2024-04-25T14:35:39.956Z

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Erste Trainingseinheit: Paul Linz (inks in blau) trimmt die Salmrohrer Spieler auf Konzentration. Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer
Erste Trainingseinheit: Paul Linz (inks in blau) trimmt die Salmrohrer Spieler auf Konzentration. Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer

Paul Linz: »Leck mich fett! «

Das erste Training des FSV Salmrohr unter dem neuen Coach - Mittwoch im Pokal gegen Kyllburg

Passspiel, Torschuss, Konzentration, Disziplin. Das erste Training des FSV Salmrohr unter dem neuen Coach Paul Linz zeigt, worauf der schon im Vorfeld als Sensationstrainer betitelte Übungsleiter wert legt. Am Mittwoch muss der FSV im Rheinlandpokal gegen die SG Kyllburg ran. Es wird "das wichtigste Spiel der Saison", sagt Linz.

Salmrohr. „Leck mich fett!“ Ein typisch trierischer Ausdruck der Bewunderung. Am Montagabend kommt er von einem Trierer Original auf dem Rasenplatz des Salmtalstadions. Von Paul Linz. Seit Montag trainiert der 58-Jährige ehemalige Eintracht-Trier-Erfolgscoach nämlich die Oberligamannschaft des FSV Salmrohr, nachdem das Trainerduo Uwe Schüller und Jörg Stölben vergangene Woche wegen der Erfolglosigkeit der Mannschaft zurückgetreten war (der TV berichtete).

In den ersten beiden Übungsstunden am Montagabend stimmt „Linze Paul“ die Mannschaft auf die kommenden Aufgaben ein. Vor allem Passspiel und Abschluss vor dem Tor lässt der frühere Salmrohrer Spielertrainer trainieren – mit dem Fokus aufs konzentrierte Arbeiten. „Das ist alles eine Kopfsache“, sagt er zur versammelten Salmrohrer Truppe mehrfach und in verschiedenen Ausführungen.

Nach dem Passtraining wird Linz am Rande von einem Salmrohrer Vereinsanhänger auch gefragt, ob das Training denn Spaß mache. „Und wie das Spaß macht, wenn man sieht, was man alles ändern muss. Das macht richtig Spaß.“ Ein wenig Sarkasmus klingt da mit, aber vor allem weiß man nun, dass Paul Linz an mehr als einer Stellschraube drehen wird. „Jeder von euch wird seine Chance bekommen“, sagt der neue FSV-Coach später in einem Abschlussgespräch des ersten Trainings. Mit einigen Rotationen ist also zu rechnen. In den nächsten Trainingsrunden wird sich der Coach auch Zeit nehmen, sich die Spieler einzeln zur Brust zu nehmen.

Als es dann um die Ballannahme hoher Flugbälle und deren sofortige Verwandlung aufs Tor geht, korrigiert Linz immer wieder: „Eure Konzentration lässt schon wieder nach, das merke ich sofort“, sagt der neue Trainer und fordert von allen, voll bei der Sache zu sein. Und dann läuft es nach und nach immer besser. Spätestens als Flügelflitzer Daniel Petersch wiederholt den Ball mit voller Wucht und ganz gezielt Millimeter unter die Latte hämmert, ist Linz dann auch wirklich begeistert und lässt sich zu dem lauten „Leck mich Fett, Piddi!“ hinreißen.

Die Mannschaft ist am Montag mit Spaß bei der Sache. Und mehrere hauen die Bälle ähnlich wie Petersch in die Maschen. Der eine oder andere bekommt aber auch zu spüren und zu hören, dass Paul Linz ein harter Hund ist und vor allem eins erwartet: Disziplin. Als er alle Spieler in die Hecken rund ums Stadion schickt, um die Bälle zurückzuholen, die beim Torschusstraining das Ziel ziemlich deutlich verfehlten, muss Linz ein paar Nachzügler doch noch mal fragen, ob er denn undeutlich spreche.

„Paul“ will er von den Jungs nicht genannt werden, sagt er ihnen. Die Spieler dürfen ihn duzen und ihn mit „Trainer“ ansprechen. „Ihr könnt aber auch 'Sie' sagen, wenn ihr unbedingt wollt.“ Zufrieden ist Paul Linz übrigens erst „wenn die die nächsten fünf Spiele gewonnen haben“, sagt er wiederum am Rand.

Das erste dieser fünf potenziellen Siegesspiele steht schon an diesem Mittwoch an: In seinem ersten Pflichtspiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie muss Linz mit dem FSV in der zweiten Runde im Rheinlandpokal um 19.30 Uhr gegen den klassentieferen Rheinlandligisten SG Kyllburg/Badem/Gindorf ran. Gespielt wird auf dem Rasenplatz in Badem. „Das wird vielleicht das wichtigste Spiel in dieser Saison“, schwört der Trainer die Salmrohrer ein. „Koblenz ist in diesem Jahr nicht so stark. Trier auch nicht. Aber Kyllburg schon.“

Auch vonseiten des Vorstands sind dem Vernehmen nach eindeutige Signale an die Mannschaft gekommen: Dieses Pokalspiel darf der FSV Salmrohr also nicht verlieren.

Aufrufe: 016.9.2014, 09:30 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor