Sein erster Pokalsieg im Jahre 2007 gegen den TuS Oberwinter (2:1 nach Verlängerung) genießt in den Erinnerungen einen besonderen Stellenwert, genauso wie das 2:0 vier Jahre später vor fast 5000 Zuschauern im Moselstadion gegen den klassenhöheren Drittligisten TuS Koblenz, aber auch 2013 – bei seinem heutigen Club wird man sich nur ungern daran erinnern – das 4:0 in Salmrohr gegen den FSV.
Oft war die Eintracht mit Dingels in den Finals als Regionalligist der Favorit. In der laufenden Pokalrunde habe man sich anfangs in dieser Rolle schwergetan, erinnert sich der Innenverteidiger aus Sicht des FSV: „Das 5:3 in der zweiten Runde beim B-Ligisten SV Wasserliesch/Oberbillig war noch sehr holprig.“
Spätestens im Viertelfinale gegen das inzwischen als Meister feststehende Oberliga-Topteam Rot-Weiß Koblenz (6:5 nach Elfmeterschießen) und im Halbfinale gegen den eigentlich auch stärker einzuschätzenden Ligakonkurrenten SV Mehring (2:0) habe man sich sehr wohlgefühlt, ohne großen Druck aufspielen zu können, so Dingels. Und am Samstag sind die Kräfteverhältnisse (erneut) klar verteilt: „Koblenz muss gewinnen. Von uns erwartet keiner was. Wenn wir am Ende 0:3 verlieren, ist uns doch keiner böse.“
Kämpfer Dingels, der ob seiner Einsatzfreudigkeit jahrelang der Publikumsliebling bei der Eintracht war („In Salmrohr geht alles etwas ruhiger zu, ich bin aber gut aufgenommen worden, und es passt hier“), weiß, wie man den Koblenzern beikommen kann: „Wir müssen voll dagegenhalten, körperliche Präsenz zeigen und mutig spielen.“
Nach den acht Erfolgen mit Trier nun mal mit Salmrohr den Rheinlandpokal zu gewinnen, hätte einen zusätzlichen Reiz für Dingels, der mit Frau Marina im heimatlichen Nattenheim wohnt und weiter als Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitet. Als Cupsieger und Teilnehmer am DFB-Pokal in die neue Runde zu starten, würde die Vorzeichen für den FSV nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht verbessern.
Für die neue Saison hat er bereits vor Wochen in Salmrohr verlängert. Wie lange er darüberhinaus noch aktiv sein will, möchte Dingels „von Jahr zu Jahr entscheiden“. Mit jener Stabilität, die er nach anfänglichen Verletzungsproblemen in der abgelaufenen Spielzeit an den Tag gelegt hat, würden sie beim FSV sicher gerne noch eine Weile auf ihn zählen.
Extra:
Acht Mal gewann der FSV Salmrohr bislang in seiner Vereinsgeschichte den Rheinlandpokal. Zuletzt ging der Pott vor knapp vier Jahren ins Salmtal: Der seinerzeit von Paul Linz trainierte FSV setzte sich am 3. Juni 2015 im Finale von Polch gegen die damals ebenfalls noch in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (und inzwischen in der Kreisliga B Mayen angesiedelte) SpVgg Burgbrohl mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch. „Es war ein zerfahrenes Spiel. Uns merkte man die Bedeutung der Partie an. Schließlich ging es ja damals bereits um weit mehr als 100 000 Euro“, erinnert sich Linz, der den FSV von September 2014 bis Dezember ’16 trainierte. Dem Team seines Ex-Clubs räumt er reelle Chancen gegen die TuS Koblenz ein: „Eine Spielklasse Unterschied ist im Pokal ja nichts.“ Den Finaltag verbringt der 63-Jährige auf seiner Fußballgolfanlage in Riol, wo auch die Vorbereitungen auf das Freizeitturnier am Mittwoch, 29. Mai, auf Hochtouren laufen. „Ich halte mich am Samstag auf dem Laufenden, wie es im Endspiel steht“, kündigt Linz an und macht aus seiner Verbundenheit zum FSV keinen Hehl. ⇥(AA)