2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Obenauf: Optik hat nach dem 7:1 die Tabellenführung erobert.Foto: Kay Harzmann
Obenauf: Optik hat nach dem 7:1 die Tabellenführung erobert.Foto: Kay Harzmann

Rathenow erobert die Tabellenführung

Nach dem Kantersieg im Havelland-Derby gegen Brieselang führt Optik die Oberliga Nord an.

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"Wie aus dem Nichts, Weitschuss", hieß es im Ticker über den Treffer in der 81. Minute. Der SV Grün-Weiß Brieselang hatte am Sonntag daheim gegen den FSV Optik Rathenow wieder getroffen. Im Gegensatz zum Heimspiel im Herbst 2016 war das nicht der Ausgleich, sondern nur der Ehrentreffer. Die Kreisstädter hatten zu dem Zeitpunkt bereits sieben Tore auf der Habenseite - sechs selbst erzielt, und eins war ein grün-weißes Eigentor. "Das ist eine Lehrvorführung für Brieselang".

Selbst Optik-Trainer Ingo Kahlisch zeigte sich beeindruckt: "Schön, das so viele von uns hier sind." Tatsächlich dürfte knapp die Hälfte der 247 Zuschauer den Rathenowern die Daumen gedrückt haben.

Bei Brieselang fehlte Stürmer Patrick Richter wegen einer Meniskusverletzung. Bei Optik hatte Benjamin Wilcke die Seiten gewechselt. Statt auf der linken, wo Marcus Stachnik wieder einsatzfähig war, verteidigte Benny diesmal auf der rechten Außenbahn. Auffällige Szenen hatte er allerdings "nur" vorn. Zu schwach war die Gegenwehr der sonst so kampfstarken Randberliner, so das sich die FSV-Defensivakteure immer wieder in der gegnerischen Hälfte tummeln konnten.

Anfangs vergaben Wilcke und Jerome Leroy Gelegenheiten. Aber schon früh zeigte sich, dass die Grün-Weißen, die übrigens ganz in Rot antraten, sobald sie auch nur ein bisschen unter Druck gesetzt wurden, grobe Fehler machten. Nicht beim 0:1, das erste Tor fiel in der 20. Minute nach einem sehr schönen Kopfball durch Julian Ringhof nach einer Ecke.

Aber kurz nach dem einzigen Versuch der Gastgeber in der ersten Hälfte, der Schuss von Christopher Lemke stellte Optik-Schlussmann Bjarne Rogall nicht vor Probleme, gab es zwei Treffer, die bei den Anhängern aus Brieselang für Kopfschütteln sorgten. Murat Turhan durfte den Ball ungehindert annehmen und Jerome Leroy in den Lauf spielen. Der Kapitän lief in den Strafraum und schob am Torhüter vorbei ins Netz. 0:2 (30.) und 0:3 (37.) waren identisch.

Nun gibt es Spiele, wo sich nach der Pause alles ändert. Auf dem Fichte-Sportplatz war dies nicht der Fall. Leroy durchgesteckt für Süleyman Kapan, am Keeper vorbei, 4:0. Falls einige ein Aufbäumen der Brieselanger erwartet hatten, war diese Hoffnung nach drei Minuten beendet.

Und dann kam auch der letztjährige Torschützenkönig Murat Turhan, bis dahin doppelter Vorbereiter, zu seinen ersten beiden Erfolgen. Beim 5:0 nahm Murat nach 55 Minuten eine Kapan-Eingabe technisch stark aus der Luft, das 6:0 (63.) war ein Kopfball nach Flanke von Cüneyt Top. Anschließend verhinderte Eike Doht mit zwei tollen Paraden den Hattrick des Optik-Stürmers.

Gegen den Schuss des Ex-Rathenowers Rico Liedtke, der eine Viertelstunde vor Schluss zum 0:7 ins eigene Netz traf, war er machtlos. Das galt gegenüber dann auch für Bjarne Rogall, unmittelbar neben dem Pfosten schlug der Aufsetzer von Filip Marciniak (81.) ein. Kurz danach gab es das einzige Mal Hektik. Janek Bonasewicz hatte Glück, das der ruhig agierende Schiedsrichter Nico Savoly es bei Gelb beließ. Am Ende gab es viel Beifall für den FSV Optik, der mit diesem hohen Sieg für eine Woche die Tabellenführung der Oberliga übernahm.

Ingo Kahlisch: "Heute gibt es nicht viel zu sagen. Wir haben absolut verdient gewonnen. Nicht nur ich habe mir das schwerer vorgestellt. Meinem Kollegen wünsche ich für die nächsten Spiele viel Glück."

Patrick Schlüter: "Erst mal eine große Entschuldigung an unsere Anhänger. Sicher haben wir uns den Auftakt anders vorgestellt, wollten uns zu Hause besser präsentieren. Aber heute haben wir ja wirklich alles vermissen lassen, der Sieg war ja für Optik sogar in der Höhe verdient. Nun haben wir den Kopf voll. Das war schon sehr bitter, die Woche über wartet viel Arbeit. Kurz gesagt, das Spiel war einfach nüscht. Und für nüscht gibts keine Punkte!"

Am kommenden Sonntag müssen die Osthavelländer zum FC Greif nach Torgelow reisen. Die Westhavelländer haben indes Heimrecht. Um 14.00 Uhr beginnt ihr Spiel am Vogelgesang gegen den FC Hansa Rostock II.

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Aufrufe: 021.8.2017, 08:45 Uhr
MOZ.de / Rene Wernitz & Yasmine NießnerAutor