2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
– Foto: © Mario Elsner-Havo (FSVO)

Moßbacher Schwerstarbeit im Orlatal

Am Ende steht zwar ein klares 6:1, doch wirklich deutlich wurde es erst in der Schlussphase zwischen Kreisligist FSV Orlatal und Landesklasse-Team SV Moßbach.

Am Freitagabend säumten rund 100 Zuschauer den Spielfeldrand, lechzten sie doch monatelang nach einem Fußballspiel ihrer Jungs. Die Temperaturen sprachen eher für einen feucht-fröhlichen Pool- und Cocktailabend, aber alle Beteiligten gaben ihr Bestes und viel Tempo bestimmte vor allem das Spiel der Gastgeber.

BERICHT vom SV Moßbach

Diese mussten zunächst einen frühen Rückstand verkraften, als Franz Pilhofer bereits nach 43 Sekunden zum 0:1 einnetzte. Dieser Blitzstart brachte aber keinen Auftrieb für die Gäste, die danach schnell in Behäbigkeit und Nachlässigkeit verfielen. Gegen die anfangs tiefstehenden Platzherren fehlten die Ideen, zudem blieben viele Bälle hängen und außer gut gedachten Ansätzen kamen die Mannen um Kapitän Timo Grau nicht über Stückwerk hinaus. Spätestens der Pfostenknaller von Julian Biedermann (19') weckte den Mut der Orlataler so richtig, die danach mächtig Gas gaben und spielerische sowie auch körperliche Augenhöhe erreichten. Mit großem läuferischen Aufwand arbeiteten die Reich-Schützlinge gegen den Ball und schalteten immer wieder schnell um, so dass die SVM-Hintermannschaft stets gefordert war. Ein indirekter Freistoß an der Torraumlinie blieb jedoch vorerst die größte Chance der Orlataler, die sich mit einem knappen 0:1-Pausenstand bis dato sehr achtbar schlugen.

Auch nach der Pause gingen die Gäste früh in Führung, als der junge Neuzugang Fabien Seidel eine gute Eingabe von Franz Pilhofer über die Linie drückte (49'). Doch danach entfachte der FSVO ein Feuerwerk - jung, wild, dynamisch, entschlossen und wuchtig stürmte die aus dem Fohlenstall freigelassene vollblutige Eigenzucht der 2000er Jahrgänge auf den Moßbacher Strafraum, der fortan für gute 20 Minuten zur ständigen Gefahrenzone wurde. Die Gästeelf verlor die Grundordnung und wackelte enorm, erst recht nach dem umjubelten Anschlusstreffer durch Louis Rosenberger (61'). Der Druck blieb im Kessel, mit aggressivem Forechecking beeindruckten die hochmotivierten Talente, woran zunächst auch das 1:3 durch Nico Güdter - der glänzend von Franz Rocktäschel in Szene gesetzt wurde und erfolgreich mit der Pike aus Mittelstürmerposition abschloss - nichts wesentlich änderte. Erst das 1:4 durch den Kopfballaufsetzer von Timo Grau brach den entfesselten Sturmdrang des designierten Kreisoberligisten, der danach noch zwei weitere Gegentreffer durch Lukas Welsche (80') und Timo Grau (83'/Foulstrafstoß) hinnehmen musste, die zumindest das zahlenmäßige Resultat standardgemäß ausgestalteten.

Die Gastgeber stellten, trotz der am Ende klaren Niederlage, ihr großes, organisch gewachsenes Potential eindrucksvoll unter Beweis - und das sie auch in der Kreisoberliga bestehen können, denn dorthin will der ganze Verein sehnsüchtig, und zwar sofort. Für die Spieler des SVM war dieses Testspiel ein guter Härtetest mit der Erkenntnis, dass noch sehr viel zu tun ist, um sich physisch und spielerisch auf ein anderes Level zu arbeiten. Bis zum scharfen Punktspielstart in der Landesklasse ist noch etwas Zeit, die zielorientiert genutzt werden sollte. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag zum dritten Testspiel beim FC Thüringen Weida (Verbandsliga).

Aufrufe: 010.8.2020, 14:30 Uhr
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