2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Emre Turan traf zum 3:1.
Emre Turan traf zum 3:1.

Rathenow verspielt gute Ausgangslage in der Relegation

MIT VIDEOS + GALERIE: Optik und Germania Halberstadt spielen 3:3 im ersten Aufstiegsspiel in die Regionalliga Nordost

Der FSV Optik Rathenow hat am Mittwochabend eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen in die Regionalliga Nordost verspielt. Gegen Germania Halberstadt sprang im ersten Relegationsspiel trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung nur ein Unentschieden heraus.

Für die Rathenower lief es vor allem vor der Pause richtig gut. Gleich die erste Gelegenheit in der 12. Minute nutzten die Hausherren zur Führung. Im strömenden Regen ließ Germania-Schlussmann Fabian Güderitz einen Eckball durch die Hände rutschen. Julian Ringhof stand richtig und stocherte die Kugel zur frühen Führung über die Linie.

Für Halberstadt war der Treffer der verspätete Weckruf. Direkt nach Wiederanpfiff hatte Nico Hübner die erste dicke Chance für die Gäste. Doch mit seinem 16-Meter-Schuss scheiterte er an Optik-Keeper Bjarne Rogall. In der 16. Minute war der Torhüter aber geschlagen: Nach einem Handspiel von Benjamin Wilcke im eigenen Sechzehner zeigte Schiedsrichter Lars Albert auf den Elfmeterpunkt. Germania-Kapitän Benjamin Boltze verwandelte sicher zum Ausgleich.

Rathenow zeigte sich davon aber nicht beeindruckt und übernahm mit zwei Sonntagsschüssen wieder die Oberhand in der Partie. In der 28. Minute fackelte Cihan Ucar nicht lange und versenkte eine abgewehrte Ecke per Direktabnahme aus gut 22 Metern ins lange Eck.

Genau so sehenswert war der dritte Rathenower Treffer durch Optik-Abwehrchef Emre Turan. Aus der Drehung zog er aus halblinker Position trocken ab und die Kugel senkte sich hinter Güderitz ins Halberstädter Tor zum 3:1-Halbzeitstand.

In den zweiten 45 Minuten zeigten die Gäste aber, warum sie ebenfalls bis zum letzten Spieltag um den direkten Aufstieg in die Regionalliga mitgekämpft haben. Immer wieder schaffte es die Germania mit schnellen Ballstaffetten über die Aussenbahnen vor das Rathenower Tor. Folgerichtig fiel in der 64. Minute der Anschlusstreffer durch einen Fernschuss von Kay Michel.

Halberstadt hielt anschließend den Druck weiter hoch. Lange konnten die Hausherren immer noch einen Fuß oder ein Bein in die Schussbahn bringen. Doch in der Schlussphase wurde eine Rettungsaktion zum Verhängnis für Optik. Boltze zog in der Nachspielzeit aus 18 Metern einfach mal ab und Marc Langner fälschte mit dem Kopf den Schuss unhaltbar für Rogall ins eigene Tor ab zum leistungsgerechten 3:3-Endstand.

Trotzdem lobte Optik-Coach Ingo Kahlisch den Auftritt seines Teams: "Hut ab vor meinem Haufen. Von der Einstellung her war ich sehr zufrieden. Wir müssen nur in einigen Situationen noch cleverer werden und so ein 3:2 nach Hause bringen. Da sind die Jungs noch zu grün hinter den Ohren. Sie haben mir aber viel Freude gemacht in der ganzen Saison." Die Ausgangslage für das Rückspiel wird allerdings nicht einfach: Durch die Europapokalregelung zählen bei Torgleichstand die Auswärtstore doppelt. Optik ist also quasi gezwungen zu gewinnen. Das weiß auch Kahlisch: "Sonnabend werden wir alles versuchen, in die Regionalliga aufzusteigen. Im Fußball ist alles möglich."

Sein Gegenüber Andreas Petersen sieht die Chancen beider Teams dennoch bei "50 zu 50. Der Druck liegt jetzt bei uns, wir haben ein Heimspiel. Nach dem zwischenzeitlichen 1:3 bin ich froh, dass wir noch am Leben sind. Beide Mannschaften haben heute eine tolle Partie gezeigt. Mein Wunsch wäre es eigentlich, dass es kein Rückspiel mehr gibt und beide aufsteigen. Wir hatten am Ende wahrscheinlich den kleinen Vorteil, dass wir unter anderen Bedingungen trainieren können und körperlich mehr zusetzen konnten." Bei der Pressekonferenz sparte der Halberstädter Trainer aber nicht mit Kritik an der Leistung des Unparteiischen: "Das war Verarsche an beiden Mannschaften. Der Schiedsrichter war heute völlig überfordert. So eine Leistung haben beide Teams nicht verdient, dafür geht es um zu viel", so Petersen.

Aufrufe: 07.6.2017, 21:01 Uhr
Sven BockAutor