“, erinnert sich der heute 33-Jährige, der sich nach der vergangenen Saison mit seinem langjährigen Verein nicht mehr auf einen neuen Vertrag einigen konnte und zum gerade in die Rheinlandliga abgestiegenen FSV ging.

Sein erster Pokalsieg im Jahre 2007 gegen den TuS Oberwinter (2:1 nach Verlängerung) genießt in den Erinnerungen einen besonderen Stellenwert, genauso wie das 2:0 vier Jahre später vor fast 5000 Zuschauern im Moselstadion gegen den klassenhöheren Drittligisten TuS Koblenz, aber auch 2013 – bei seinem heutigen Club wird man sich nur ungern daran erinnern – das 4:0 in Salmrohr gegen den FSV.

Oft war die Eintracht mit Dingels in den Finals als Regionalligist der Favorit. In der laufenden Pokalrunde habe man sich anfangs in dieser Rolle schwergetan, erinnert sich der Innenverteidiger aus Sicht des FSV: „Das 5:3 in der zweiten Runde beim B-Ligisten SV Wasserliesch/Oberbillig war noch sehr holprig.“

Spätestens im Viertelfinale gegen das inzwischen als Meister feststehende Oberliga-Topteam Rot-Weiß Koblenz (6:5 nach Elfmeterschießen) und im Halbfinale gegen den eigentlich auch stärker einzuschätzenden Ligakonkurrenten SV Mehring (2:0) habe man sich sehr wohlgefühlt, ohne großen Druck aufspielen zu können, so Dingels. Und am Samstag sind die Kräfteverhältnisse (erneut) klar verteilt: „Koblenz muss gewinnen. Von uns erwartet keiner was. Wenn wir am Ende 0:3 verlieren, ist uns doch keiner böse.“

Kämpfer Dingels, der ob seiner Einsatzfreudigkeit jahrelang der Publikumsliebling bei der Eintracht war („In Salmrohr geht alles etwas ruhiger zu, ich bin aber gut aufgenommen worden, und es passt hier“), weiß, wie man den Koblenzern beikommen kann: „Wir müssen voll dagegenhalten, körperliche Präsenz zeigen und mutig spielen.“

Nach den acht Erfolgen mit Trier nun mal mit Salmrohr den Rheinlandpokal zu gewinnen, hätte einen zusätzlichen Reiz für Dingels, der mit Frau Marina im heimatlichen Nattenheim wohnt und weiter als Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitet. Als Cupsieger und Teilnehmer am DFB-Pokal in die neue Runde zu starten, würde die Vorzeichen für den FSV nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht verbessern.

Für die neue Saison hat er bereits vor Wochen in Salmrohr verlängert. Wie lange er darüberhinaus noch aktiv sein will, möchte Dingels „von Jahr zu Jahr entscheiden“. Mit jener Stabilität, die er nach anfänglichen Verletzungsproblemen in der abgelaufenen Spielzeit an den Tag gelegt hat, würden sie beim FSV sicher gerne noch eine Weile auf ihn zählen.


Extra:

Unter Paul Linz gelang der vorerst letzte Pokalerfolg

Acht Mal gewann der FSV Salmrohr bislang in seiner Vereinsgeschichte den Rheinlandpokal. Zuletzt ging der Pott vor knapp vier Jahren ins Salmtal: Der seinerzeit von Paul Linz trainierte FSV setzte sich am 3. Juni 2015 im Finale von Polch gegen die damals ebenfalls noch in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (und inzwischen in der Kreisliga B Mayen angesiedelte) SpVgg Burgbrohl mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch. „Es war ein zerfahrenes Spiel. Uns merkte man die Bedeutung der Partie an. Schließlich ging es ja damals bereits um weit mehr als 100 000 Euro“, erinnert sich Linz, der den FSV von September 2014 bis Dezember ’16 trainierte. Dem Team seines Ex-Clubs räumt er reelle Chancen gegen die TuS Koblenz ein: „Eine Spielklasse Unterschied ist im Pokal ja nichts.“ Den Finaltag verbringt der 63-Jährige auf seiner Fußballgolfanlage in Riol, wo auch die Vorbereitungen auf das Freizeitturnier am Mittwoch, 29. Mai, auf Hochtouren laufen. „Ich halte mich am Samstag auf dem Laufenden, wie es im Endspiel steht“, kündigt Linz an und macht aus seiner Verbundenheit zum FSV keinen Hehl. ⇥(AA)

Aufrufe: 023.5.2019, 12:01 Uhr
Arens AndreasAutor