2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Timo Toppmöller (Mitte) hat  beim SV Leiwen-Köwerich aufgehört.  F: Weinandy
Timo Toppmöller (Mitte) hat beim SV Leiwen-Köwerich aufgehört. F: Weinandy

Sicherer Platz mit schöner Aussicht

Fußball-Bezirksliga: Teil 3 des Sommerchecks: Überwasserhalten heißt es an Sauer, Mosel, Ruwer und Saar

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Die Hoffnungen und Wünsche der Teams vom Strand der heimischen Gewässer werden im dritten Teil des TV-Sommerchecks unter die Lupe genommen. Während Ruwertal, Schoden und Ralingen zuletzt sicher den nächsten Bezirksliga-Hafen erreichten, musste der Traditionsclub aus Leiwen mächtig um einen künftigen Ankerplatz kämpfen. Der dramatische Saisonendspurt vom letzten Frühjahr ist vielen Teams noch in schlechter Erinnerung, in der kommenden Saison soll aber alles besser werden.

SV Leiwen-Köwerich

Tradition verpflichtet. Das Zittern um den Klassenerhalt in der letzten Saison steckt den Leiwenern noch in den Gliedern. Mit neuem Mut und neuem Trainer will der Traditionsclub wieder in sicheres Fahrwasser schippern. Als Nachfolger von Timo Toppmöller wurde der erfahrene Herbert Herres verpflichtet, der dem Moselclub während seiner aktiven Zeit stets verbunden war und später Topclubs wie Salmrohr, Grevenmacher und Eintracht Trier (Co-Trainer) betreute. Als 19-jähriger spielte der heute 59-jährige sogar eine Saison aktiv im Trikot der Leiwener. „Das war in der Oberliga zu den Glanzzeiten des Vereins. Wir haben damals mit Salmrohr, Trier und Mainz in einer Liga gespielt“, erinnert sich Herres noch gern zurück. Über die letzte Saison seines neuen Clubs will er kein Urteil abgeben, dafür ist der Blick um so mehr nach vorne gerichtet. „Unser Hauptproblem ist der kleine Kader. Es wird personell sehr eng, denn wir müssen mit 14 Spielern auskommen; da darf nicht viel passieren“, sieht sich der Club nach Aussage des Trainers noch dem einen oder anderen Neuzugang um. „Es würde uns schon helfen“, glaubt Herres, „denn es wird nicht einfach werden. In der Bezirksliga wird mitunter robust gespielt. Da müssen wir uns dran gewöhnen“. Sehnlichst erwartet wird die Rückkehr von Torjäger Heiko Schmitt in den Kader, der seit Wochen an einer Knieverletzung laboriert. Auf dem Personaltableau tat sich im Sommer nur wenig. Trainer-Sohn Mario Herres wechselte vom SV Wasserliesch/Oberbillig, und aus Saarburg kam Yannic Clement. Verlassen haben den Verein Tim Denis (Hetzerath) und Sven Eckes (Geisfeld). Auch Ex-Trainer Timo Toppmöller hat seine (Leiwener) Karriere beendet. Titelfavoriten sind für Herres die „üblichen Verdächtigen“ aus Schweich, Bitburg und Geisfeld und mit dem Moselderby gegen die Schweicher Mosella wird auch am 12. August in den Leiwener Weinbergen in die Saison gestartet.

SG Saartal Irsch

Den Abstieg abfedern und sich in der neuen Liga etablieren, so lautete die Marschroute der vereinigten Saartaler nach dem Rheinlandliga-Abstieg im vergangenen Jahr und der neunte Tabellenplatz in der zurückliegenden Saison signalisierte „Ziel erreicht“. Dennoch blickt man in Irsch, Schoden und Ockfen auf eine bewegte Saison zurück. Trainer Thomas Berens stellte im letzten Herbst sein Amt zur Verfügung, „Co“ Thomas Konz führte die Elf dennoch sicher zum Klassenerhalt. Mit Sebastian Schmitz hat künftig ein Irscher Eigengewächs das Sagen und soll Kontinuität garantieren. „Ich habe die Aufgabe gerne übernommen. Wegen meiner beruflichen Veränderung passt das Engagement auch zeitlich“, freut sich der Irscher auf die ambitionierte Aufgabe. „Das Umfeld stimmt, wir haben einen ehrgeizigen Verein und die Herausforderung reizt mich“, gibt der 33-jährige zu Protokoll. „Der Verein steht aber vor einem personellen Umbruch, der mich voll fordern wird“. Mit Andre Paulus (Mettlach) und Lucas Thinnes (Hochwald Zerf) haben die Saartaler zwei „Eckpfeiler“ in der Mannschaft verloren, einige Jugendspieler wie Gero Müller, Jakob Heinz, Philipp Wallrich, Alec Webel und Leo Gombert, die bei der Saarburger Fortuna auf Rheinlandliganiveau ausgebildet wurden, sollen die Lücken schließen. „Wir sind in der Offensive gut aufgestellt; das haben bereits die spektakulären Spiele gezeigt, die wir in der letzten Saison geboten haben. Wir müssen aber in der Defensive stabiler werden und hierauf liegt der Haupt-Augenmerk“, so Schmitz. Weitere Abgänge sind Niklas Burg (Zerf) und Kevin Bernard (Wasserliesch), als Neuzugang vermelden die Saartaler zudem Jonas Krista aus Nittel. Als Zielvorgabe hat der Trainer seiner Elf eine stressfreie Saison ins Stammbuch geschrieben. „Wir wollen die Liga souverän halten und nicht bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen“, lautet die klare Ansage. Wermutstropfen in der Vorbereitung ist die Aduktorenverletzung von Sturm-Ass Lukas Kramp, der sehnsüchtig im Kader zurückerwartet wird. Als Favoriten nennt Schmitz die Clubs aus Schweich, Bitburg und Geisfeld und mit dem Heimspiel gegen den Vorjahres-Überraschungsvierten Daleiden/Arzfeld starten die Saartaler am 11. August in die neue Saison. Eines ist dem neuen Coach besonders wichtig, nämlich die Einheit und der große Zusammenhalt der beiden Kader aus erster und zweiter Mannschaft: „Das ist das Geheimnis unseres Erfolges“.

SG Ruwertal

Am ersten Spieltag der neuen Bezirksliga-Runde treffen mit Ruwertal und der SG Schneifel Auw die beiden „Dinos“ der Liga aufeinander. Die beiden Clubs sind die derzeit einzigen Vereine unter den 16 Mannschaften, die in den letzten sieben Spielzeiten durchgängig in der Liga vertreten waren. Die anerkennende Bezeichnung „Dino“ trifft auch auf den Ruwertaler Trainer Jan Stoffels zu, der an der Ruwer in seine achte Saison als verantwortlicher Trainer startet. Mit dem achten Tabellenrang wurde in der abgelaufenen Runde das Ziel mehr als erreicht. „Die jungen Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben in den Spielen in der Regel Wille und Charakter gezeigt. Lediglich im Spiel nach vorne müssen wir noch zulegen und kontanter werden“, hält der Coach an seiner Philosophie, nämlich der Ausbildung und Förderung junger, eigener Spieler, fest. Auch die Zielsetzung für die kommende Saison bleibt unverändert. „Wir wollen kontanter werden in Leistungen und Ergebnissen und uns spielerisch verbessern. Unser Ziel ist es, weniger Gegentore zu kassieren und effektiver nach vorne zu spielen. In der Tabelle streben wir einen Mittelfeldplatz an“. Das Ruwertaler Personaltableau hat sich im Sommer nur wenig verändert. Lucas Becker und Daouda Bakkayoko kamen aus der eigenen Jugend, weitere Neuzugänge sind Marvin Renner (Pluwig), Jonas Jung (Tarforst) und Aaron Dankwah (Mettendorf). Verlassen haben den Verein Simon Krugmann (Osburg) und Tim Denzer (Pluwig). Ted Morreira und Johannes Krämer spielen künftig in der eigenen zweiten Mannschaft. Unter der brütenden Sonne schwitzt der Kader derzeit kräftig in der Vorbereitung. „Ich bin zufrieden. Die Jungs sind willig und ziehen gut mit. Die noch nicht ausgeheilte Verletzung von Marvin Renner schmerzt jedoch, besonders für Marvin tut es mir leid“, entdeckt Stoffels doch noch einen Wermutstropfen. Bei der Favoritennennung setzt der Coach auf die bewährten Teams aus Bitburg, Schweich, Geisfeld und Stadtkyll.

SG Ralingen

Stabwechsel im Sauertal. Nach vierjähriger Tätigkeit und dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga hört Trainer Frank Wagner auf und widmet sich künftig der Jugendarbeit beim FC Bitburg. Zunächst sollte Wagners Co-Trainer Fabio Gaspar die Nachfolger von Wagner im Sauertal antreten, doch dann entschied sich Gaspar für das Traineramt in seiner luxemburgischen Heimat beim Erstdivisionär FC Minerva Lintgen. Die Lösung bei der Sauertaler Trainersuche war aber schnell gefunden. Martial Servais, ebenfalls Luxemburger mit deutschem Wohnort und bislang Kapitän sowie Co-Trainer im Ralinger Team, wollte ohnehin in der kommenden Saison als Spieler aufhören und sagte in Ralingen als Trainer zu. „Ich will eine Laufbahn als Trainer einschlagen und es freut mich, dass ich dies bei meinem Heimatclub tun kann“, bezeichnet der 34-jährige, der seit sechs Jahren an der Sauer wohnt, das Engagement als Superlösung. Der Luxemburger, der im Besitz der Trainer-B-Lizenz ist und bei den Luxemburger Clubs Consdorf und Echternach höherklassig spielte, geht hochmotiviert an die neue Aufgabe heran. „Als Aufsteiger sind wir in der letzten Saison schlecht gestartet, dann haben wir uns gefangen und eine tolle Serie hingelegt. Mit dem zehnten Platz sind wir mehr als zufrieden“. Ausruhen auf der gelungenen Aufstiegssaison gilt aber nicht, zumal die Ralinger vor einem kleinen Umbruch stehen. „Die zweite Saison in einer neuen Liga ist meist die schwerste. Leider hat uns Pascal Mertens wegen seines Studiums in Mainz verlassen, aber in der Offensive sind wir weiter gut besetzt. Nur die Defensive stellt uns vor größere Aufgaben“, stören Servais die 65 Gegentore, die seine Elf in der letzten Saison kassierte. Klassenerhalt heißt das ersehnte Ziel und dafür schwitzen die Jungs in der Vorbereitung. „Man muss den Hut ziehen vor der Einstellung der Spieler. Ständig sind über zwanzig Leute im Training, da kann ich nur „Chapeau“ sagen“. Die Vorbereitung läuft gut, den Testspiel-Niederlagen gegen Arzfeld und Schleid folgte ein Remis gegen Konz und ein Sieg gegen Lintgen (Luxemburg). Neu im Team sind Julian Gröner (Dörbach), Jens Boden (St. Matthias), Kai Kluge (Ehrang) und Michael Fischels (Ralingen II), von den eigenen Junioren kamen Tobias Ferring und Fabian Schmitt. Neben Frank Wagner und Fabio Gaspar haben Sven Obladen (Nimstal) und Philipp Marx (Bitburg) den Verein verlassen. Die Saison startet mit dem Auswärtsspiel in Niederemmel (12. August).

Aufrufe: 05.8.2018, 21:25 Uhr
Josef WeirichAutor