2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
F: Pfrogner
F: Pfrogner

"Es ist ein guter Weg, den wir gehen."

+++ FSV Phönix Buttenheims Kapitän und Co-Trainer Michael Felbinger (29) im FuPa-Interview +++

Vergangenes Wochenende trennte der Tabellenfünfte sich von FC Altendorf 1:1. Damit verpasste die Mannschaft um den 29-jährigen Mittelfeldspieler den Sprung auf Tabellenplatz vier. Ungeachtet dessen mischen die Buttenheimer aber nach der zweiten Niederlage in Folge des langzeitigen Tabellenführers TSV Schlüsselfeld wieder mit im Aufstiegskampf. Nach Aussage des Kapitäns habe die junge Truppe nun „Blut geleckt“. Wie gallig das Team nach den Ausrutschern der Konkurrenz geworden ist, kann am kommenden Sonntag beobachtet werden. Dann gastiert Phönix Buttenheim beim Tabellenführer SV Würgau.

Herr Felbinger, nur ein 1:1 gegen Aufsteiger Altendorf. Sie waren selbst nicht mit von der Partie. Was können Sie uns trotzdem über das Spiel sagen?

Felbinger: Das, was ich mit meinen Mannschaftskollegen besprochen habe, hörte sich eher so an, als sei durchaus mehr in dem Derby drin gewesen. Natürlich hat solch eine Partie für beide Mannschaften einen eigenen Anreiz. Wir waren von der Tabellensituation her vielleicht sogar der ausgemachte Favorit, aber meines Wissens war es ein sehr schwieriges Spiel, mit etwas Pech und Chancenplus unsererseits. Hintenheraus hätte uns drei Punkte bei der Tabellenkonstellation wieder dick ins Geschäft gebracht. Letzten Endes können wir aber mit dem Punkt leben.

Der Start in das Fußballjahr 2017 ist mit sieben aus möglichen zwölf Punkten solide. Wie zufrieden sind Sie mit der Mannschaftsleistung der letzten vier Spiele?

Felbinger: Das erste Spiel nach der Winterpause ist für alle Beteiligten schwierig. Es wusste noch keiner so richtig, wo man nach der Ruhephase steht. Am Ende waren wir froh, die drei Punkte mitgenommen zu haben. Gegen Dörfleins haben wir daraufhin eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt und lagen bereits mit 0:3 zurück. Wir haben uns in der Partie schlicht mehr erhofft, doch es war eher ein kleiner Rückschritt. Die Woche darauf haben wir dann souverän mit 2:0 gewonnen. Sieben Punkte aus zwölf Spielen sind im Großen und Ganzen okay. Es wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen, aber die verletzungsbedingten Ausfälle unserer nominellen Stürmer kamen in den Spielen zum Tragen.

Michael Felbinger (29)

Hinter dem SV Würgau ist das Feld oben in der Kreisliga ganz eng zusammengerückt. Bleibt es bis zum Schluss spannend?

Felbinger: Ja, davon gehe ich aus. Es sind noch einige Mannschaften im Rennen, die ein ähnliches Niveau haben, was den weiteren Verlauf sehr ausgeglichen macht. Würgau konnte sich am Wochenende ein kleines Polster verschaffen, dahinter lassen die Teams aber auch mal gerne was liegen. Noch geht die Saison recht lange. Zum Schluss bleibt es spannend und es wird zwei bis drei Mannschaften geben, die sich auf Augenhöhe in Richtung Zielgerade begeben.

Mit Tabellenplatz fünf befindet man sich in einer aussichtsreichen Position. Visiert man nach den Patzern von Schlüsselfeld jetzt den zweiten Platz an?

Felbinger: Wahrscheinlich ist die Chance dieses Jahr recht groß. Es sind nur zwei Punkte Rückstand, wir sind also richtig gut dabei und wollen es so lange wie es nur geht offen gestalten. Die Ausgangslage vor der Saison hätte eigentlich vermuten lassen können, dass es ein schwieriges Jahr wird, weil viele junge Spieler dazu gestoßen sind, die sich haben einfinden müssen. Umso besser ist es nun, dass wir nicht den Druck haben unbedingt aufsteigen zu müssen. Das Spiel gegen Würgau und die beiden Begegnungen am Osterwochenende könnten entscheidend sein und uns zeigen, was noch geht.

Ach. Ihr Kader wurde mit ganz vielen Jugendspielern einmal kurz aufgewirbelt.

Felbinger: Nicht nur speziell dieses Jahr. Wir wollen als Verein einfach gucken, dass wir viele einheimische Spieler an Land ziehen und diese in unserem Verein integrieren. Es sind relativ viele Spieler in der Mannschaft, die in der Jugend für Buttenheim gespielt haben. Es ist ein guter Weg, den wir gehen. Die jungen Spieler können sich entwickeln und die, die vor drei Jahren beispielsweise in die erste Mannschaft aufgestiegen sind, übernehmen heute schon Führungsrollen.

Lukas Gunselmann fällt für den Rest der Saison aus? Ein richtiger Schlag ins Kontor.

Felbinger: Es ist sehr bitter, zumal er nach einer Verletzung zurückgekehrt ist und nun sich im Winter wieder einer Operation am Knie unterziehen musste. Dafür müssen aber nun andere in die Bresche springen, auch wenn man anhand der Torjägerliste sieht, dass er uns fehlen wird. Er ist ein wichtiger Baustein für uns. Seinen Ausfall können wir nur über das Kollektiv auffangen.

Am 2. April kommt es zum Kracher gegen Tabellenführer SV Würgau. In der Hinrunde setzte es eine 0:2- Niederlage. Wie will man das Bollwerk nun knacken?

Felbinger: Speziell in Würgau wird es nun schwierig, auswärts zu spielen. Wir fahren da aber hin mit der Intention, mindestens einen Punkt zu holen. Würgau hat sich durch den Sieg und dem einhergehenden Polster natürlich noch mehr Respekt verschafft, aber das Top-Spiel werden wir aller Voraussicht nach spannend gestalten mit Chancen auf beiden Seiten. Wir verspüren überhaupt keinen Druck. Obwohl es so nicht zu erwarten war, haben wir trotz dessen nun nach den vielen Ligapartien viel Blut geleckt und wollen mit einem gesunden Maß an Respekt gegen unseren Gegner antreten. Vielleicht springt sogar ein Dreier heraus.

Aufrufe: 028.3.2017, 11:56 Uhr
Kai HeermannAutor