2024-04-24T13:20:38.835Z

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Eine waschechte Neun: der französische FSV-Stürmer Jeremy Stangl (links, gegen den Weiler Thanh Nam Do Le)   | Foto: Niklas Schöchlin
Eine waschechte Neun: der französische FSV-Stürmer Jeremy Stangl (links, gegen den Weiler Thanh Nam Do Le) | Foto: Niklas Schöchlin

FSV Rheinfelden: Im Sog der Begeisterung

Landesligist im 12-Punkte-Check: Mit dem Schwung aus der erfolgreichen Rückrunde startet der FSV Rheinfelden in die neue Saison

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Die Kicker des FSV Rheinfelden stehen vor ihrer vierten Landesliga-Saison. Abermals Saisonziel Nummer eins: der Kassenerhalt. Ein einstelliger Tabellenplatz scheint jedoch nicht abwegig.
1. Wie ist die Lage?
Es soll Zeiten beim FSV gegeben haben, da war selbst das Fünf gegen Zwei als Trainingselement kaum möglich – mangels Spieler. Das Verletzungspech drückte auf die Grundstimmung, Trainer durften sich zur Fachkraft der personellen Mangelverwaltung fortbilden. Seit der Winterpause umgibt die Rheinfelder Kicker jedoch ein neues Flair, mit frischem Elan brachten sie den Klassenerhalt in der Landesliga unter Dach und Fach. Dem Sog der Begeisterung unter dem Trainerduo Marc Jilg/Anton Weis kann sich niemand entziehen – und der Trend hält an. Mannschaft und Verein sind gefestigt.

2. Kommen & Gehen
Stichwort Kontinuität: Nur zwei Stammspieler haben den Verein verlassen, Kapitän Stephan Leipert (SV Schwörstadt) und Tim Wiessmer (FC Zell). „Die Lücken haben wir Eins zu Eins geschlossen“, sagt Jilg. Das Beuteschema: „Jung, wild und hungrig.“ Trifft zu auf: Bilal Yusuf Cam (FC Wallbach), Jens Murawski (SV Karsau) und Nikola Nicitin (FV Lörrach-Brombach II). Am leistungsfördernden Konkurrenzkampf soll es nicht mangeln.

3. Was ist neu?
Auch der Otto Normalverbraucher unter den FSV-Fans kann den Verein unterstützen: Im Club der 100er. Für 100 Euro gibt’s die Saisonkarte, den eigenen Namen auf der Clubbande – und wer weiß, vielleicht irgendwann ja auch noch das eine oder andere Zuckerl obendrauf.

4. Die Trainer

Jung, dynamisch, begeisterungsfähig: Marc Jilg, 27, und Anton Weis, 28, stehen für den frischen Wind beim FSV. Die interne Lösung, die die Verantwortlichen vor der Winterpause wählten, war ein Volltreffer. Das Duo ist nicht nur nah dran an seinen Spielern – es ist mittendrin. Vorteil: Jilg steht an der Seitenlinie, Weis auf dem Feld. Das bietet dem Trainergespann, das zuhause noch ungeschlagen ist, einen umfassenderen Blickwinkel.

5. Viervierzwei?
Jilg ist selbst ein wenig verdutzt: Alles, was er und Weis an taktischen Variationen in der Rückrunde probiert hatten, funktionierte auch. Und der FSV soll flexibel bleiben, weiterhin schwer auszurechnen sein. Das System orientiert sich „daran, wer uns zu Verfügung steht, und nicht am Gegner“, betont Jilg.

6. Wie voll wird’s im Stadion?
Keine Frage: Wer gerne für sich alleine ist, findet auch beim FSV meist ein abgeschiedenes Plätzchen. Luft nach oben gibt’s jedoch fast immer und überall. Aber beim FSV geht es Stück für Stück voran – zumindest auf der Richterwiese. . Das Europastadion hingegen lockt weniger Zuschauer. Eine feste Heimat wäre von Vorteil – und die soll es langfristig auf dem Warmbacher Sportplatz geben.

7. Welcher Spieler fällt auf?
Falsche Neun? Echte Neun! Der FSV setzt auf den klassischen Stürmertypen, und den verkörpert Jeremy Stangl. Seit der Winterpause kickt der 26-Jährige, der in seiner Heimat französische Viertligaluft schnupperte, für die Rheinfelder. Seine Stärken: der Zweikampf und der Abschluss. Letzteres untermauert die Statistik der Vorsaison: elf Spiele, sechs Tore.

8. Wer hat das Sagen im Verein?
Seit der Fusion zum FSV wächst der Verein Schritt für Schritt zusammen. Der organisatorische Bereich wurde gestärkt. Das Spielerscouting übernimmt das Trainerduo, der sportliche Leiter Joachim Sperker die Verhandlungen.

9. Welche Schlagzeile gibt es nächste Saison ganz sicher zu lesen?
„FSV Rheinfelden baut Heimserie aus.“

10. Kabinenmusik?
Musikbox raus, Handy dran, und schon legt Sascha Rueb los. Der FSV-Kapitän gibt den Takt vor: Mal Hiphop, mal spanisch angehaucht, nach den Spielen meist Schlager. Und wenn der kubanische Keeper Dany Quintero mittendrin ist, darf’s auch mal Latino-Musik sein.

11. Die Vereinskneipe

Der FSV setzt ein exotisches Ausrufezeichen: das Clubheim lockt mit andalusischer Küche. Nebst spanischen Speisen wie Paella gibt es auch Burger. Der Geheimtipp: das Tapas-Rondell.

12. Prognose in Phrasen-Kurzform

Knüpft der FSV an die Rückrunde an, sollte der Ligaerhalt diesmal frühzeitig in trockenen Tüchern sein.
Aufrufe: 07.8.2017, 22:05 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor