2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Im vergangenen Jahr sicherte sich Zornheim (grün) gegen Guntersblum den Klassenerhalt. Dieses Jahr sind beide noch drin in der Verlosung und treffen in zwei Wochen aufeinander.  Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer
Im vergangenen Jahr sicherte sich Zornheim (grün) gegen Guntersblum den Klassenerhalt. Dieses Jahr sind beide noch drin in der Verlosung und treffen in zwei Wochen aufeinander. Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer

Volle Packung Abstiegskampf

Gleich acht Teams kämpfen in der Bezirksliga ums Überleben, darunter vier aus dem Mainzer Umkreis – eine Bestandaufnahme

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MAINZ. Vor dem Finale Ende Mai spitzt sich der Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga zu. Fünf Spiele sind noch zu gehen. Im Vorfeld des Saisonendspurts sind noch ganze acht Teams gefährdet, darunter vier Teams aus dem Mainzer Umland. Während es für den TSV Zornheim seit der Winterpause bergauf ging, stagnierten der FSV Nieder-Olm und der SV Guntersblum weitestgehend. Für Türkgücü Mainz ging es rapide bergab. Den Tabellenneunten Nieder-Olm (27 Punkte) trennen lediglich sieben Zähler vom Letzten SG Schornsheim (20). Bis zu vier Teams können im ungünstigsten Fall absteigen. Gerade noch so zwei Pünktchen vor dem gefährdeten 13. Rang steht aktuell der SV Guntersblum (25). Auf Platz 13 befindet sich der TSV Zornheim (23) punktgleich mit Neuhausen und mit einem weiteren Punkt weniger Türkgücü auf vorletzter Position.

Die Pole Position hat Nieder-Olm inne. „Aber man ist ganz schnell unten dabei“, warnt Trainer Rainer Jera vor den knappen Abständen. Vor seiner Mannschaft nimmt er das Wort „Abstiegskampf“ erst gar nicht in den Mund. „Wir gehen alle Spiele gleich an“, erklärt er und hebt hervor: „In den letzten beiden Spielen gegen Schott und Pfeddersheim haben wir sehr gut in den Ketten verschoben.“ Beide Spiele gewann der FSV. „Für uns spricht, dass wir eine geschlossene Truppe sind“, argumentiert der Coach, „und Qualität haben.“

Mit zehn von 18 möglichen Punkten glückte dem TSV Zornheim im neuen Kalenderjahr eine sehr ordentliche Ausbeute. „Mit der können wir gut leben, sie langt aber nicht“, betont Coach Wolfgang Görlich, „noch ist alles möglich.“ Positiv stimmen ihn die Einstellung des Umfelds sowie des Teams: „Die nehmen den Abstiegskampf an.“ Gegen die TuS Marienborn, die bereits vorzeitig Meister werden kann, ist am Wochenende ein Punktgewinn zwar unwahrscheinlich. „Ein Bonusspiel“, kommentiert Görlich. Aber: 12 Punkte sind für die restlichen vier Partien seine klare Vorgabe. Außer gegen Gimbsheim geht es für den TSV darüber hinaus gegen drei unmittelbare Konkurrenten. „Die sind alle schlagbar“, meint Görlich und zieht weitere Zuversicht aus dem Vorjahr, in dem sein Team ebenfalls nach der Winterpause eine Aufholjagd startete. „Ich bin noch nie als Trainer abgestiegen.“ Das soll in seiner letzten Saison als TSV-Trainer auch so bleiben.

Die Ergebnisse sprechen dagegen nicht für den SV Guntersblum, das erkennt auch Trainer Alexander Petkau, „aber ich mache mich immer frei von Ergebnissen, wir dürfen nicht alles schwarz sehen.“ Für die Misere gibt es ihm nach „sicherlich 100 Ausreden“, führt er einige Verletzte zudem „die Umbruchsaison“ an. Damit will er sich aber gar nicht beschäftigen. „Weil es den Spielern auf dem Platz nicht hilft.“ Für Petkau ist Abstiegskampf „eine Kopfsache“. Dass seine Mannschaft im Spiel gegen Gundheim (0:2) zuletzt nicht mit Rückschlägen umgehen konnte, kreidet er sich selbst an und sieht sich als Psychologe gefordert. „Wir schießen die wenigsten Tore in der Liga, so was kriegst du nicht aus den Köpfen“, gibt er aber zu bedenken, „wenn wir die wenigen Chancen nicht nutzen, sind wir wie gelähmt.“ Die kommenden fünf Partien sieht er alle als „50:50-Spiele“, alle auf Augenhöhe.

Sowohl der SV als auch Türkgücü Mainz spielen außer gegen Finthen nur noch gegen direkte Abstiegskontrahenten. „Das macht Hoffnung“, sagt Adem Keskin, sportlicher Leiter von Türkgücü, „mit zwei Siegen gegen Neuhausen und Schornsheim sind wir wieder voll im Geschäft.“ Vor gut einem Monat trat Coach Gerd Jennewein zurück. Seitdem führt Erol Genc als Spielertrainer das Team. „Er redet viel mit den Spielern, auch einzeln“, schildert Keskin, „und er redet nicht alles schlecht.“ In vier von sechs Spielen dieses Jahr kassierten die Mainzer mehr als ein halbes Dutzend Gegentore. „Wir waren zu leichtsinnig“, kritisiert Keskin, sagt aber auch: „Die Ergebnisse sehen zwar blöd aus, aber wir haben keinen schlechten Fußball gespielt.“ Die Lehre daraus: Ab dem Neuhausen-Spiel am Wochenende soll die Defensive kompakter stehen. „Für ein Tor sind wir immer gut.“

Aufrufe: 021.4.2017, 18:00 Uhr
Nils SaleckerAutor