2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Die selbsternannte Macht vom Dorf fiebert dem DFB-Pokal entgegen.
Die selbsternannte Macht vom Dorf fiebert dem DFB-Pokal entgegen. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Der DFB-Pokal schweißt ein ganzes Dorf zusammen

Salmrohrer Delegation ist bei der Live-Auslosung vor Ort in Dortmund, die Mannschaft fiebert geschlossen in der Vereinskneipe mit – Verbleib des Trainergespanns Schäfer/Lofy geklärt.

Während sie beim FSV Salmrohr dabei sind, die personellen Weichen für die neue Saison zu stellen, steigt beim Rheinlandpokalsieger die Vorfreude auf das, was im DFB-Pokal kommen könnte: Die Auslosung der ersten Hauptrunde ist am Samstag, 15. Juni, und wird ab 18 Uhr live in der ARD übertragen. Als Gäste vor Ort im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wird auch eine Delegation aus dem Salmtal sein.

Trainer Lars Schäfer, dessen Vertragsverlängerung allerspätestens dank des 6:5-Endspieltriumphs nach Elfmeterschießen über die TuS Koblenz nur noch Formsache schien und dessen Verbleib genauso wie der von Co-Trainer Michael Lofy fix ist, kommt erst kurz vor der Auslosung aus Ägypten zurück. Seinen Wanderurlaub in der Pfalz unterbricht eigens der zweite Vorsitzende Karl-Heinz Kieren, um bei der Auslosung dabei zu sein. Mitfahren soll auch der finale Torschütze gegen Koblenz, Nico Toppmöller. Je nach Prominenz des Gegners werden die Salmrohrer in Dortmund interviewt. Als Sechstligist diesmal der unterklassigste Teilnehmer zu sein, macht sie zudem so attraktiv als Gesprächspartner. Die Mannschaft des FSV wird wohl geschlossen in der Vereinsgaststätte Hattrick mitfiebern und auf einen namhaften Bundesligisten hoffen.

DFB mit allerhand Anforderungen

Egal, wer zwischen dem 9. und 12. August ins Salmtalstadion kommt: Die Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes für die Gastgeber im DFB-Pokal sind hoch. Sicherheitsaspekte stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. „Es muss alles genau belegt werden. Eventuell müssen wir das eine oder andere noch nachrüsten. Insgesamt haben wir aber das große Glück, dass in unserem Stadion vieles vorhanden ist und in der Vergangenheit hier ja immer wieder größere Spiele stattgefunden haben“, sagt Kieren und erinnert an das 2015er DFB-Pokalmatch des FSV vor 4500 Zuschauern gegen den VfL Bochum (0:5) und das Finale um den Rheinlandpokal zwei Jahre später, als 4112 Besucher beim Duell der TuS Koblenz gegen Eintracht Trier (2:1) dabei waren.

Bereits vor der Auslosung am Samstag nimmt Kieren an einem DFB-Workshop in Dortmund teil. Weitere Infos und Instruktionen gibt es ein paar Tage später noch in Offenbach. Die Vorbereitungen für das Erstrundenmatch zu treffen, fordert dem ausschließlich von Ehrenamtlern geführten FSV einiges ab. Lohnenswert ist der Einsatz aber nicht nur wegen der garantierten Prämie von gut 120000 Euro alleine an Fernsehgeldern und der bundesweiten Aufmerksamkeit. „Eine solche Großveranstaltung schweißt auch noch mal das ganze Dorf zusammen. Wenn es ums Helfen geht, ziehen alle an einem Strang – seien es unsere Vereinsmitglieder, die Freiwillige Feuerwehr oder die Leute vom Musikverein, die Hand anlegen“, weiß Kieren.

Tim Kieren kämpft um den Platz zwischen den Pfosten

Gut möglich, dass im DFB-Pokal der Name Kieren auch auf dem Spielberichtsbogen auftaucht: Nach dem Weggang von Torwart Andrei Sorin Popescu (zum Luxemburger Drittligisten CS Grevenmacher, FuPa berichtete) sollen sich die bisherige Nummer zwei Simon Schmitt und Karl-Heinz Kierens Sohn Tim, der genauso wie Marvin Munzel und Lucas Lautwein aus der Rheinlandliga-A-Jugend hochrückt, um den Platz zwischen den Pfosten duellieren. „Es geht rein nach Leistung“, betont Papa Kieren, dessen Filius damit auf den Spuren von ihm als früherem Torwart wandelt.

Christian Rauen, der neben Karl-heinz Kieren zweiter Vorsitzender des FSV ist, sieht in jedem Fall Potenzial in Kieren junior: „Der Junge ist zwei Meter groß und hat Bombenreflexe. Ich traue ihm einiges zu.“

Trotz des warmen Geldregens aus dem DFB-Pokal soll bei den Transferaktivitäten Solidität vorherrschen, so Rauen: „Wenn wir wie im Falle von Tim entstehende Lücken mit Leuten aus den eigenen Reihen schließen können, machen wir das. Das entspricht genau unserer Philosophie.“ In diesen Zusammenhang passt auch die Bestätigung Rauens, dass der FSV zur neuen Saison wieder eine zweite Mannschaft meldet. Starten muss diese in der untersten Spielklasse des Kreises Mosel, der C-Liga.

Verlassen werden den FSV aus Studiengründen Shaban Almeida und Eric Reuter. Der Wechsel des offensiven Mittelfeldspielers Daniel Littau vom Ligakonkurrenten SV Mehring stand schon länger fest. Weiter ein Thema ist auch Angreifer Luca Sasso-Sant. Der FSV ist um eine Verpflichtung bemüht. Richtig weitergekommen ist man indes in den vergangenen Tagen hier nicht, wie Karl-Heinz Kieren durchblicken lässt: „Wenn er kommen will, kann er das gerne tun. Momentan ist alles in der Schwebe.“

Aufrufe: 06.6.2019, 10:28 Uhr
Andreas Arens Autor